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Überhitztes Fett beim Kochen hat am Mittwochabend in der Asylbewerberunterkunft in Osterhofen einen Brand ausgelöst. Verletzt wurde niemand. Eine Renovierung des Hauses ist geplant.
+++ Aktualisierung von Donnerstag, 23. Februar, 13.30 Uhr +++
Mindestens für zwei Wochen lang werden die aus der Unterkunft in Osterhofen evakuierten Asylbewerber in der Holzkirchner Traglufthalle bleiben, erklärt Birger Nemitz, Pressesprecher am Landratsamt. Das durch das Feuer stark verrußte Dachgeschoss der Unterkunft in Osterhofen könne aber wohl wieder in einen bewohnbaren Zustand gebracht werden. „Es muss geweißelt werden“, erklärt Nemitz. Auch die Küche müsse ausgetauscht werden. Am Zeitplan für die Auflösung der Holzkirchner Traglufthalle ändere sich deshalb aber nichts. 35 Flüchtlinge seien bereits in die ehemalige Polizeistation umgezogen, 55 in die Container an der Erich-Kästner-Straße. Weitere größere Unterkünfte habe das Landratsamt bereits in Aussicht.
+++ Aktualisierung von 19.50 Uhr +++
Monika Stössinger erteilte den Flüchtlingen aus Eritrea, Nigeria, Afghanistan, Mali und Tansania gerade Deutschunterricht, als gegen 17.30 Uhr Rauch ins Erdgeschoss drang. Die ehrenamtliche Helferin reagierte sofort: Sie brachte die Bewohner der Asylbewerberunterkunft nach draußen und schlug Alarm.
Mehrere umliegende Feuerwehren sowie Streifenfahrzeuge der Polizei und Rettungsfahrzeuge des BRK rückten nach Osterhofen aus. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte zeigte sich laut Polizei eine starke Rauchentwicklung im Bereich des Dachgeschosses. Atemschutzträger der Feuerwehr konnten zügig den Brandherd, einen Küchenraum im Dachgeschoss, ausfindig machen und das Feuer löschen. Ein 26-jähriger Bewohner aus Tansania hatte dort gekocht und den Brand ausgelöst.
„Glücklicherweise hatte die Feuerwehr die Lage rasch im Griff“, sagte Bürgermeister Georg Kittenrainer, der sich selbst umgehend nach Osterhofen aufgemacht hatte. „Niemand wurde verletzt.“ Der Schaden am Gebäude, das in privater Hand und vom Landratsamt angemietet ist, liegt bei rund 60 000 Euro und ist überwiegend auf die starke Verrußung zurückzuführen. Das Dachgeschoss ist nicht mehr bewohnbar.
Vom ersten Schock hatten sich die Bewohner rasch erholt. „Sie sind weitgehend gefasst, ihnen ist nichts passiert“, berichtet Asylsozialberaterin Brigitte Geiß vom Verein Hilfe von Mensch zu Mensch, die die ehrenamtlichen Helfer koordiniert. Die 19 Bewohner, von denen einige bereits seit der Erstbelegung im Januar 2015 in der Unterkunft wohnen, wurden zunächst in den Lesesaal im Bayrischzeller Rathaus gebracht und mit warmen Getränken versorgt. Mitarbeiter der Gemeinde und des Landratsamts organisierten einen Bus, der sie später am Abend in die Traglufthalle nach Holzkirchen fuhr. Dort werden sie bis auf Weiteres unterkommen. Bitter für acht der Flüchtlinge: Sie durften kürzlich erst die Traglufthalle in Rottach-Egern verlassen und nach Osterhofen umziehen.
+++ Ursprüngliche Meldung +++
Einzelheiten zum Einsatz sind bislang nicht bekannt. Der Alarm ging aber wohl um 17.30 Uhr ein. Weitere Informationen folgen.