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Mit Victory-Zeichen brettern vier Araber am Irschenberg durch Blitzer

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Von: Klaus-Maria Mehr

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Victory-Zeichen bei 200 km/h. Die Araber dachten wohl - man würde sie nie erwischen.
Victory-Zeichen bei 200 km/h. Die Araber dachten wohl - man würde sie nie erwischen. © Polizeipräsidium Rosenheim

Irschenberg - An der Radarkontrolle am Irschenberg zeigten vier junge Männer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten das Victory-Zeichen - und verschafften der Welt eines der witzigsten Blitzer-Fotos überhaupt.

Da kann sich auch Stefan Sonntag, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd in Rosenheim, eine etwas süffisante Überschrift nicht vermeiden: "V wie Victory" titel er seine Pressemitteilung. Damit spielt Sonntag zweifelsohne auf die Victory-Zeichen an, die die Insassen des Opels machten, als sie die Radaranlage bei 193 km/h am Irschenberg fotografierte. Doch spätestens am Flughafen wurde den vier jungen Männern aus den Arabischen Emiraten klar, so Sonntag weiter, dass sich wohl eher die Polizei als "Gewinner" sehen dürfe. Aber lesen Sie selbst die Pressemitteilung im Original:

V wie Victory

„Siegessicher“ bretterten Anfang August vier junge Männer mit ihrem Mietwagen mit fast 200 km/h durch die Radaranlage am Irschenberg. Die ausländischen Urlauber hatten da sicher noch geglaubt, ungeschoren davonzukommen. Doch sie sollten diesen Irrtum später teuer bezahlen.

Als die Radaranlage auf der A8 am Irschenberg am Abend des 1. August auslöste, dachten sich die vier Insassen eines Miet-Pkw sicher noch, der „Spaß“ würde für sie ohne Konsequenzen bleiben. Ein 20-Jähriger aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und seine drei Mitfahrer und Landsmänner mussten gewusst haben, dass auf der Autobahn am Irschenberg eine stationäre Radaranlage verbaut ist. Anders ist nicht zu erklären, dass die Vier mit dem gemieteten Opel Astra mit satten 193 km/h statt der erlaubten 100 km/h und fröhlich feixend auf dem Radarfoto zu sehen sind. Der Beifahrer zeigt sogar „siegessicher“ das Victory-Zeichen.

So wurde die Polizei zum "Gewinner"

Dass sich am Ende der Geschichte aber die Polizei als „Gewinner“ sehen darf, kam so: schnell gelang es den Beamten der Autobahnpolizeistation Holzkirchen zu ermitteln, wann das „Tatfahrzeug“ zurückgebracht werden würde. Und so standen pünktlich bei der Rückgabe des Wagens Kollegen der Flughafenpolizei am Schalter der Mietwagenfirma und verlangten von dem 20-jährigen Fahrer die stattliche Summe von 1.263,50 Euro als Sicherheitsleistung für die begangene Geschwindigkeitsübertretung.

Nachdem der Fahrer selbst allerdings nicht mehr genügend Geld dabei hatte, stellte sich das Quartett am Geldautomat an und „kratzte“ die fällige Geldbuße zusammen. Erst im Anschluss durften sie einchecken und das Land in Richtung Heimat verlassen.

Kleine Ergänzung am Rande: Das Bußgeld ist deshalb so hoch, weil die Polizei hier von einer vorsätzlichen Geschwindigkeitsübertretung ausgeht. Ohne Victory-Zeichen wäre es die Hälfte gewesen.

Die vier jungen Männer aus den Emiraten konnten sich mit dieser erdrückenden Beweislast auch nicht mehr ansatzweise aus der Sache rausreden. Andere Autofahrer, die in Radarfallen tappen, sind da wesentlich kreativer, wie diese irren Raserausreden zeigen. Und auch technische Finessen vieler Raser - seien sie noch so ausgefallen - funktionieren bei Bayerns modernsten Super-Blitzern schon lange nicht mehr.

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