Hausham: Helferkreis macht Fortschritte - Bürgermeister lädt Interessierte unverbindlich ein

Bis zu 100 Geflüchtete könnten in Hausham bald ein vorübergehendes Zuhause finden. Für sie und für bereits angekommene Migranten sind Ehrenamtliche unerlässlich.
Hausham – Die Informationsveranstaltung am Nikolausabend hat Früchte getragen. „Stück für Stück“ entstehe in der Gemeinde Hausham ein neuer Asylhelferkreis, teilt ein erfreuter Bürgermeister Jens Zangenfeind unserer Zeitung mit. Mehrere Treffen hätten bereits stattgefunden, zehn bis 15 Personen habe man für eine Mitarbeit gewinnen können. Der Umfang richte sich dabei explizit an den individuellen Kapazitäten der Helfer aus. Ob Unterstützung beim Verfassen von Schreiben für Behörden, bei der Fahrradreparatur oder am PC: „Jeder noch so kleine Beitrag ist wichtig“, betont Zangenfeind.
Neue Helfer treffen sich bereits regelmäßig
Die Koordination der Aktionen übernehme die langjährige Sprecherin des Vorgänger-Helferkreises, Barbara Kraft, sowie die neue Integrationsbeauftragte und Nachfolgerin des aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gemeinderat ausgeschiedenen Gerhard Klante, Dritte Bürgermeisterin Ria Röpfl. Sie würden die Anfragen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und des Vereins Hilfe von Mensch zu Mensch entgegennehmen und diese dann an die Helfer weitergeben. „Unglaublich viel Schwung“ habe auch die Unterstützung durch die Ehrenamtskoordinatorin der Caritas, Lisa Richters, sowie des Integrationsbeauftragten des Landkreises, Max Niedermeier, bewirkt. „Ein Top-Gespann, das Gold wert ist“, schwärmt Zangenfeind.
Röpfl bestätigt dies vollumfänglich. Auch ihr Vorgänger Klante habe ihr viele wertvolle Ratschläge mitgegeben, und die langjährige Erfahrung ihrer Kollegin Kraft sei ebenfalls eine optimale Unterstützung. Gut eingebunden fühlt sich Röpfl in den Austausch aller Helferkreis-Leiter aus dem Landkreis. „Da ist man extrem gut vernetzt.“ Gleiches wünscht sie sich auch für die aktuell im Aufbau befindliche Haushamer Gruppe. Die neuen Helfer, darunter auch ein ehemaliger Asylbewerber, seien bereits in die regelmäßigen Treffen integriert. Röpfl hofft, dass es noch mehr werden. „Je mehr wir sind, desto besser verteilt es sich.“
Unverbindliches Treffen am Donnerstag
Motivation, den Helferkreis weiter auszubauen, bietet auch die Aussicht auf die Wohncontainer auf dem Parkplatz des ehemaligen Netto-Markts an der Nagelbachstraße, die auf Kosten der Regierung von Oberbayern dort entstehen sollen. Wie berichtet, sollen dort bis zu 100 Geflüchtete ein vorübergehendes Zuhause finden. Wie die Pressestelle des Landratsamtes auf Nachfrage mitteilt, könne die notwendige Ausschreibung erst erfolgen, wenn die privaten Eigentümer der Fläche grünes Licht für die Anmietung gegeben hätten. Derzeit würden auf deren Seite „Vertragsabstimmungen“ stattfinden, erklärt Landratsamtssprecherin Sophie Stadler. „Wir hoffen auf zeitnahe Rückmeldung, um die Umsetzung der Unterkunft vorantreiben zu können.“ Zangenfeind jedenfalls hofft, bis dahin einen tatkräftigen Kreis an Helfern beisammen zu haben. „Es ist immer besser, wenn man gut vorbereitet ist.“
Um sich bei den bisherigen Mitstreitern zu bedanken und neuen Interessenten die Scheu vor dem Engagement zu nehmen, lädt der Bürgermeister für morgen, Donnerstag, 16. März, um 17.30 Uhr zu einer Brotzeit in den Sitzungssaal des Rathauses ein. Ganz unverbindlich, wie er schmunzelnd betont: „Niemand muss Angst haben, dass er zu irgendwas verpflichtet wird.“ Auch Röpfl sagt: „Die Geflüchteten müssen sich nach den Helfern richten, nicht umgekehrt.“ sg
Dafür braucht es Ehrenamtliche
Auch im Gemeinderat war der Helferkreis kürzlich Thema. Lisa Richters, Ehrenamtskoordinatorin der Caritas, berichtete in Hausham: „Die Zahl der Asylbewerber hat sich zuletzt fast verdoppelt.“ Finanzielle Mittel und Stellen kämen nicht im gleichen Umfang nach. „Die Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen ist deshalb unerlässlich.“ Neben der Vermittlung von Sprache sei es wichtig, Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Das Ziel: Geflüchtete sollen sich schnell im Alltag zurechtfinden. Wichtige Helfer seien besonders Migranten, die selbst schon gut integriert sind. nap
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