Holetschek bemerkt: „Inzwischen haben wir sogar zwei hochwirksame und seit Monaten erprobte mRNA-Impfstoffe, die in der EU ab 12 Jahren zugelassen sind. Das ist eine große Chance, die Impfungen auch für Kinder und Jugendlichen anzubieten. Einige Länder, darunter auch Bayern, setzen dies bereits um und haben etwa schon Vorbereitungen für strukturierte Schülerimpfungen ab Mitte August getroffen.“
In einem weiteren Beschluss haben sich die GMK-Mitglieder für Corona-Auffrischungsimpfungen ab September ausgesprochen. Geplant sind zunächst Angebote für Auffrischungsimpfungen in Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der Eingliederungshilfe und weiteren Einrichtungen mit vulnerablen Personengruppen in der Regel mindestens sechs Monate nach Abschluss der ersten Impfserie. Die Impfungen sind sowohl im Regelsystem der niedergelassenen Ärzte als auch mit mobilen Teams möglich. Patienten mit Immunschwäche oder -suppression sowie Pflegebedürftige und Höchstbetagte in ihrer eigenen Häuslichkeit sollen die Auffrischungsimpfung durch einen niedergelassenen Arzt erhalten.
Holetschek erläutert: „Wichtig ist mir, dass wir möglichst unbürokratisch an die Auffrischungsimpfungen herangehen. Wir knüpfen an unser Vorgehen zu Beginn der Impfkampagne an und beginnen zunächst mit den Menschen, die am stärksten gefährdet und am wenigsten mobil sind, also vor allem den Menschen in den Alten- und Pflegeheimen. Sie brauchen jetzt als erste eine Erneuerung ihres Schutzes gegen eine schwere Covid-19-Erkrankung.“
Der Minister fügt hinzu: „Wir werden für die Auffrischungen mRNA-Impfstoffe verwenden. Dabei spielt es keine Rolle, mit welchem Impfstoff man vorher geimpft worden ist. Auch allen, die mit den Impfstoffen von Astrazeneca oder Johnson&Johnson mindestens einmal geimpft worden sind, soll ab September eine weitere Impfung mit einem mRNA-Impfstoff angeboten werden.“
Holetschek betont: „Ich bin davon überzeugt, dass eine Auffrischung alleine aus präventiven Gesichtspunkten wichtig und richtig ist. Dennoch hoffe ich, dass die Wissenschaft hier am Ball bleibt und noch mehr verlässliche Daten generiert, um unsere Impfstrategie optimal gestalten zu können.“
Der Landkreis Miesbach liegt mit einer 7-Tage-Inzidenz von 8 unter dem bundesdeutschen und bayerischen Wert. Momentan verzeichne das Gesundheitsamt nur Einzelfälle oder sehr wenige zusammenhängende Corona-Fälle wie beispielsweise ganze Familien, erklärt Sprecherin Sophie-Maris Stadler.
Das Impfzentrum erweitert sein Angebot und bietet nun erstmals auch To-go-Impfangebote an: Am Dienstag, 3., und Mittwoch, 4. August, können sich Impfwillige ihre Dosis zwischen 10.30 und 13.30 Uhr beim mobilen Impf-Team auf dem McDonald’s-Parkplatz in Irschenberg abholen. Am Donnerstag, 5. August, ist das mobile Impf-Team zwischen 10.30 und 13.30 Uhr vor dem Rathaus in Bad Wiessee zu Gast. Weitere Termin an diesen und weiteren Orten folgen.
„Das Impfzentrum setzt auf mobile Teams, die mit einem BRK-Wagen und Pavillon flexibel einsetzbar sind“, heißt es weiter. „Es ist dem Impf-Team ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass das Impfangebot seriös ist und größter Wert auf medizinische Aufklärung und hygienische Bedingungen gesetzt wird.“ Eingesetzt werde das Personal des Impfzentrums. Jedes Team umfasse mindestens einen Arzt, eine Verwaltungskraft und eine medizinische Hilfskraft. Der Betrieb des Impfzentrums werde dadurch nicht eingeschränkt.
Geimpft werden kann bei allen Aktionen jeder Bürger mit gewöhnlichem Aufenthalt in Deutschland oder einer gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung in Deutschland. Es gibt keine Priorisierung mehr. Es ist auch keine Anmeldung oder Registrierung notwendig. Der Impfstoff kann stets frei gewählt werden.
Zudem gibt es nach wie vor folgende (stationäre) Impfangebote:
„Das Impfzentrum erreichen derzeit verständlicherweise viele Nachfragen zu Drittimpfungen“, erklärt die Sprecherin zudem. „Leider kann das Team diese noch nicht beantworten.“ Es stehe weder fest, wann diese stattfinden sollen, geschweige denn, wer diese durchführen und welcher Impfstoff verwendet werden soll. Das Impf-Team bittet daher noch um etwas Geduld und verspricht, unverzüglich zu informieren, sobald die Infos vorliegen.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek will verstärkt auch Jugendliche und junge Erwachsene zu einer Corona-Schutzimpfung motivieren. Dazu hat das Ministerium nun die Motivationskampagne „Ich tu’s für…“ insbesondere für junge Menschen im Alter von 16 bis 30 Jahren erweitert.
