„Individualität der Menüs beeindruckend“: Stephan Plichta über die Deutsche Meisterschaft in Hauswirtschaft

Die Deutsche Juniorenmeisterschaft in Hauswirtschaft findet heuer erstmals im Landkreis statt – am 17. März am Beruflichen Schulzentrum (BSZ) in Miesbach.
Landkreis – Aus ganz Deutschland kommen angehende Hauswirtschafter, um sich miteinander zu messen. Der stellvertretende Schulleiter Stephan Plichta (53) erklärt, wie der zweitägige Wettbewerb abläuft.
Herr Plichta, die Deutsche Juniorenmeisterschaft in Hauswirtschaft findet zum ersten Mal am BSZ Miesbach statt. Sind die Teilnehmer aufgeregt?
Stephan Plichta: Man muss unterscheiden: Der Bayerische Landeswettbewerb hat vor drei Jahren bei uns an der Schule stattgefunden. Aber einen Wettbewerb auf Bundesebene haben wir jetzt tatsächlich zum ersten Mal an unserer Schule. Der hat natürlich eine ganz andere Bedeutung. Dennoch geht unsere Teilnehmerin sehr gelassen an die Sache ran. Sie hat sich gefreut, dass sie teilnehmen kann. Sie meinte aber auch, dass die Aufregung kurz vor dem Wettbewerb noch kommen könnte.
Warum hat Miesbach den Zuschlag für die Meisterschaft bekommen?
Plichta: Ich vermute, das liegt daran, dass wir die letzten beiden deutschen Meisterinnen stellen konnten. Zumindest wären andere Standorte, etwa Frankfurt, mit Blick auf die Anfahrt für viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen passender. Die 16 Teilnehmer, darunter zwei Männer, kommen ja aus unterschiedlichen Bundesländern. Deshalb freuen wir uns auch, dass wir den Zuschlag bekommen haben.
Was müssen die Teilnehmer unter Beweis stellen?
Plichta: Es werden Aufgaben aus dem beruflichen Alltag gestellt, wie die Organisation einer Verköstigung, die sowohl im Team als auch in Form von Einzelaufgaben, wie beispielsweise eines Fachgesprächs, zu lösen sind. Auch ein digitaler Teil in Form einer Präsentationsaufgabe ist dabei. Alle diese Aufgaben stehen immer unter einem Motto. Dieses Mal heißt es: Ressourcen schonen und Müll vermeiden. Die Teilnehmer werden sich möglicherweise mit Fragen befassen müssen wie: Macht es Sinn, im Frühling Erdbeeren aus Südafrika zu verwenden? Es ist sehr beeindruckend zu sehen, wie unterschiedlich die Teilnehmer das interpretieren. Die Menüs, die im Rahmen des Hauswirtschaftswettbewerbs entstehen, sind sehr individuell. Oft spiegelt sich die Herkunft der Teilnehmer darin wider. Das ist das Schöne an der Sache.
Wie bereiten sie sich auf den Wettbewerb vor?
Plichta: Ich weiß nicht, wie es die anderen Ausbildungsstätten handhaben. Bei uns in Miesbach gibt es keine spezielle Vorbereitung. Eine Lehrkraft steht den Teilnehmern im Vorfeld für Fragen zu Verfügung. Das ist alles.
Haben Sie einen Heimvorteil?
Plichta: Nein. Zwar kennt unsere Teilnehmerin sich in unserer Küche aus, weiß beispielsweise, wie der Herd funktioniert und wo die Utensilien sind. Aber die anderen Teilnehmer bekommen vor Wettbewerbsbeginn eine Einweisung, sodass Chancengleichheit herrscht. Alle Teilnehmer erfahren die vom Bundesverband hauswirtschaftlicher Berufe entwickelte Aufgabenstellung erst unmittelbar zu Beginn des zweitägigen Wettbewerbs. Sie bekommen auch alle den gleichen Warenkorb, dann müssen sie etwas daraus machen.
Können Sie einschätzen, wie stark die Konkurrenz ist?
Plichta: Ich bin überzeugt, dass sich die Meisterschaft insgesamt auf hohem Niveau bewegt, da auch die Ausbildung ein hohes Niveau einfordert und andere Schulen sicher auch hervorragende Arbeit leisten. Die Tatsache, dass wir die letzten Meisterinnen gestellt haben, zeigt, dass wir uns nicht zu verstecken brauchen. Letztlich liegt es aber an den Auszubildenden, was sie daraus machen. Die Schulen geben nur den Rahmen vor.
Das Gespräch führte Bettina Stuhlweißenburg.