Ein Bauhof, fit für die Zukunft: Neubau in Fischbachbau macht große Fortschritte

Der Rohbau steht, das Dach ist drauf: Der Neubau des Fischbachauer Bauhofs macht große Fortschritte. Wenn es so gut weiterläuft, könnte das Areal im Mai 2021 in Betrieb gehen.
Fischbachau – Die Kräne drehten sich noch auf der Baustelle, da hatte der neue Fischbachauer Bauhof schon seine erste Probe zu bestehen. Mehrere Sattelzüge rückten an, um das bereits fertig aufgebaute Streusalzsilo zu befüllen. „Die Lkw waren deutlich größer als unsere Fahrzeuge“, erzählt Bauhofleiter Werner Zehetmaier. Dennoch sei alles reibungslos und ohne umständliche Rangiermanöver abgelaufen. „Die Feuertaufe ist geschafft“, meint Zehetmaier schmunzelnd. Platzprobleme muss der Bauhof in seinem neuen Zuhause auf dem Gelände der früheren Kläranlage also nicht mehr fürchten.
Kein Wunder: Fast dreimal so viel Nutzfläche wie am Altstandort beim Feuerwehrhaus stehen Zehetmaier und seinem bis zu 15-köpfigem Team künftig zur Verfügung. Der Fuhrpark mit je einem Laster, Unimog, Radlader, Kleinbus, Piaggio, Pick-Up sowie zwei Schmalspurfahrzeugen parkt in der mit sechs Garagentoren ausgestatteten Fahrzeughalle im Erdgeschoss. Das Materiallager im Obergeschoss ist über eine Zufahrt im Stil einer landwirtschaftlichen Tennenbrücke bequem zu erreichen. Auch optisch ähnelt der neue, gut 45 Meter lange Bauhof einem traditionellen Einfirsthof. Im Wohntrakt sind ein Büro sowie die Sozialräume untergebracht. „Wie eine gemütliche Stube“, sagt Zehetmaier und lacht.
Seit Baubeginn im April hat das Großprojekt rasche Fortschritte gemacht – auch dank der verbauten Betonfertigteile. Mittlerweile ist der Rohbau abgeschlossen, das Dach drauf. Auf eine Hebfeier habe man wegen Corona aber verzichtet, berichtet der Bauhofleiter. Dafür sind die Pelletsheizung und die Fensterstöcke bereits eingebaut, alle anderen Gewerbe wie Estrich und Verputzen terminiert. Der Kostenrahmen von 2,4 Millionen Euro wird voraussichtlich eingehalten, teilt Zehetmaier erfreut mit. Im Winter geht es weiter mit dem Innenausbau, im Frühjahr werden die Außenanlagen fertiggestellt.
Je nach Wetter könnte der Bauhof bereits im Mai die Koffer und Kisten für den Umzug packen. Der bereitet Zehetmaier keine Sorgen. „Unser Inventar ist überschaubar. Was wir neu brauchen, entscheiden wir vor Ort und aus der Praxis heraus.“ Ausstattung wie Werkbänke oder Regale könne man auch selbst schreinern.
Auch die gesamte Planung des neuen Bauhofs habe man eng an den tatsächlichen Erfordernissen im Alltag ausgerichtet, berichtet Zehetmaier. Der unter dem ehemaligen Bürgermeister Josef Lechner gegründeten Arbeitskreis des Gemeinderats habe sich sehr bewährt. „Da waren sehr gute Vorschläge dabei und wir waren immer eingebunden“, lobt der Bauhofchef.
Aus praktischen Gründen heraus habe man sich auch entschieden, die Räume für die Betriebsleiterwohnung nun doch bereits weitgehend fertigzustellen. Zumindest all jene Arbeiten, die sich später nur mit größerem Aufwand nachholen lassen würden. Einziehen wird vorerst noch niemand, meint Zehetmaier. An der Nachfrage sollte es hingegen nicht scheitern. 60 Quadratmeter, schöne große Fenster, Blick Richtung Süden, Neubaustandard. Falsche Hoffnungen will der Bauhofleiter aber nicht wecken. Weil sich die Wohnung auf dem Betriebsgelände befinde, könne man sie nur an einen eingeschränkten Personenkreis vergeben. Beispielsweise eben ein Mitarbeiter des Bauhofs oder auch ein neuer Gemeindeangestellter, der nach Fischbachau ziehen möchte.
Da beim Bauhof explizit auch Kolleginnen willkommen sind, ist der Neubau sogar in dieser Hinsicht zukunftsweisend aufgestellt. Zehetmaier: „Es gibt getrennte Toiletten und Duschen für Männer und Frauen.“ Und pandemie-tauglich sei das Gelände obendrein. „Das Abstandshalten fällt uns sicher nicht schwer.“
sg