So sei die Lkw-Fahrerin in Fahrtrichtung Miesbach unterwegs gewesen, als sie plötzlich leicht nach rechts von der Fahrbahn abkam. Bei einem voll beladenen, 40 Tonnen schweren Sattelzug reiche dies aus, um komplett im Graben zu landen. „Bei so einem Gewicht führt da eigentlich kein Weg dran vorbei“, erklärt Waldschütz. Doch die Fahrerin des Sandtransporters hatte Glück im Unglück. Sie traf mit ihrer Zugmaschine eine kleinen Forstweg und konnte daher das Steuer im wahrsten Sinn des Wortes noch herumreißen. Sie zog nach links und brachte so den Lkw zurück auf die Fahrbahn. Allerdings schlug dann die Physik zu. Der schwer beladene Auflieger schob mit voller Wucht nach vorne und legte das Gespann vollständig quer. Glücklicherweise in einem Moment, als kein anderes Fahrzeug entgegenkam. Aus Waldschütz’ Sicht ein letztlich glimpflicher Ausgang. Wenn der Laster nicht aus dem Graben herausgekommen wäre, wäre er in den Wald gefahren.
Update Montag, 2. Mai, 11 Uhr: Bergung abgeschlossen, Straße wieder frei
Bevor das Irschenberger Spezialunternehmen Waldschütz den Sattelzug mit einer Seilwinde wieder auf die Räder zog, war erst mal die Feuerwehr am Zug. Wie der stellvertretende Kommandant Josef Erhart berichtet, kletterten die Rettungskräfte mit einer Leiter zum Führerhaus, öffneten die nach oben zeigende und damit frei liegende Fahrertür und halfen der Fahrerin des Lkw, die Zugmaschine zu verlassen. Diese war dazu glücklicherweise ohne größere Einschränkungen in der Lage, berichtet Erhart. Die Frau habe den Unfall gut überstanden.
Als der Sattelzug dann wieder auf den Rädern stand, hievte ihn die Firma Waldschütz auf ihren Lkw-Abschlepper und transportierte ihn ab. Die B472 war da aber noch nicht frei befahrbar, denn es lag noch bergeweise Sand auf der Straße. Auch hier konnte der Feuerwehrkommandant wieder auf örtliche Kräfte zählen. Er rief einen in der Nähe wohnhaften Landwirt an, der auch prompt mit seinem Radlader ausrückte, um den Sand vom Asphalt zu schaufeln. Parallel schickte der Unternehmer, zu dessen Fuhrpark der umgestürzte Kieslaster gehört, einen anderen Lkw an die Unfallstelle, um die Ladung wieder aufzunehmen. Eine vom Straßenbauamt angeforderte Kehrmaschine putzte die B472 sauber - und bereits um kurz nach 10 Uhr war die Vollsperrung aufgehoben.
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Auch aus Feuerwehrsicht ein reibungsloser Einsatzablauf, berichtet Erhart. Von den ursprünglich vier alarmierten Feuerwehren (Irschenberg, Niklasreuth, Miesbach und Parsberg) rückten die beiden letztgenannten bald wieder ab. Die rund 20 Mann aus Irschenberg und Niklasreuth konnten die Aufgaben vor Ort gut bewältigen - auch dank der tatkräftigen Unterstützung aus unmittelbarer Umgebung.
Noch nicht geklärt ist bislang die Ursache, warum der Laster auf der B472 auf die Seite gekippt ist. Die Polizei hat aber einen Pressebericht im Lauf des Tages angekündigt.
Erstmeldung Montag, 2. Mai, 8.30 Uhr:
Irschenberg - Der Unfall ereignete sich gegen 7.15 Uhr zwischen Riedgasteig und der Abbiegung in Richtung Auerschmied. Der Lkw, beladen mit Sand, kippte aus bislang unbekannter Ursache um. Er liegt nun quer über die Fahrbahn und blockiert die Straße. Diese ist gesperrt. Die Feuerwehr Irschenberg ist vor Ort. Die Rettungsarbeiten laufen.
sg/dak
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