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Feuer in Hundham: Kripo gibt Tatverdächtigen bekannt - Teilgeständnis

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Von: Sebastian Grauvogl

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Feuer, Schuppen, Hundham
Fordernder Einsatz: Die Feuerwehr rückte dem Brand des Schuppens unweit von Hundham unter anderem mit Atemschutzträgern zu Leibe. © Georg Jackl

Die Hundhamer können aufatmen: Die Kriminalpolizei Miesbach hat einen Tatverdächtigen für die jüngste Brandserie in Hundham ermittelt. Ein Teilgeständnis liegt vor.

Update Montag, 27. Januar:

Wie Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim, mitteilt, handelt es sich um den jungen Mann, der den Polizeieinsatz in der Nacht auf Samstag ausgelöst hat. Wie berichtet, befand sich der Mann in einer psychischen Ausnahmesituation und ist mittlerweile in einer Fachklinik untergebracht. Bei einer Befragung habe er dann eingeräumt, das Feuer am 18. Januar gelegt zu haben, berichtet Sonntag. Bei den beiden anderen Bränden (6. Dezember und 16. Januar) liege bislang noch kein Geständnis vor, doch auch dafür hat die Kripo den Mann in Verdacht. Da er nun aber in einer geschlossenen Einrichtung sitzt, gehe von ihm keine Gefahr mehr aus.

Update Donnerstag, 23. Januar:

Drei Feuer innerhalb von weniger als zwei Monaten in Hundham haben im Ort die Spekulationen angeheizt. Neben der Angst vor einem Feuerteufel geht auch das Gerücht von gezielten Angriffen um. Tatsächlich war bei den beiden Bränden am 6. Dezember und am 18. Januar ein und derselbe Geschädigte betroffen, bestätigt das Polizeipräsidium Oberbayern Süd auf Nachfrage unserer Zeitung. „Die Tatorte befinden sich auch fast an gleicher Stelle“, sagt Pressesprecherin Carolin Hohensinn. Einen Tatverdächtigen habe die Kripo Miesbach aber noch nicht. „Die Kollegen ermitteln weiter in alle Richtungen.“ Gleiches gelte für die Brandserie in Müller am Baum in Miesbach.

Ursprüngliche Meldung von Sonntag, 19. Januar:

Hundham – Das riecht nach einem Feuerteufel. Zum zweiten Mal binnen zweier Tage ist am Samstagabend zwischen Hundham und Bad Feilnbach ein Schuppen in Flammen aufgegangen. Wiederum entstand ein hoher Schaden, wiederum brannte das Gebäude vollständig aus, abermals ermittelt die Kriminalpolizei.

Schuppen in Flammen: 80 Feuerwehrleute rücken aus

Laut Polizei verständigte ein Anwohner gegen 19.45 Uhr die Integrierte Leitstelle. In einem benachbarten Weiler würde eine Garage brennen. Als die Feuerwehren am Ort des Geschehens eintrafen, stand der Schuppen bereits in Vollbrand. Wie Michael Floßmann, Kommandant der Hundhamer Feuerwehr, berichtet, bestand die Gefahr, dass das Feuer auf das angrenzende Wohngebäude übergreift. Das galt es zu verhindern. „Unsere erste Aufgabe“, so Floßmann. Dies gelang den insgesamt rund 80 Einsatzkräften der Feuerwehren Hundham, Fischbachau, Elbach, Wörnsmühl, Miesbach, Agatharied und Bad Feilnbach. Die Einsatzkräfte rückten den Flammen mit Atemschutzträgern sowie per Löschangriff von außen zu Leibe. Nach rund zwei Stunden konnten sie wieder abrücken. Auch das Rote Kreuz war vor Ort.

Feuer, Schuppen, Hundham
Total zerstört: der Schuppen am Tag nach dem Feuer. © Georg Jackl

Schon zwei Tage zuvor hatte es in Fischbachau gebrannt

Fast in identischer Besetzung waren die Einsatzkräfte bereits am Donnerstagabend gemeinsam ausgerückt. Nicht einmal einen Kilometer entfernt war in einem Wald ein Schuppen in Brand geraten. Mehrere historische Fahrzeuge fielen dem Feuer zum Opfer. Ein Kamerad der Hundhamer Wehr wurde verletzt. Dies blieb beim jüngsten Vorfall glücklicherweise aus.

Laut Floßmann waren auch am Samstag Gerätschaften in dem Schuppen – etwa ein Traktor. Die Polizei gibt den Schaden mit rund 25 000 Euro an. Durch ablaufendes Löschwasser und die herrschende Kälte wurde die Kreisstraße zwischen Hundham und Bad Feilnbach, kurz hinter Deisenried, spiegelglatt. Deshalb wurde die Straßenmeisterei mit einem Streufahrzeug zur Gefahrenbeseitigung nachalarmiert.

Polizei schießt Luftbilder vom Brandort in Hundham

Die ersten polizeilichen Erhebungen übernahm noch in der Nacht der Kriminaldauerdienst der Kripo Rosenheim. Auch ein Polizeihubschrauber kam zur Fertigung von Luftbildern zum Einsatz. Die weiteren Ermittlungen – erst im Zuge derer wird sich der Verdacht auf Brandstiftung erhärten oder auflösen – wird das zuständige Fachkommissariat der Kriminalpolizeistation Miesbach führen.

Die Fälle wecken Erinnerungen an eine Serie von mutmaßlichen Brandstiftungen in Müller am Baum (Stadt Miesbach). Zwischen Ende August und Ende Oktober war dort mehrfach Feuer ausgebrochen. Unter anderem ein Altkleider-Container und ein Hackschnitzelhaufen gingen in Flammen auf. Auch ein paar hundert Meter weiter – in Wall – brannte es. Betroffen war ein Kruzifix an einem Baum. Die Polizei geht zumindest in Müller am Baum von Brandstiftungen aus. Von neuen Erkenntnissen zu diesen Fällen ist derweil nichts bekannt.

Von Daniel Krehl

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