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Skigebiete Spitzing, Wallberg und Brauneck: Zuversicht bleibt

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Von: Fridolin Thanner

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Geschäftsführer Antonia Asenstorfer und Stefan Schnitzler leiten Betrieb am Spitzing, Wallberg und Brauneck.
Die neuen Geschäftsführer: Antonia Asenstorfer und Stefan Schnitzler leiten den Betrieb am Spitzing, Wallberg und Brauneck. © Fridolin Thanner

Landkreis – Die Wintersaison 2022/2023 begann mit einem Bilderbuchstart, dann gab‘s Flaute beim Schneefall – und sogar Tauwetter. Doch in den Skigebieten herrscht Zuversicht.

Mit Schnee, viel Sonnenschein und guten Bedingungen auf den Pisten. Das freut die Wintersportler. „Die Leute zieht‘s raus“, das sehen Antonia Asenstorfer und Stefan Schnitzler täglich. Asenstorfer (54) und Schnitzler (43) haben in diesem Winter die Nachfolge von Peter Lorenz angetreten und leiten nun als Doppelspitze die drei Gebiete Spitzingsee-Tegernsee, Wallberg und Brauneck.

Zu ihrem Start als neue Geschäftsführer hat sie das Wetter gleich vor besondere Herausforderungen gestellt – und das waren nicht die einzigen. „Wir hatten um Weihnachten in den vergangenen Jahren schon oft Tauwetter“, blickt Asenstorfer zurück, „aber heuer war es extrem ausgeprägt“. Außergewöhnlich lang fiel kein Schnee und fehlten die winterlichen Temperaturen.

Am Spitzing war es dennoch – aufgrund der zu Beginn der Saison mit Maschinenschnee geschaffenen Grundlage – möglich, durchgehend wenigstens einen reduzierten Skibetrieb anzubieten. „Am Brauneck mussten wir zumachen, das hat uns richtig wehgetan“, sagt Asenstorfer.

„Wird kein Spitzenwinter, aber auch kein Katastrophenwinter“

Umso mehr strahlt sie mit Schnitzler, wenn sie die vielen Skifahrer und Snowboarder sieht, die nun die Pisten hinabschwingen. „Wir freuen uns jetzt auf einen guten Fasching und dann eine gute Restsaison“, blicken die beiden voraus. Klar, die fehlenden Einnahmen aus den Winterferien und Anfang Januar „können wir nicht mehr ganz aufholen“, wie Asenstorfer sagt. „Das wird kein Spitzenwinter, aber auch kein Katastrophenwinter“, betont sie. „Wir sind eine stark witterungsabhängige Branche, aber wir können auch damit umgehen.“

Für Untergangsstimmung hat Asenstorfer kein Verständnis und ärgert sich noch immer, wenn sie ein paar Wochen zurückblickt. Nachdem am Brauneck der Skibetrieb vorübergehend eingestellt worden war, „ist es schon am Tag danach volle Kanne losgegangen“, erzählt Asenstorfer, „und die Saison wurde totgesagt“. Aber das Gegenteil trat ein. „Die Leute schwärmen“, sagt Schnitzler. „Einer, der seit 40 Jahren Ski fährt, hat zu mir gesagt, so schön war‘s noch nie.“

Wintersport und Klimawandel

Dem Klimawandel wollen sich die Wintersportgebiete stellen und „den Skibetrieb so lange wie möglich anbieten“, macht Asenstorfer klar. Das sei nur mit technischer Beschneiung möglich. „Da hat sich auch brutal viel getan“, erklärt sie. Die Pisten werden beispielsweise mit Hilfe von GPS präpariert. Die Pistenraupenfahrer wissen durch die Vermessung des Geländes und die Satellitennavigation genau, wie viel Schnee an welcher Stelle liegt – wo also etwas weggenommen werden kann und wo hingeschoben werden muss. „Dadurch ist viel weniger Schnee nötig, um die Pisten gut herzurichten“, erklärt Schnitzler.

