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„Es liegt mir fern zu sagen: Liebe Münchner, bleibt daheim“
Tagesausflügler am Sudelfeld: Bayrischzells Bürgermeister bleibt entspannt
- vonSebastian Grauvoglschließen
Das ganz große Ausflugschaos ist Bayrischzell trotz Lockdown und Ferien erspart geblieben. Überhaupt will Bürgermeister Georg Kittenrainer niemanden aussperren.
Bayrischzell – Was in normalen Wintern vielleicht ein kleines Manko ist, hat sich während des Corona-Lockdowns in Bayrischzell eher als Vorteil erwiesen: „Wir haben keinen zugefrorenen See“, sagt Bürgermeister Georg Kittenrainer auf Nachfrage unserer Zeitung. Vielleicht auch deshalb sei dem Ort das ganz große Chaos, wie es während der Ferien am Spitzingsee geherrscht hat, erspart geblieben.
„Es war schon auch bei uns an manchen Tagen grenzwertig“, räumt Kittenrainer ein. Grundsätzlich hätten die Ausflügler aber die Abstände eingehalten. Dass sie sich an der frischen Luft bewegen wollen, dagegen dürfe man – vor allem als Tourismusgemeinde – nichts einwenden. „Sonst wollen wir ja, dass die Leute zu uns kommen“, sagt der Rathauschef. Nur weil man aktuell nicht viel Umsatz mit ihnen mache, dürfe man sie nicht einfach aussperren. „Es liegt mir fern zu sagen: Liebe Münchner, bleibt daheim“, macht Kittenrainer klar.
Ganz bewusst habe sich die Gemeinde dazu entschieden, die Langlaufloipen bei ausreichender Schneedecke zu spuren. Durch die geografische Weitläufigkeit Bayrischzells – im Tal wie am Berg – sei eine ausreichende Verteilung der Menschen gewährleistet. Mit Inkrafttreten der 15 Kilometer--Regel im Landkreis Miesbach sowieso. Aber auch sonst fürchtet Kittenrainer keine gefährlichen Ansammlungen von Wintersportlern. „Ich habe lieber 2000 Langläufer in der Loipe, als 2000 unerfahrene Skibergsteiger in der freien Natur.“
sg