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Hausham behilft sich mit Großtagespflege

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Hier sollen bald Kinder einziehen: In diesem Gebäude an der Grenzstraße möchte Hausham eine Großtagespflege einrichten.
Hier sollen bald Kinder einziehen: In diesem Gebäude an der Grenzstraße möchte Hausham eine Großtagespflege einrichten. © thomas plettenberg

Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen ist auch in Hausham groß. Die Gemeinde reagiert darauf – zumindest übergangsweise – mit einer Großtagespflege. Der Bau größerer Einheiten lässt derweil noch auf sich warten.

Hausham – Die Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen in Hausham ist – ebenso wie in anderen Gemeinden im Landkreis – hoch. Immerhin: Alle Kindergartenkinder sind im neuen Schuljahr versorgt, wie Geschäftsleiter Rudi Randler nun im Gemeinderat erklärte. „Das große Problem bei uns sind die Krippenplätze“, erklärte er weiter. Da ist das Angebot vergleichsweise gering. Die Gemeinde reagiert darauf mit einer Großtagespflege. Wobei der Begriff etwas irreführend ist, weil es sich um eine sogenannte Mini-Kita handelt, die der Freistaat Bayern als Modellprojekt seit zwei Jahren ermöglicht und regulär fördert. Es sind eher kleinere Gruppen, die hier betreut werden. Auch einfache Wohnungen kommen dabei für die Betreuung in Frage. Und so kommt das Modell für Hausham ins Spiel.

Große Wohnung in geerbtem Haus frei

Die Gemeinde verfügt über ein Mehrfamilienhaus an der Geißstraße, eine Erbschaft. Nachdem in den vergangenen beiden Jahren die letzten mit lebenslangem Wohnrecht ausgestatteten Personen verstorben sind, steht das Anwesen weitgehend leer. Die Gemeinde könnte es komplett sanieren und teuer vermieten, aber das hält Bürgermeister Jens Zangenfeind (FWG) im Augenblick nicht für das Gebot der Stunde. Für eine Großtagespflege hingegen sei die große Wohnung im Erdgeschoss ideal – beziehungsweise der Außenbereich. „Der große Charme ist der Riesengarten“, sagt Zangenfeind. Etwa 400 Quadratmeter misst das Gelände hinter dem Haus. „Ein optimaler Platz für Kinder.“ Bis zu zehn davon im Alter ab einem Jahr hätten in der Wohnung Platz. Allzu viel herrichten müsse die Gemeinde gar nicht, so Randler: Eine kleine Küche muss rein, und im Bad muss ein bisschen saniert werden.“ Die Erneuerung der Elektrik sei bereits erledigt. Zangenfeind schätzt, dass alles zusammen keine 20 000 Euro kostet. Läuft alles glatt, könne vielleicht schon in zwei Monaten eröffnet werden. Mit dem Landratsamt sei man schon vor Ort gewesen, erklärte Randler. Die Behördenvertreter seien „total einverstanden“ gewesen.

Neue Betreuungsplätze an anderen Stellen lassen noch auf sich warten

Eine Dauereinrichtung soll die Großtagespflege derweil nicht werden. Wie berichtet, plant Hausham eine Erweiterung des Kindergartens Regenbogen sowie den Bau eines Kinderhauses auf dem Gelände der frühen Argulakirche in Agatharied. Die Vorhaben kommen offenbar schleppender voran als gedacht. „Das Ganze ist wahnsinnig aufwendig, auch weil es um Förderverfahren geht“, sagte Zangenfeind im Gemeinderat. Aber die Planungen laufen, und in vielleicht zwei, eher drei Jahren, würden viele weitere Plätze zur Verfügung stehen.

Gemeinde stellt Wohnung, den Rest erledigen die Betreuerinnen

Bis dahin also die Mini-Kita. Randler erklärte: „Das läuft dann so: Wir stellen den Raum zur Verfügung, das Landratsamt hat da Erzieherinnen, die machen das auf eigene Rechnung.“ Wobei solches Personal auch erst einmal gefunden werden muss. Die Vergabe der Plätze, dies versicherte der Geschäftsleiter auf Anfrage von Johann Harraßer (FWG), liege in Händen der Gemeinde.

Aufgabe des Gemeinderats war es nun auch, den notwendigen Bauantrag, eine Nutzungsänderung, abzusegnen, was er auch einstimmig tat.

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