Für Untergangsstimmung hat Asenstorfer kein Verständnis und ärgert sich noch immer, wenn sie ein paar Wochen zurückblickt. Nachdem am Brauneck der Skibetrieb vorübergehend eingestellt worden war, „ist es schon am Tag danach volle Kanne losgegangen“, erzählt Asenstorfer, „und die Saison wurde totgesagt“. Aber das Gegenteil trat ein. „Die Leute schwärmen“, sagt Schnitzler. „Einer, der seit 40 Jahren Ski fährt, hat zu mir gesagt, so schön war‘s noch nie.“
Dem Klimawandel wollen sich die Wintersportgebiete stellen und „den Skibetrieb so lange wie möglich anbieten“, macht Asenstorfer klar. Das sei nur mit technischer Beschneiung möglich. „Da hat sich auch brutal viel getan“, erklärt sie. Die Pisten werden beispielsweise mit Hilfe von GPS präpariert. Die Pistenraupenfahrer wissen durch die Vermessung des Geländes und die Satellitennavigation genau, wie viel Schnee an welcher Stelle liegt – wo also etwas weggenommen werden kann und wo hingeschoben werden muss. „Dadurch ist viel weniger Schnee nötig, um die Pisten gut herzurichten“, erklärt Schnitzler.
Für nachhaltig halten Asenstorfer und Schnitzler die heimischen Skigebiete auch, weil ein Großteil der Emissionen bei der Anreise entsteht. „Die Leute würden ja nicht einfach mit dem Skisport aufhören, die fahren halt nach Österreich oder sonstwo hin“, sagte Asenstorfer. „Der Freizeitbedarf ist da“, ergänzt Schnitzler.
Für die Zukunft sehen die beiden Potenzial im Sommerbetrieb. An der Stümpflingbahn etwa warten Mountaincarts, um flott den Berg hinunter zu fahren. Für Fußgänger soll nun ein Wiesenwanderweg wieder hergerichtet werden. „Der ist ein bisschen in Vergessenheit geraten“, sagt Asenstorfer. Entlang des Wegs sollen Attraktivitäten für Familien entstehen – mitunter weil kleinere Kinder noch nicht mit den Mountaincarts fahren dürfen. „Da wollen wir das Angebot ein bisschen stärken“, sagt Asenstorfer. Konkret denkt sie an eine Holz-Kugelbahn.
Der stärkere Sommerbetrieb kann nicht nur mehr Geld in die Kasse spülen, sondern soll ermöglichen, Mitarbeiter das ganze Jahr über zu beschäftigen – und somit die Personalsituation erleichtern. Denn auch hier hat das launenhafte Wetter zu Beginn des Winters für einiges Grübeln gesorgt. Brauneck, Wallberg und Spitzing haben zusammen einen Mitarbeiterstamm von rund 85, im Winter mit Aushilfen und Saisonkräften sind es fast doppelt so viele. Und kurz nach dem verheißungsvollen Start standen doch wieder die meisten Bahnen still. „Die Dienstpläne aufzustellen war eine große Herausforderung“, untertreibt Asenstorfer. Wenige Wochen später sollten die nicht benötigten Aushilfen doch wieder zur Verfügung stehen. „Oft brauchen wir das nicht machen“, vermutet Schnitzler.
Sorgen bereiteten den Liftbetriebern auch die stark gestiegenen Energiekosten. „Aber es schaut so aus, dass es nicht so schlimm wird wie befürchtet“, zeigt sich Schnitzler vorsichtig optimistisch. Und dass die Liftkarten deutlich teurer wurden, hat den Saisonkartenverkauf nicht beeinträchtigt. „Da hatten wir schon Angst, aber die Leute haben es akzeptiert“, sagt Asenstorfer. Eine Bilanz zieht sie noch nicht, „abgerechnet wird am Ende der Saison“. Unzufrieden wirkt Asenstorfer aber nicht. Der erfahrungsgemäß starke Fasching steht noch bevor, und der Winter ist da.
Eine Faschingsgaudi mit Live-Band, DJ, Nachtskilauf und Kostümprämierung läutete die Faschingswoche am Spitzingsee ein. Dort findet im Skigebiet am „ruaßigen“ Freitag, 17. Februar, eine bunte Sause statt. Los geht’s schon tagsüber mit der Liveband „Spezlwirtschaft“, die ab 10 Uhr an der Jagahütt’n am Stümpfling spielt. Von 12 bis 23 Uhr rockt dann DJ Tomay durchgehend die Lyra-Alm Schirmbar an der Talstation der Stümpflingbahn. Skibetrieb ist von 8.30 bis 16.20 Uhr und dann wieder mit Flutlicht an der Stümpflingbahn von 18.30 Uhr bis 21.30 Uhr. Wer maskiert zum Skifahren kommt, erhält den Tagesskipass ermäßigt und hat die Chance auf einen der Preise bei der Kostümprämierung um 17.30 Uhr an der Lyra-Alm Schirmbar. Es winken Getränkegutscheine der Jagahütt’n und der Schirmbar sowie Gutscheine der monte mare Vitalwelt Schliersee. Auch Mitfahren in der Pistenraupe und Familienskipässe gibt‘s zu gewinnen.