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Holzkirchen: Lidl plant Erweiterung im Industriegebiet

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Zu klein für heutige Ansprüche ist nach Ansicht des Unternehmens selbst die Lidl-Filiale in Holzkirchen. Sie soll durch einen größeren Neubau ersetzt werden.
Zu klein für heutige Ansprüche ist nach Ansicht des Unternehmens selbst die Lidl-Filiale in Holzkirchen. Sie soll durch einen größeren Neubau ersetzt werden. © Thomas Plettenberg

Im umkämpften Lebensmittel-Einzelhandel in Holzkirchen will sich Lidl offenbar stärker positionieren: Das Unternehmen will seine Filiale abreißen und neu bauen – mit deutlich mehr Verkaufsfläche.

Holzkirchen – Die Marktgemeinde als größte Kommune im Landkreis ist ein umkämpftes Pflaster bei Supermärkten und Discountern. Vor allem im Gewerbegebiet Holzkirchen-Ost konzentrieren sich die Filialen. Dort ist auch Lidl vertreten. Auf mehr als 1000 Quadratmetern bietet die Kette der Schwarz-Gruppe ihre Waren an – und will wachsen. Das Unternehmen aus Neckarsulm möchte am Standort Holzkirchen erweitern und „moderner und nachhaltiger werden“, berichtete Azize-Sabriye Özdemir, Mitarbeiterin des Bauamt Verwaltung im Rathaus, nun dem Bauausschuss des Marktgemeinderats.

Um die Verkaufsfläche um rund 430 Quadratmeter auf 1450 Quadratmeter zu vergrößern, soll das jetzige Gebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Wie Özdemir erläuterte, werde das Flachdach des geplanten Gebäudes begrünt, um eine ökologische Ausgleichsfläche zu schaffen. Zur Robert-Bosch-Straße hin soll ein Durchstich entstehen, der künftig als Anschluss für einen Radweg genutzt werden könnte. Dieser, so Özdemir, könnte dann die derzeit geplanten Winklbauer-Höfe am Valleyer Weg mit dem Industriegebiet verbinden.

Auch ein Obergeschoss ist im Gespräch

Auf dem Grundstück, das Lidl besitzt, würden 91 Parkplätze entstehen, obwohl laut gemeindlicher Stellplatzsatzung nur 73 vorgeschrieben sind, erklärte Özdemir weiter. Genug Stellplätze also, um den als einstöckiges Gebäude geplanten Bau um ein zweites Stockwerk zu erweitern zu können. Die Firma Lidl habe sich diesem Vorschlag aus dem Rathaus gegenüber offen gezeigt, erklärte Özdemir. Ein Obergeschoss könnte für Büros oder zum Beispiel ein Fitnessstudio genutzt werden, für die dann nicht weitere Flächen bebaut werden müssten.

Überhaupt seien die Gespräche zwischen Gemeinde und Unternehmen sehr kooperativ gewesen, berichtete auch Holzkirchens Bürgermeister Christoph Schmid (CSU). Das habe er selten erlebt, gestand der Rathauschef.

Gemeinde schafft Baurecht für Erweiterung

Um für die Pläne Baurecht zu schaffen, ist eine Änderung des Bebauungsplans 113 nötig, erläuterte Bauamtsmitarbeiterin Özdemir. Dazu seien Gutachten erstellt worden, die jedoch keine schädlichen Auswirkungen städtebaulicher Art festgestellt hätten, berichtete Özdemir.

Im Bauausschuss stießen die Pläne des Unternehmens, das seine Holzkirchner Filiale seit gut 20 Jahren betreibt, überwiegend auf Zustimmung. Robert Wiechmann (Grüne) lobte die Vorschläge der Verwaltung. Elisabeth Dasch (SPD) fand insbesondere den Radweg-Durchstich gut und wollte wissen, warum dieser nicht gleich in Richtung Ortszentrum verlängert werde. Bürgermeister Schmid betonte, es gebe derzeit keine konkreten Pläne, und sprach von einer „vorausschauenden Ortsentwicklung“.

Hubert Müller (FWG) merkte an, er finde es nicht ressourcenschonend, wenn ein aus seiner Sicht funktionsfähiges Gebäude abgerissen werde. Er regte an, den Supermarkt „HEP-artig“ zu bauen, mit der Verkaufsfläche über einem Parkdeck. Bedenken wegen des Flächenverbrauchs hegten auch Albert Kraml (CSU) und Josef Meier (Grüne).

Dennoch beschlossen die Ausschussmitglieder am Ende auf Vorschlag der Verwaltung einstimmig, das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplans in Gang zu bringen.

Andreas Wolkenstein

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