Wenig begeistert zeigten sich die Anwohner von den Pflanzungen nach den Fällaktionen. Dass es aber nicht sinnvoll ist, größere Bäume zu setzen, erklärten der neue Revierförster Hans Feist vom AELF und Anlagenreferent Michael Lechner. Die kleinen Stileichen, Esskastanien und anderen Bäume hätten bessere Chancen, weil ihre Wurzeln nicht eingekürzt wurden. „Das Wertvollste und Sicherste ist immer die natürliche Verjüngung“, erklärte Lechner und bat um Geduld. In fünf bis zehn Jahren sehe es ganz anders aus, ist er überzeugt. Dennoch sagte Feist zu, im Frühjahr gegebenenfalls nochmal nachzupflanzen.
Die Vertreter der Stadt versuchten auch Befürchtungen auszuräumen, der Park könnte als Bauland vorgesehen sein. Das bestehende Bauverbot, das 2013 Planungen zunichte machte, ist zwar „kein generelles Bauverbot“, erklärte Bauamtsleiter Lutz Breitwieser. Doch aktuell sei es weder rechtlich möglich, noch politisch gewollt, auf dem Gelände Baugrund zu entwickeln, machte Breitwieser deutlich.
Nun gilt es in die Zukunft zu schauen, sagte Bracher – und konnte sich doch auch am Ende nochmal einen Seitenhieb nicht verkneifen. „Ihr habt es verbockt“, sagte er den Stadtvertretern mit Blick auf die vergangenen Jahre. Jetzt soll‘s besser werden. Auch in der Kommunikation.
Der Miesbacher Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, acht verbliebene Bäume im Hallenwald mit Tarnnetzen zu schützen. Eine derartige Maßnahme hatte der Stadtrat vor rund einem Jahr abgelehnt. Im November ging es dann erneut um die Maßnahme. Acht verbliebene gesunde Buchen sollten mit Tarnnetze geschützt werden. Die Kosten für den Kauf und die nötigen jährlichen Inspektionen für zehn Jahre wurden auf rund 27.000 Euro beziffert.
Den Hauptanteil, 20.000 Euro, sollten Spenden begleichen, den eine Initiative von Mitgliedern der Interessengemeinschaft Fritz-Freund-Park gesammelt hatten. Nach der Fällaktion im Dezember, bei der die nicht geschützten und dadurch von Sonnenbrand und Pilzen geschädigten Bäume fielen, zog die Initiative aber einen Großteil der Spenden zurück – 8164 Euro sind der Stadt nun noch zugesagt. Den Rest wird die Stadt nun übernehmen und möchte so die verbliebenen acht Bäume erhalten, die wiederum dahinter stehende schützen. Ein wenig möchte die Stadt aber die Kosten senken und wird die Stämme nur alle zwei Jahre kontrollieren lassen. Noch im März sollen die Tarnnetze angebracht werden.