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Fritz-Freund-Park Miesbach: Kooperation zwischen Interessensgemeinschaft und Stadt

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Von: Fridolin Thanner

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Treffen Stadt Miesbach und Interessensgemeinschaft Fritz-Freund-Park
Großes Interesse an der Zukunft des Fritz-Freund-Parks: Im Bräuwirt-Nebenzimmer stellten Marinus Bracher (l.) und Stefan Scharl die Sorgen und Forderungen der Anwohner dar, Bürgermeister Gerhard Braunmiller (vorne r.) und Vertreter der Stadt erklärten das Vorgehen. © Fridolin Thanner

Miesbach – Das Verhältnis zwischen der Stadt Miesbach und der Interessengemeinschaft (IG) Fritz-Freund-Park ist schwierig. Trotzdem wurde eine Kooperation vereinbart.

Es wird sich erst noch zeigen müssen, ob die Stadt Miesbach und die Interessengemeinschaft (IG) Fritz-Freund-Park in Zukunft besser zusammenarbeiten. Den Willen haben beide Seiten am Donnerstag (9. März) bekundet. Um über die Zukunft des Fritz-Freund-Parks zu sprechen, hatte die IG neben den Anwohnern auch Bürgermeister Gerhard Braunmiller und Stadtvertreter in den Bräuwirt eingeladen.

Die bekamen zuerst „einige Spitzen“, wie Braunmiller feststellte, von Marinus Bracher zu hören. Der Anwohner, Gründungsmitglied der IG, stellte die Historie des Parks und die Ereignisse der vergangenen Jahre dar. Zwar attestierte Bracher dem Bauhof zu funktionieren, doch insgesamt findet Bracher, „den Aussagen der Stadt kann man nur bedingt glauben“. Er und die IG möchten den „Park als Naturoase erhalten“ und ihn „in die Herzen der Miesbacher einpflanzen“.

Starkes Engagement

Dafür engagiert sich die IG vielfältig und erfolgreich: neben Pflege- und Aufräumarbeiten mit Aktionen wie Ostereiersuchen, Vogelhäuschen bauen und Musikfrühschoppen. Das Geld dafür hat die IG selbst aufgebracht. Inklusive Spenden in Höhe von 10.000 Euro haben die Anwohner seit 2014 mehr als 35.000 Euro eingesammelt. Ein Aufsitzrasenmäher und Spielgeräte etwa wurden gekauft. Für das Engagement erwartet die IG, informiert und mit ihren Anregungen gehört zu werden. Der Infoabend war ein guter Anfang.

„Der Park soll Park bleiben“, betonte Braunmiller und lud die IG ein, die Zusammenarbeit für den Park mit der Stadt zu besprechen und schriftlich zu fixieren. Für den Wald wird weiter das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) zuständig sein. Die nicht mehr benötigte Wasserreserve wird frühestens 2024/2025 zurückgebaut. Karin Bracher bat darum, dass sich die IG auch hier einbringen darf und könnte sich in dem Bereich eine Streuobstwiese vorstellen.

Wenig begeistert zeigten sich die Anwohner von den Pflanzungen nach den Fällaktionen. Dass es aber nicht sinnvoll ist, größere Bäume zu setzen, erklärten der neue Revierförster Hans Feist vom AELF und Anlagenreferent Michael Lechner. Die kleinen Stileichen, Esskastanien und anderen Bäume hätten bessere Chancen, weil ihre Wurzeln nicht eingekürzt wurden. „Das Wertvollste und Sicherste ist immer die natürliche Verjüngung“, erklärte Lechner und bat um Geduld. In fünf bis zehn Jahren sehe es ganz anders aus, ist er überzeugt. Dennoch sagte Feist zu, im Frühjahr gegebenenfalls nochmal nachzupflanzen.

Park soll kein Bauland werden

Die Vertreter der Stadt versuchten auch Befürchtungen auszuräumen, der Park könnte als Bauland vorgesehen sein. Das bestehende Bauverbot, das 2013 Planungen zunichte machte, ist zwar „kein generelles Bauverbot“, erklärte Bauamtsleiter Lutz Breitwieser. Doch aktuell sei es weder rechtlich möglich, noch politisch gewollt, auf dem Gelände Baugrund zu entwickeln, machte Breitwieser deutlich.

Nun gilt es in die Zukunft zu schauen, sagte Bracher – und konnte sich doch auch am Ende nochmal einen Seitenhieb nicht verkneifen. „Ihr habt es verbockt“, sagte er den Stadtvertretern mit Blick auf die vergangenen Jahre. Jetzt soll‘s besser werden. Auch in der Kommunikation.

Stadtrat stimmt für Baumschutz

Der Miesbacher Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, acht verbliebene Bäume im Hallenwald mit Tarnnetzen zu schützen. Eine derartige Maßnahme hatte der Stadtrat vor rund einem Jahr abgelehnt. Im November ging es dann erneut um die Maßnahme. Acht verbliebene gesunde Buchen sollten mit Tarnnetze geschützt werden. Die Kosten für den Kauf und die nötigen jährlichen Inspektionen für zehn Jahre wurden auf rund 27.000 Euro beziffert.

Den Hauptanteil, 20.000 Euro, sollten Spenden begleichen, den eine Initiative von Mitgliedern der Interessengemeinschaft Fritz-Freund-Park gesammelt hatten. Nach der Fällaktion im Dezember, bei der die nicht geschützten und dadurch von Sonnenbrand und Pilzen geschädigten Bäume fielen, zog die Initiative aber einen Großteil der Spenden zurück – 8164 Euro sind der Stadt nun noch zugesagt. Den Rest wird die Stadt nun übernehmen und möchte so die verbliebenen acht Bäume erhalten, die wiederum dahinter stehende schützen. Ein wenig möchte die Stadt aber die Kosten senken und wird die Stämme nur alle zwei Jahre kontrollieren lassen. Noch im März sollen die Tarnnetze angebracht werden.

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