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„Könnte ein Thema werden“: Bekommt Bayrischzell wieder hauptamtlichen Bürgermeister?

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Von: Sebastian Grauvogl

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Georg Kittenrainer lebt mit seiner Familie in Geitau, wo er einen landwirtschaftlichen Betrieb hat.
Auf den heimischen Balkon: Bayrischzells Bürgermeister Georg Kittenrainer lebt mit seiner Familie in Geitau, wo er einen landwirtschaftlichen Betrieb hat. © Andreas Leder

Seit seinem Amtsantritt 2014 ist Bayrischzells Bürgermeister Georg Kittenrainer ehrenamtlich tätig. Ob das so bleiben wird, steht nicht fest. Grund: der stetig steigende Arbeitsaufwand.

Bayrischzell – Die große Bedeutung des Ehrenamts wird oft besungen – besonders gern von der Politik. Wenn Bayrischzells Bürgermeister Georg Kittenrainer (CSU) ein solches Lob anstimmen würde, würde er sich quasi auch selbst auf die Schulter klopfen, denn: Seit seiner ersten Wahl im Jahr 2014 leitet er die Geschicke der Gemeinde im Ehrenamt. Dass Bayerns Innenminister Joachim Herrmann nun angekündigt hat, die Einwohnergrenze für die hauptamtliche Beschäftigung des Rathauschefs von 5000 auf 2500 abzusenken, hat auf das 1673 Einwohner (Stand: September 2022) zählende Bayrischzell zwar keine direkte Auswirkung. Warum die Frage hier dennoch schon zur nächsten Kommunalwahl 2026 ein Thema werden könnte, erklärt der 40-Jährige im Interview.

Herr Kittenrainer, seit 2014 üben Sie das Bürgermeisteramt im Nebenjob aus. Wie lief’s bisher, und wie lange schaffen Sie’s noch?

Georg Kittenrainer: Es ist schon eine Gratwanderung, das muss man sagen. Und ehrlicherweise ist das Aufgabenpensum mit den Jahren gewachsen. Insofern begrüße ich es – übrigens genau wie den Wegfall der Altersgrenze – ausdrücklich, die Einwohnergrenze niedriger anzusetzen.

Obwohl Bayrischzell davon weiterhin ausgenommen bleibt?

Georg Kittenrainer: Ja. Der Trend zeigt in die richtige Richtung und trägt dem steigenden Arbeitsaufkommen auch in kleineren Kommunen Rechnung. In meinen Augen müsste man nicht nur die Einwohner-, sondern auch die Übernachtungszahlen berücksichtigen. Denn auch die touristische Bedeutung einer Gemeinde spiegelt sich in den dort zu bewältigenden Projekten. Hier läge Bayrischzell dann definitiv über dem Grenzwert.

Sie plädieren also fürs Hauptamt?

Georg Kittenrainer: Historisch betrachtet ist das jetzt nicht ungewöhnlich. Einige meiner Vorgänger waren hauptamtlich tätig. Letztlich kann das der Gemeinderat auf entsprechenden Antrag entscheiden – unabhängig von der Einwohnerzahl. Offiziell geht es dann um die Rechtsstellung des zukünftigen Bürgermeisters, die per Mehrheitsbeschluss festgelegt wird.

Wie wahrscheinlich ist es, dass dieser Punkt vor der nächsten Kommunalwahl 2026 auf die Tagesordnung kommt?

Georg Kittenrainer: Es kann durchaus sein, dass das ein Thema wird.

Dann gäbe es ja noch die Möglichkeit, sich im Rahmen einer Verwaltungsgemeinschaft ein Rathaus mit einem oder mehreren anderen Orten zu teilen. Haben Sie schon mit Ihren Kollegen in Fischbachau und Schliersee gesprochen?

Georg Kittenrainer: (lacht) Nein, dazu wird es auch nicht kommen. Bayrischzell wird eigenständig bleiben.

sg

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