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Lehrer haben durch Notfallbetreuung eine erschwerte Situation zu meistern
Grund- und Mittelschulen: Distanzunterricht und gleichzeitig Präsenzaufsicht
- vonDieter Dorbyschließen
Der Schulbetrieb im Landkreis Miesbach läuft. Das gilt auch für die schwierigsten Altersstufen: die Grundschüler.
Miesbach – Die kleinsten Schüler, die gerade eben erst das Lesen lernen und mit dem Computer meist noch keine großen Berührungspunkte hatten, müssen nun im Distanzunterricht sich mit der neuen Materie anfreunden. Aber es funktioniert, wie Jürgen Heiß, Leiter des staatlichen Schulamts in Miesbach, berichtet.
Bei der Dienstbesprechung der Schulleiter, die am Dienstag ebenfalls digital erfolgte, seien die Rückmeldungen „sehr positiv“ gewesen. Technisch laufe alles sehr gut, sagt Heiß mit Blick auf die 19 Grund- und acht Mittelschulen – davon laufen vier als kombinierte Vollschulen –, die zum Aufgabenbereich der Behörde gehören.
Herausforderung Notbetreuung
Eine Herausforderung ist jedoch manchenorts die Notbetreuung. Denn Schüler, die zu Hause ohne elterliche Aufsicht sind, können die Schule besuchen. „Mitunter waren sehr viele Kinder da“, sagt Heiß. An einer Schule bis zu 38 gleichzeitig. In der Folge mussten mehrere Kleingruppen gebildet werden, die auch nicht in einem Raum unterrichtet werden konnten. Prozentual reiche die Bandbreite von einmal sogar null bis 24 Prozent.
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Eine personalintensive Situation, „denn Lehrer, die sich auf den Unterricht am Bildschirm konzentrieren, können kaum parallel anwesende Schüler beaufsichtigen“, erklärt der Schulamtsleiter. „Man kommt an Grenzen.“ Hilfreich sei es, dass man auf mobile Reserven als Unterstützung zurückgreifen könne.
Rechtzeitige Vorbereitung
Besonders intensiv ist die Betreuung bei den Grundschülern, die mit der intuitiven, ähnlich einer Pinnwand aufgebauten Plattform Padlet aber gut zurechtkämen. „Wir hatten die Schulen bereits im Herbst angehalten, die Arbeit damit mal zu erproben“, berichtet Heiß. Mal Hausaufgaben im Tool erledigen oder nachmittags mal eine Videokonferenz ausprobieren – „das hilft jetzt.“
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Bei den Mittelschülern setzten die Schulen auf Konferenz-Plattformen wie MS Teams, Cisco Web Ex und Jitsi. Zudem gebe es viel Mail-Verkehr. Das sei wichtig, betont Heiß: „Es geht vor allem darum, in Kontakt zu bleiben.“ Gegebenenfalls auch per Telefon.
Für Heiß ist es positiv, dass das gesamte System sich weiterentwickelt hat: „Wir sind heute weiter als im Frühjahr beim ersten Lockdown.“ Kreativität und Flexibilität seien aber auch weiterhin gefordert.
ddy