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Sudelfeld: Helikopter muss zwischenlanden – Notarzt fährt per Anhalter weiter

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Von: Jonas Napiletzki, Sebastian Grauvogl

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Unfall bei der Ausbildung: Ein Soldat verletzte sich am Bockstein am Bein. Die Bergwacht Leitzachtal brachte ihn mit dem Akia ins Tal.
Unfall bei der Ausbildung: Ein Soldat verletzte sich am Bockstein am Bein. Die Bergwacht Leitzachtal brachte ihn mit dem Akia ins Tal. © Bergwacht

27 Einsätze an einem Wochenende leistete die Bergwacht Leitzachtal im Sudelfeld ab. Dabei kam es auch zu ungewöhnlichen Szenen.

Bayrischzell – Mit 27 Einsätzen im Sudelfeld war die Bergwacht Leitzachtal von Samstagmorgen bis Sonntagabend besonders stark gefordert. Die Retter hätten am ersten Wochenende mit Schnee und guter Wetterprognose „fast keine ruhige Minute“ gehabt, schildert Marinus Gruber. Der Sprecher der Einsatzkräfte erklärt: „Die Meldebilder erstreckten sich von einfachen Hilfeleistungen bis zum schweren Schädelhirntrauma.“

Hochnebel: Hubschrauber muss landen - Notarzt hält Autofahrer an

Neben üblichen Knieverletzungen, die für den Großteil der 15 Einsätze am Samstag verantwortlich waren, gab’s unter den neun Einsätzen am Sonntag auch drei Alarmierungen außerhalb der Skipiste. So versorgten die Bergwachtler einen Langläufer bei Bayrischzell, der sich eine Schulter ausgekugelt hatte. Ein Tourengeher wurde am Miesing mit einem Rettungshubschrauber per Seilwinde gerettet und in ein Münchner Klinikum geflogen, nachdem er sich eine tiefe Schnittverletzung am Oberschenkel zugezogen hatte. Außerdem verletzte sich ein Bundeswehr-Soldat am Bockstein bei einer Ausbildung am Bein. Drei Bergwachtler fuhren mit der Seilbahn auf den Wendelstein, versorgten den Soldaten und brachten ihn mit dem Akia ins Tal.

Besonders ungewöhnlich lief die Rettung eines Patienten mit Schädelhirntrauma ab, der sich am Einstieg der Kitzlahner-Abfahrt verletzt hatte. Der Notarzt, der per Hubschrauber aus dem Inntal eingeflogen wurde, konnte wegen der Hochnebeldecke am Samstag nicht an der Unfallstelle abgesetzt werden – er landete am Tatzelwurm. Dort habe der Arzt selbstständig einen Autofahrer aufgehalten und gebeten, ihn in Richtung Unfallstelle zu bringen. Bis ins Tal hatte den Patienten ein anderer Arzt von der Station der Haushamer Kameraden begleitet. Die beiden Ärzte trafen etwa gleichzeitig bei einem Rettungswagen ein. Der Patient konnte dort weiter versorgt werden. „Das hat der Arzt selbst organisiert“, lobt Gruber.

Kein Grund für die Häufung ersichtlich

Die vielen Einsätze in kurzer Zeit seien indes nicht ungewöhnlich. „Es ist eigentlich immer so, dass Unfälle nicht gleichmäßig verteilt sind.“ Für die Häufung gebe es keinen ersichtlichen Grund, sagt Gruber. Aber: „Mehr hätten es nicht sein dürfen.“ Die Einsatzkräfte hätten gerade so ausgereicht.

Ruhiges Wochenende am Spitzingsee

Vorsorglich aufgestockt hat die Bergwacht Schliersee ihr Personal fürs vergangene Wochenende. Mit nur sechs Einsätzen sei es am Spitzingsee aber verhältnismäßig ruhig geblieben, berichtet Pressesprecher Lenz Haberle. Obwohl angesichts des guten Skiwetters auch hier „brutal viel los“ gewesen sei auf den Pisten, sei glücklicherweise nur wenig passiert. „Wir haben alles mit dem Ski-Doo erledigen können“, erklärt Haberle. Sogar gänzlich unfallfrei sei es auf den Rodelbahnen abgelaufen.

nap/sg

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