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Trotz Anstieg der Arbeitslosenquote: Quasi Punktlandung bei Vollbeschäftigung

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623 Frauen und Männer mussten sich im Kreis Freising arbeitslos melden. DPA
1655 Bürger waren zum Stichtag bei der Agentur für Arbeit erwerbslos gemeldet. © Oliver Berg

Die Arbeitslosigkeit im Kreis Miesbach lag im Januar bei 3,0 Prozent. Haupteinflussfaktoren für den Anstieg um 0,5 Punkte sind saisonale Effekte und geflüchtete Ukrainer.

Landkreis – Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Miesbach ist im Januar vergleichsweiser deutlich um 0,5 Punkte auf eine Quote von 3,0 Prozent gestiegen. 1655 Bürger waren zum Stichtag bei der Agentur für Arbeit erwerbslos gemeldet. Davon sind 1028 arbeitslose Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur in Holzkirchen gemeldet, 204 mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II-Empfänger ist der Landkreis Miesbach als kommunaler Träger (optierende Kommune) zuständig. Beim dortigen Jobcenter sind 627 Menschen arbeitslos gemeldet, 64 mehr als im Dezember. Insgesamt betreut das Jobcenter 1287 erwerbsfähige Leistungsberechtigte.

Erwerbslose Ukrainer tauchen ab August verstärkt in Statistik auf

Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vorjahresmonat – also noch vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine – um 0,3 Punkte. Die Flüchtlingsbewegung ist es auch, auf die der Anstieg der Zahlen im Wesentlichen zurückzuführen ist. 638 Ausländer waren Mitte Januar im Landkreis erwerbslos gemeldet, so viele wie in keinem Berichtsmonat des Jahres 2022. Der große Sprung nach oben kam hier im August, als arbeitslose Ukrainer erstmals in größerem Maße in der Statistik auftauchten. Die Zahl verdoppelte sich annähernd von 294 auf 534. Zum Jahresende lag sie fast exakt bei diesem Wert, nun eben um etwas über 100 höher. Zum Vergleich: Gegenüber dem Januar 2022 liegt die Zahl der Arbeitslosen derzeit insgesamt nur um 160 höher.

Der Anstieg der Zahlen ist im Winter allerdings nicht ungewöhnlich, wie Michael Schankweiler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim, erklärt. „Beschäftigte aus den so genannten witterungsabhängigen Berufen wie dem Hoch-, Tief- und (Innen)Ausbau sowie dem Gartenbau sind in den vergangenen Wochen über die Wintermonate freigestellt worden und haben sich nun bei uns gemeldet.“ Mehr noch: „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit war zu Jahresbeginn in diesem Jahr und im Vorjahr geringer als in den Jahren zuvor.“ Im gesamten Zuständigkeitsbereich der Agentur, wozu auch Stadt und Landkreis Rosenheim sowie der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen gehören, stieg die Zahl arbeitslos Gemeldeten um 1230 auf 9000, was einer Quote von 2,9 Prozent (plus 0,4 Punkte) entspricht (Vorjahr: 2,7, Januar 2021: 3,7).

Quote von 3,0 Prozent: „landläufig Definition von Vollbeschäftigung“

Auch wenn die Zahlen gestiegen sind, sei der Arbeitsmarkt sehr solide, so Schankweiler: „Der Wert liegt, wie schon seit Juni 2021, unter 3,0 Prozent, was landläufig der Definition von Vollbeschäftigung entspricht.“ Auch die Zahl der offen gemeldeten Stellen ist unverändert hoch und liegt bei 5310 (Kreis Miesbach: 810). Die Zahlen hat die Agentur nun in ihrem monatlichen Arbeitsmarktreport veröffentlicht.

Mit seiner Quote liegt der Kreis Miesbach über dem Wert für den Gesamtbezirk, was untypisch ist. Die anderen Landkreise weisen weisen niedriger Zahlen aus, Rosenheim 2,7 Prozent, Bad Tölz-Wolfratshausen 2,3 Prozent. Die Stadt Rosenheim liegt indes bei 4,6 Prozent.

Unverändert hoch auch das Angebot an Ausbildungsstellen. 3000 zu besetzenden Plätzen – mehr als im Vorjahr – stehen aktuell nur 1500 Interessenten gegenüber.

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