Waller Brettlhupfer: Showdown im „Champus-Express“

Rasant wie ein Actionfilm, spannend wie ein Krimi, lustig wie eine Screwball-Komödie und schauspielerisch so pointiert wie von Profis: So präsentieren die Waller Brettlhupfer ihr neues Stück „Stress im Champus-Express“.
Wall – Als „Interlux Express“ zwischen Holzkirchen und Wien nahm die Inszenierung für 13 Mitwirkende auf der Bühne und halb Wall hinter der Bühne bei der Premiere im Waller Trachtenheim Fahrt auf. Die Stoßrichtung war von den ersten Bahnhofsdurchsagen (inklusive hanebüchenen Übersetzungen ins Englische) an klar: Der Interlux-Express zielt gnadenlos auf die Lachmuskeln der Zuschauer. Dabei ist es im Grunde nicht die Textvorlage von Theater-Autor Bernd Spehling, die zum Umfallen komisch ist, sondern das, was die Brettlhupfer unter der Regie von Ludwig Stürzer aus jeder, wirklich jeder einzelnen Rolle herausholen. Das ist bis ins kleinste Detail so gekonnt, dass es in diesem Zug keine Hauptrolle gibt, dass es ein demokratisierter Gemeinschaftsklamauk ist.
Ursula Lippkau und Wolfgang Lippkau brillieren als von „Mission impossible“ inspiriertes Räuber-Ehepaar Kati und Rudolf Rommel, die es auf die prall gefüllten Kassen des Bord-Bistros im „Champus-Express“ abgesehen haben. Sie haben einen ausgeklügelten Plan, der natürlich gnadenlos in die Hosen geht: Der Stopp in Linz und damit die Fluchtmöglichkeit wird ersatzlos gestrichen.
Irrwitzig und zum Brüllen komisch
Es beginnt ein grandioses, mit den irrwitzigsten Regieeinfällen auf die Spitze getriebenes Versteckspiel von Tätern und Beute – eingefrorene Standszenen, akrobatische Verbiegungen und Tunnel-Licht-Effekte trieben dem Publikum die Lachtränen in die Augen. Aber auch die Fahrgäste – Korbinian Kloiber als Versicherungsvertreter Fettenläufer, Steffi Strobel als blutrünstige Pathologin, Ulrike Munch als Helikopter-Oma des retardierten Punks Harvey (Sepp Kloiber) und der ultra-eng und ultra-knallig behoste Michael Zehrer als Tour-de-France-Teilnehmer – erschweren den Beutezug. Das durch die Privatisierung der Bahn fragwürdig unterbelichtete Zugpersonal tut sein Übriges: zum Brüllen komisch Lisi Kalb als Bistro-Kellnerin mit deutlichen Reminiszenzen an die „Fack-ju-Göhte“-Chantal, Silvia Berghammer als begriffsstutzige Zugchefin, Hansi Fahrnbauer als tanzender, liebestoller Schaffner und Conny Berghammer als gewissenhafte Putzfrau Ilse.
Das Ganze endet in einem grandiosen Showdown, und zwar im Einsatz des österreichischen Sondereinsatzkommandos des FBÖs mit Hubschraubern und Scharfschützen. Das Kommando hat der grandiose Christian Selbherr als Tom-Cruise-Verschnitt und perfekt wienerisch daherlabernder Einsatzleiter Zöllner mit seiner Kollegin Kleinfeld (Kathi Stocker).
Das Spiel, die Technik, die Kostüme, die Maske und wieder einmal das einfallsreiche Bühnenbild mit zwei großen Bildschirmen an der Rückwand, auf denen eine vorbeiziehende Landschaft das Fahren des Zugs simuliert, machen den „Waller Interlux-Express“ zum rasanten Theater-Ereignis.
Weitere Zusatztermine
Weil die ersten elf Aufführungen innerhalb von eineinhalb Stunden ausverkauft waren, öffnen die Brettlhupfer am Samstag, 8. April, um 9 Uhr erneut ihren digitalen Ticketschalter unter www.waller-brettlhupfer.de/tickets/. Wer schnell ist kann sich dann dort Tickets für weitere Zusatzvorstellungen am 23., 27. und 28. April 2023 sichern. Beginn der Vorstellungen ist jeweils um 20 Uhr im Trachtenheim Wall.