Wenn der Verbraucher beim Erzeuger mithilft

Wissen, wo‘s herkommt: Das schmeckt immer mehr Verbrauchern. Genussscheine bieten die vielleicht engste Form der Direktvermarktung von Fleisch. Darauf setzt jetzt auch eine junge Bäuerin aus Irschenberg.
Aufham – Vier Pienzgauer Rinder leben seit dem Sommer auf dem Hof von Uschi Stadler in Aufham. Die junge Frau hat den Hof ihrer Eltern übernommen. Als Milchbetrieb wollte sie ihn nicht weiterführen. Stattdessen stellt sie ihn mit ihrem Partner Vitus Auer auf Mutterkuhhaltung mit Direktvermarktung um. Es ist als Genussschein-Projekt konzipiert. Heißt: Bürger können sich finanziell beteiligen und sich damit Weidefleisch aus der Region sichern.
„Der Hof meiner Familie war für mich immer selbstverständlich“, sagt Stadler. Sie wollte ihn nicht bedroht sehen. „Die Landwirtschaft so zu erhalten, wie es für uns richtig ist“, war das Ziel. Das soll mit dem neuen Konzept gelingen.
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Die vier Pienzgauer Kälber sind dafür die Grundlage. Sie sollen Kälber haben und mit diesen auf der Weide und in einem großzügigen Stall leben. Nach einer schonenden Schlachtung wird das Fleisch ab Hof verkauft.
Nun sucht das Paar Menschen, die ihnen helfen. Mit einer Vorfinanzierung von 400 Euro bekommen Kunden ab 2020 jährlich für fünf Jahre etwa fünf Kilo Weidefleisch – egal, wie sich der Preis entwickelt.
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Interessierte können sich am Sonntag, 16. Dezember, um 14 Uhr direkt vor Ort (Aufham 2, Irschenberg) informieren und bei Plätzchen und Punsch den Betrieb kennenlernen. Petra Wähning (Beraterin) und Marika Kinshofer (Koordinatorin) stellen dabei ihre Unterstützung im Rahmen der Öko-Modellregion Miesbacher Oberland vor. Anmeldungen sind möglich unter unter 01 57 / 38 84 74 32.
cmh