„Bei den Corona-Schutzimpfungen müssen wir jetzt vor allem auch Jugendliche und junge Erwachsene in den Blick nehmen. Mit gezielter Aufklärung und Information wollen wir sie zu einer Impfung bewegen“, erklärt Holetschek. „Der Impfstoff ist da. Lassen Sie sich jetzt impfen. Nutzen Sie die vielen Impfangebote ohne Termin und Registrierung. Eine Impfung ist die beste Vorsorge für den Herbst und Winter sowie außerdem ein Akt der Solidarität im gemeinsamen Kampf gegen die Pandemie.“
Jugendliche im Alter zwischen 15 bis 19 Jahren sowie junge Erwachsene im Alter zwischen 20 bis 34 Jahren weisen aktuell mit 38,7 beziehungsweise 27,8 die höchsten 7-Tage-Inzidenzen auf. Holetschek dazu: „Deshalb müssen wir diese Altersgruppe jetzt beim Impfen verstärkt in den Fokus nehmen. Denn Covid-19 kann auch für Jüngere gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Auch die Folgen des Post-Covid-Syndroms für junge Menschen dürfen wir nicht unterschätzen.“
Der Minister ergänzt: „Experten zufolge können auch junge Menschen, die sich mit Corona infiziert haben, langfristige Beeinträchtigungen spüren und teilweise über Monate oder länger am sogenannten Post-Covid-Syndrom leiden. Sie sind chronisch erschöpft, haben Konzentrationsprobleme oder eine eingeschränkte Lungenfunktion und verlieren den Geschmacks- sowie Geruchssinn.“
Holetschek sagt: „Mit mobilen Teams, über Sonderaktionen vor Ort und Impftermine ohne Voranmeldung bringen wir die Impfungen direkt zu den jungen Menschen in Schulen, Einkaufszentren, Sportvereine und Fitnessstudios, Gastronomie, zu Fastfood-Ketten oder Kinos.“
Der Minister fügt hinzu: „Der Ministerrat hat sich dafür ausgesprochen, ab Mitte August allen Schülern ab 12 Jahren in den Impfzentren ein Impfangebot zu machen. Das Kultus- und das Gesundheitsministerium arbeiten aktuell ein Konzept dafür aus. Ich appelliere auch an Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren sowie deren Eltern und Sorgeberechtigten, diese Impfangebote wahrzunehmen.“
Die Kampagne läuft auch auf Englisch, Türkisch und Russisch. Weitere Informationen unter www.ichtusfuer.bayern.de. Dort ist auch ein Terminkalender mit vielen bayernweiten Sonderaktionen zur Impfung zu finden.
Nach der seit Sonntag, 1. August, geltenden neu gefassten Corona-Einreiseverordnung des Bundes müssen alle Einreisenden ab 12 Jahren bei der Einreise über einen negativen Testnachweis verfügen, unabhängig davon, ob sie auf dem Land- oder Luftweg einreisen. Ausgenommen sind Genesene und vollständig Geimpfte.
Wer aus einem Virusvariantengebiet einreist, muss auch bei vollständiger Impfung oder Genesung einen negativen Test vorweisen können.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann kündigt an: „Die bayerische Grenzpolizei wird in enger Zusammenarbeit mit der Bundespolizei Reiserückkehrer aus dem Ausland im Rahmen der stichprobenartigen Schleierfahndung kontrollieren, um das Einhalten der verschärften Regeln zu überprüfen. Dabei werden die bayerischen Grenzpolizisten von der bayerischen Bereitschaftspolizei unterstützt.“
Der Minister appelliert: „Halten Sie sich an die Vorgaben und führen Sie einen entsprechenden Nachweis bei Einreise mit sich. Wir müssen alles unternehmen, um das Eintragen zusätzlicher Infektionen möglichst gering zu halten.“ Zusätzlich warnt Herrmann: „Jeder, der gegen die Corona-Schutzmaßnahmen verstößt, muss mit empfindlichen Bußgeldern rechnen.“
Wie Herrmann erläutert, sind ausgenommen vom Verschärfen der Reiseregeln Kinder unter 12 Jahren. Weiterhin müssen zusätzlich Einreisende aus Hochrisiko- und Virusvariantengebieten noch vor der Einreise nach Deutschland die digitale Einreiseanmeldung (DEA) ausfüllen. Mehr Infos unter www.einreiseanmeldung.de.
ft; ksl