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RVO-Seniorenticket künftig auch für Warngauer

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Von: Katrin Hager

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Mit den Bussen des RVO – hier auf der Linie nach Holzkirchen am Rathaus in Oberwarngau – sollen künftig auch Warngauer Senioren ab 65 Jahren gratis fahren. Das hat der Gemeinderat beschlossen.
Mit den Bussen des RVO – hier auf der Linie nach Holzkirchen am Rathaus in Oberwarngau – sollen künftig auch Warngauer Senioren ab 65 Jahren gratis fahren. Das hat der Gemeinderat beschlossen. © Thomas Plettenberg

Jetzt macht auch die Gemeinde Warngau mobil: Für Bürger ab 65 Jahren führt sie das RVO-Seniorenticket ein. Voraussichtlich ab Herbst können Warngauer Senioren damit gratis durchs Oberland fahren.

Warngau – In den meisten Gemeinden und Städten im Landkreis fahren Senioren ab 65 Jahren schon oder demnächst kostenlos mit den Bussen des Regionalverkehr Oberbayern (RVO) durch das Tarifgebiet Oberland, das die Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau sowie Garmisch-Partenkirchen umfasst. Die Vorlage dafür hatte Fischbachau im September 2019 als Vorreiter geliefert, zuletzt beschloss auch Otterfing die Einführung. Nun steigt auch Warngau ein: Der Gemeinderat hat am Dienstagabend beschlossen, das Seniorenticket 65+ einzuführen. Vorerst als Testlauf.

Wie Bürgermeister Klaus Thurnhuber (FWG) ausführte, war das Seniorenticket auch in der digitalen Bürgerversammlung angesprochen worden. Der Rathauschef ist vom Nutzen überzeugt. „Die Mobilität wird erhöht und damit auch die Lebensqualität. Ich glaube, dass das grundsätzlich sehr geschätzt wird.“ Das bestätigen zumindest die Erfahrungen der Kommunen, die das Seniorenticket schon länger anbieten. Und Senioren könnten dank des Tickets auch leichter darauf verzichten, sich selbst ans Steuer zu setzen, meint Thurnhuber. „Wir reduzieren vielleicht die ein oder andere Autofahrt, die nicht mehr ganz so sicher ist.“

Neben voraussichtlich ein paar Hundert Euro Anschubkosten für die Einrichtung rechnet die Gemeinde jährlich mit etwa 10 000 Euro Kosten für das Angebot an ihre Senioren. Eine sehr grobe Schätzung, wie Thurnhuber im Gemeinderat bekannte. „Die Kosten hängen vom Nutzungsverhalten ab.“ Der RVO stellt der Gemeinde für das Seniorenticket pro Fahrt 6,37 Euro in Rechnung. Die Gemeinde zahlt also auch nur dann, wenn tatsächlich Fahrten anfallen. Wie die Gemeindeverwaltung eruiert hat, sind 794 Warngauer 65 Jahre oder älter. Wie viele von ihnen die Seniorenkarte beantragen und wie oft sie diese dann auch nutzen, ist unklar.

Testphase bis Ende 2023

Thurnhuber schlug vor, die Seniorenkarte zunächst bis 31. Dezember 2023 einzuführen, also für rund eineinhalb Jahre. „Dann können wir weiterschauen, ob wir vielleicht ein bissl was verlangen für die Ausgabe.“

Gillhuber (Draxlhamer Liste) winkte erst mal ab und mahnte zum Sparen. „Wir müssen ja nicht auf alles aufspringen, was der Bund macht.“ Thurnhuber stellte klar, dass der Bund mit dem Seniorenticket überhaupt nichts zu tun hat. „Das ist eine Sache, die die Gemeinden für ihre Senioren machen.“ Genau das fand Anton Bader (FWG) wichtig. „Wir tun so viel für Jüngere, im Sportverein et cetera. Da kann man auch mal was für die Älteren tun.“ Dem stimmte Leonhard Obermüller (CSU) zu. „Es ist sinnvoll, den Senioren auch mal was zuteil werden zu lassen.“ Den von Gillhuber befürchteten Verwaltungsaufwand sah Harald Stanke (FWG) nicht. Den laufenden Betrieb leitet ja der RVO.

Florian Rank (FWG) zweifelte derweil generell am Nutzen eines Seniorentickets. Er bezweifelte, dass gerade Senioren den Weg zur nächsten Bushaltestelle auf sich nähmen. Die Busse im Linienverkehr seien auch nicht gut genutzt. Für die Mehrheit des Gemeinderats war das kein Grund abzuwinken. „So rüstig sind 65-Jährige schon noch“, stellte Obermüller fest.

Auf den Versuch wollte es das Gremium zumindest ankommen lassen. Mit 15:1, gegen Ranks Stimme, beschloss der Gemeinderat die Einführung. Ab wann Warngauer Bürger das Seniorenticket beantragen und nutzen können, blieb vorerst offen. Die Einführung dürfte aber in etwa drei Monate in Anspruch nehmen.

ag

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