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Skigebiet Sudelfeld: Der Liftstreit ist noch nicht ausgestanden

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Stillstand trotz Traumwinter: Der Rankenlift fuhr im vergangenen Jahr nicht durchgehend. Für heuer ist dasselbe zu befürchten. © Thomas Plettenberg

Der Saisonstart in den Skigebieten des Landkreises gerät allmählich in Sicht, und seit Jahren stellt sich immer wieder die Frage, wie es am Sudelfeld aussieht. Die Quintessenz: Heuer hat sich wenig getan, was auch eine weniger gute Nachricht ist.

Bayrischzell – Wesentliche Teile der Sudelfeld-Modernisierung sind abgeschlossen, die Beschneiung ist ausgebaut, die neue Waldkopfbahn fährt schon länger, der Achter-Sessellift von Grafenherberg aufs Obere Sudelfeld seit vergangenem Jahr. Bis das letzte Großprojekt, eine neue Bahn von Bayrischzell zum Mittleren Sudelfeld, verwirklicht ist, wird es wohl noch etwas dauern. Die Bergbahnen GmbH legt eine Verschnaufpause ein, „auch finanziell“, wie Geschäftsführer Egid Stadler sagt.

In der Bergbahn-Gesellschaft haben sich die Liftbetreiber im Skigebiet zusammengeschlossen, nur einer ist nicht dabei: der Oberaudorfer Josef Berger. Das hatte im vergangenen Winter zu der unguten Situation geführt, dass der Rankenlift nebst den zugehörigen Abfahrten im Pistenplan als „Nicht im Skipassverbund“ gekennzeichnet war. Selbst wenn Berger vergangenen Winter seinen Lift fahren ließ – dies allerdings nicht durchgehend auch an Wochentagen – und keine Extra-Gebühr erhob, sorgt so etwas für Verwirrung bei den Skifahrern. Und nach aktuellem Stand bleibt dies auch im kommenden Winter so. Stadler zufolge ist weiterhin eine Klage Bergers anhängig. Eine gerichtlich gesetzt Frist zur Rücknahme, die vergangene Woche ablief, ließ Berger verstreichen. Stadler geht daher davon aus, dass der Rankenlift auch in der kommenden Saison nicht zum Verbund zurückkehrt. Streitpunkt ist ein abgelaufener Pachtvertrag für Flächen, auf denen einst einer jener Schlepplifte stand, die der neue Achter-Sessel ersetzt hat.

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Stadler zufolge hat Berger auf ein neuerliches Angebot, wieder in den Verbund zurückzukehren, nicht reagiert. Dies wäre freilich zu Konditionen geschehen, die für alle Lifte gelten. Die Beteiligung am Skipassverkauf richtet sich nach verschiedenen Dingen – die Art des Skiflifts etwa und wie viele Höhenmeter bewältigt werde, natürlich auch, wie viele Skifahrer die Anlage nutzen. Berger hatte argumentiert, dass ihm die neue Großanlage, die wenige Meter neben dem Rankenlift startet, das Wasser abgrabe. Das muss gar nicht falsch sein, denn zum einen ziehen Skifahrer größere und bequemere Anlagen Schleppliften vor. Zum anderen funktioniert das Skigebiet letztlich auch ohne den Rankenlift. Ein deutlicher Wermutstropfen ist, dass die einfache, östliche Abfahrt zur Talstation der Waldkopfbahn im Pistenplan nicht gekennzeichnet ist. Sie ist laut Stadler in der Regel zwar präpariert – auch von Berger – aber für einen Eintrag im Pistenplan besteht da zu viel Unsicherheit. Die Hoffnung auf eine Einigung ist ungebrochen. Sie würde dem Skigebiet guttun.

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Und sonst? Preislich zieht das Sudelfeld minimal an. Der Tagespass für einen Erwachsenen steigt um einen Euro auf 39 Euro, bleibt aber unter der 40-Euro-Grenze. Womöglich, so zumindest die Signale, die Stadler wahrgenommen hat, ist heuer eine Beschneiung schon ab dem 1. November möglich. Das hängt noch am Landratsamt. Die Vorverlegung des Starttermins hält die Bergbahn-Gesellschaft für sinnvoll, weil es ihr ermöglicht, tiefe Temperaturen zu nutzen, wenn diese bereits vor dem 15. November herrschen – das verbessere nicht nur die Grundbeschneiung, sondern sei auch energetisch sinnvoller. Ist es wärmer als minus drei Grad, stehen am Sudelfeld Schneekanonen und Beschneiungslanzen ohnehin still.

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