„Spatenstich ist nicht ganz richtig, da der Tiefbau schon in vollem Gange ist“, sagte Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer. Aber es war ihm wichtig, diesen fast denkwürdigen Tag als einen symbolischen Spatenstich zu feiern. Er erinnerte daran, dass in der Schlierseer Chronik von 1979 steht: „Der Bau einer Sporthalle ist schon seit Längerem geplant.“ Schliersee wartet bereits seit über 50 Jahren auf diese Sporthalle. Es wurden immer wieder verschiedene Standorte diskutiert. In den vergangenen beiden Jahren wurde der Bau durch einen Rechtsstreit verzögert.
Der Einspruch und das Gerichtsverfahren vor dem Verwaltungsgericht gegen die Baustelle haben der Gemeinde geschadet. „Er hat uns zwei Jahre gekostet“, sagte Schnitzenbaumer über den Kläger, der inzwischen sein Grundstück verkauft hat. Mit der neuen Eigentümerin sei der Kontakt laut Bürgermeister hingegen sehr gut. Er freue sich, nun auf der Zielgeraden für das umfangreiche Projekt zu sein.
„Dass es in der jetzigen Zeit nicht einfach wird, eine Baustelle durchzuführen, weiß jeder, der die Zeitung verfolgt“, warnte Schnitzenbaumer vor zu viel Euphorie. Es werde nicht einfach werden, Material zu bekommen. Die Preise steigen täglich. Er bedankte sich bei Architekt Heinz Blees, dass er die Gemeinde bei dem Projekt von Anfang an begleitet hat. Laut Schnitzenbaumer ein unschätzbarer Wert für die Allgemeinheit.
„Danke auch an Klaus Leitner vom TSV Schliersee, der schon vor über 50 Jahren dabei war“, sagte er. „Wichtig ist, dass wir als Bauherrengemeinschaft mit dem TSV an einem Strang ziehen“, fügte er an Vorstand Wolfgang Schauer gerichtet hinzu und bedankte sich auch bei ihm und den Mitgliedern im Verein.
„Als man uns gesagt hat, dass wir als Verein bei einer Fördersumme von 3,2 Millionen Euro eine Eigenleistung von 10 Prozent bringen müssen, haben wir mal zusammengerechnet – als TSV Schliersee“, sagte Wolfgang Schauer. Mithilfe vieler Spenden konnte die Summe tatsächlich aufgebracht werden. Er freut sich auf die Herausforderung und hofft, die Turnhalle in den nächsten ein oder zwei Jahren fertigstellen zu können.
Einer der wichtigsten dabei – vor allem jetzt im Baustellenablauf – ist laut Schnitzenbaumer der Geschäftsleiter der Marktgemeinde Schliersee, Jörn Alkhofer, auf dessen Schultern die meiste Arbeit laste. Auch ohne die Schlierseer Gemeinderäte wäre das Projekt nicht möglich gewesen. Das Gremium habe sich in vielen Sitzungen mit dem Thema beschäftigt und sei bei den Preissteigerungen immer mitgegangen. „Wir haben immer gesagt, wir wollen dieses Projekt für Schliersee durchziehen“, betonte Schnitzenbaumer erneut.
Das Architekturbüro und auch die Mitarbeiter der Baufirma bedankten sich bei der Verwaltung für konstruktives und harmonisches Arbeiten miteinander. „Es ist eine sehr unkomplizierte und schnelle Zusammenarbeit. Das hat man nur ganz selten, dass das so gut läuft“, sagte G+O Architekt Peter Oppenheimer. jw