Für nachhaltig halten Asenstorfer und Schnitzler die heimischen Skigebiete auch, weil ein Großteil der Emissionen bei der Anreise entsteht. „Die Leute würden ja nicht einfach mit dem Skisport aufhören, die fahren halt nach Österreich oder sonstwo hin“, sagte Asenstorfer. „Der Freizeitbedarf ist da“, ergänzt Schnitzler.

Potential im Sommerbetrieb

Für die Zukunft sehen die beiden Potenzial im Sommerbetrieb. An der Stümpflingbahn etwa warten Mountaincarts, um flott den Berg hinunter zu fahren. Für Fußgänger soll nun ein Wiesenwanderweg wieder hergerichtet werden. „Der ist ein bisschen in Vergessenheit geraten“, sagt Asenstorfer. Entlang des Wegs sollen Attraktivitäten für Familien entstehen – mitunter weil kleinere Kinder noch nicht mit den Mountaincarts fahren dürfen. „Da wollen wir das Angebot ein bisschen stärken“, sagt Asenstorfer. Konkret denkt sie an eine Holz-Kugelbahn.

Der stärkere Sommerbetrieb kann nicht nur mehr Geld in die Kasse spülen, sondern soll ermöglichen, Mitarbeiter das ganze Jahr über zu beschäftigen – und somit die Personalsituation erleichtern. Denn auch hier hat das launenhafte Wetter zu Beginn des Winters für einiges Grübeln gesorgt. Brauneck, Wallberg und Spitzing haben zusammen einen Mitarbeiterstamm von rund 85, im Winter mit Aushilfen und Saisonkräften sind es fast doppelt so viele. Und kurz nach dem verheißungsvollen Start standen doch wieder die meisten Bahnen still. „Die Dienstpläne aufzustellen war eine große Herausforderung“, untertreibt Asenstorfer. Wenige Wochen später sollten die nicht benötigten Aushilfen doch wieder zur Verfügung stehen. „Oft brauchen wir das nicht machen“, vermutet Schnitzler.

Gestiegene Energiekosten problematisch

Sorgen bereiteten den Liftbetriebern auch die stark gestiegenen Energiekosten. „Aber es schaut so aus, dass es nicht so schlimm wird wie befürchtet“, zeigt sich Schnitzler vorsichtig optimistisch. Und dass die Liftkarten deutlich teurer wurden, hat den Saisonkartenverkauf nicht beeinträchtigt. „Da hatten wir schon Angst, aber die Leute haben es akzeptiert“, sagt Asenstorfer. Eine Bilanz zieht sie noch nicht, „abgerechnet wird am Ende der Saison“. Unzufrieden wirkt Asenstorfer aber nicht. Der erfahrungsgemäß starke Fasching steht noch bevor, und der Winter ist da.

Faschingsgaudi am Spitzingsee am ruaßigen Freitag

Eine Faschingsgaudi mit Live-Band, DJ, Nachtskilauf und Kostümprämierung läutete die Faschingswoche am Spitzingsee ein. Dort findet im Skigebiet am „ruaßigen“ Freitag, 17. Februar, eine bunte Sause statt. Los geht’s schon tagsüber mit der Liveband „Spezlwirtschaft“, die ab 10 Uhr an der Jagahütt’n am Stümpfling spielt. Von 12 bis 23 Uhr rockt dann DJ Tomay durchgehend die Lyra-Alm Schirmbar an der Talstation der Stümpflingbahn. Skibetrieb ist von 8.30 bis 16.20 Uhr und dann wieder mit Flutlicht an der Stümpflingbahn von 18.30 Uhr bis 21.30 Uhr. Wer maskiert zum Skifahren kommt, erhält den Tagesskipass ermäßigt und hat die Chance auf einen der Preise bei der Kostümprämierung um 17.30 Uhr an der Lyra-Alm Schirmbar. Es winken Getränkegutscheine der Jagahütt’n und der Schirmbar sowie Gutscheine der monte mare Vitalwelt Schliersee. Auch Mitfahren in der Pistenraupe und Familienskipässe gibt‘s zu gewinnen.

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