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Unfallträchtiger Bahnübergang in Fischbachau: Keine Aussicht auf technische Sicherung

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Von: Sebastian Grauvogl

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Heikle Engstelle: Weil die Hagnbergstraße im Fischbachauer Ortsteil Hammer zu schmal für sicheren Begegnungsverkehr ist, kann die Bahn keine Schrankenanlage installieren. Eine Verbreiterung der Straße scheidet ebenfalls aus.
Heikle Engstelle: Weil die Hagnbergstraße im Fischbachauer Ortsteil Hammer zu schmal für sicheren Begegnungsverkehr ist, kann die Bahn keine Schrankenanlage installieren. Eine Verbreiterung der Straße scheidet ebenfalls aus. © GER

Wegen eines Unfalls im Januar ist der Bahnübergang an der Hagnbergstraße in Fischbachau erneut Thema im Gemeinderat gewesen. Doch eine technische Sicherung wird es trotzdem nicht geben.

Fischbachau – Einen Leserbrief in der Heimatzeitung hat Michael Gartmaier (CSU) im Fischbachauer Gemeinderat zum Anlass genommen, sich bei Bürgermeister Stefan Deingruber (CSU) nach dem aktuellen Stand zum ungesicherten Bahnübergang an der Hagnbergstraße zu erkundigen. Deingruber nutzte die Gelegenheit für einen umfangreichen Sachstandsbericht – allerdings mit wenig erbaulichem Inhalt.

Wie berichtet, ist die Gemeinde seit Jahren mit der DB Netz AG im Gespräch, um die Gefahrstellen an den insgesamt sieben unbeschrankten Bahnübergängen zu entschärfen. Die Dringlichkeit zeigte sich Mitte Januar erneut, als ein 69-jähriger Fischbachauer mit seinem Mercedes die Gleise an der Hagnbergstraße überquerte, obwohl ein Zug der Bayerischen Regiobahn (BRB) heranrollte (wir berichteten). Der Mann und die 19 Insassen sowie die Zugführerin hatten großes Glück, da der Triebwagen nur das Heck des Wagens touchierte. Dennoch nahm ein Anwohner des Ortsteils Hammer den Unfall zum Anlass, in einem Leserbrief „dringenden Handlungsbedarf“ seitens Bahn und Gemeinde zu attestieren.

Technische Sicherung mit Schranken laut Bahn wegen geringer Straßenbreite nicht machbar

Die Frage, was man denn nun überhaupt machen könne, gab Gartmaier in der Gemeinderatssitzung an den Rathauschef weiter. Der konnte aber keine Hoffnung auf eine technische Sicherung machen. Die Breite der Hagnbergstraße reiche schlicht nicht aus, um den für eine Schrankenanlage notwendigen Begegnungsverkehr von Autos auf den Gleisen zu ermöglichen. Andererseits sei es aufgrund der ebenfalls anspruchsvollen Topografie laut Bahn nicht machbar, den Übergang im finanziell vertretbaren Rahmen zu verbreitern.

Die andere Variante – eine vollständige Schließung für den Autoverkehr – scheide ebenfalls aus, da es sich um eine gewidmete Gemeindeverbindungsstraße handle. Der Einziehung der Widmung stünde aber eine begründetes öffentliches Interesse entgegen. Immerhin habe man aber die Bahn gefragt, ob sie nicht zusätzlich zu den Andreaskreuzen und der Tempo-Beschränkung auf zehn Stundenkilometer auch noch Warnbaken als Schilder anordnen könne, um Autofahrer möglichst frühzeitig auf den nahenden Bahnübergang hinzuweisen.

Beschränkung auf Anlieger wird diskutiert

Einen weiteren Vorschlag, nämlich die Beschränkung der Durchfahrt auf Anlieger, werde er gern in einer der kommenden Gemeinderatssitzung zur Diskussion stellen, kündigte Deingruber an. So würden zumindest ortsunkundige Autofahrer von der potenziellen Gefahrstelle ferngehalten.

sg

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