Gute Nachricht: 70 neue bezahlbare Wohnungen für Miesbach

Gute Nachricht für die Bürger: Die staatliche Bayernheim GmbH hat den Wettbewerb um den sozialen Wohnungsbau Am Gschwendt gewonnen und baut dort Wohnraum zu bezahlbaren Preisen.
Aus den öffentlichen Sitzungen des Stadtrats ist die Bebauung des städtischen Grundstücks Am Gschwendt in Miesbach in den vergangenen Monaten verschwunden, doch hinter den Kulissen wurde weiter gearbeitet. Das Ergebnis stellte Bürgermeister Gerhard Braunmiller am Freitag vor Ort mit prominenter Unterstützung vor .- zusammen mit Bauminister Christian Bernreiter, Landtagspräsidentin und Stimmkreisabgeordneter Ilse Aigner (beide CSU) und Geschäftsführer Ralph Büchele.
70 Wohnungen sind dort geplant. Für die staatliche Wohnungsbaugesellschaft Bayernheim bedeutet das ein Investment über 25 Millionen Euro. Gebaut wird auf dem 6500 Quadratmeter großen Grundstück im Erbbaurecht, das auf 99 Jahre angelegt ist. Die Sozialbindung ist dabei mit 40 Jahren deutlich länger als die sonst üblichen 25 Jahre.
„Miesbachs größtes Projekt im sozialen Wohnungsbau“
Bürgermeister Braunmiller zeigte sich erfreut über diese Partnerschaft: „Der Stadt ist es hier gelungen, die Voraussetzungen für Miesbachs größtes Projekt im sozialen Wohnungsbau mit kompletter Sozialbindung zu schaffen, und das über den langen Zeitraum von 40 Jahren.“ Damit könne man nun bezahlbaren Wohnraum realisieren.
Projekt mit besonderem Stellenwert
Für Aigner hat dieses Projekt einen besonderen Stellenwert – nicht nur weil es in ihrem Stimmkreis stattfindet, sondern weil es auch jenes Unternehmen umsetzt, das sie selbst 2018 in ihrer Zeit als Bauministerin gegründet hatte. Ausreichend bezahlbarer Wohnraum sei ein wichtiges Thema, stellte die Abgeordnete fest: „Wenn man sich die Immobilienportale ansieht, fragen sich viele, wie das noch gehen soll.“ Bundesweit liege der Landkreis Miesbach preislich an der Spitze – hinter Sylt.
Zielgruppe mittlere Einkommen
Dies habe aber negative Folgen für viele Arbeitsplätze, denn Berufsgruppen wie Krankenpersonal und Polizisten könnten sich das Wohnen hier nicht mehr leisten. Hinzu komme der Druck durch die Migration, die ebenfalls günstigen Wohnraum brauche. „Das Thema verschärft sich“, bestätigte Aigner. Umso mehr brauche es solche Lösungen.
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Staatsminister Bernreiter dankte allen Beteiligten, dass dieses Projekt zustande gekommen ist: „Es braucht Grund und Baurecht. Damit wollen wir hier qualitätsvoll bauen.“ Er unterstrich zudem den Bedarf an Wohnraum, den auch Bedienstete im öffentlichen Dienst haben. In Miesbach komme man nun zu einem guten Ergebnis.
„Gefördertes Wohnen mit guter Qualität“
Bayernheim-Geschäftsführer Büchele verwies dabei auf die „tolle Lage“ in der Kreisstadt: „Das ist ein guter Beweis, dass auch gefördertes Wohnen eine gute Qualität hat.“ Man baue hier für die Mittelschicht – hochwertig, aber mit Mietpreisbindung. „Davon müssen wir mehr schaffen.“ Denn insgesamt sei der Wohnraum aktuell weniger das Problem, sondern die Bezahlbarkeit.
Baubeginn 2024
Aktuell laufen die Planungen. Anfang 2024 soll gebaut werden, 2026/27 alles fertig sein. „Wir wollen es schnell realisieren“, sagte Büchele. Gerade solche größeren Quartiere seien reizvoll, weil sich hier „moderne Energie- und Verkehrskonzepte“ verwirklichen lassen. Und wie es aussieht, wird es dort nicht das letzte Projekt sein. Denn wie beim Termin bekannt wurde, hat die Stadt Am Gschwendt weiteren Grund, der ebenfalls für sozialen Wohnungsbau genutzt werden soll.
Kritik im Stadtrat am Bürgermeister
Dennoch gab es Kritik, und zwar am Vorabend im Stadtrat. Astrid Güldner (Grüne) bedauerte, dass Braunmiller das Gremium im Vorfeld nicht über diesen prominent besetzten Termin informiert hatte. „Schade“, fand die Zweite Bürgermeisterin. Denn bei diesem Projekt hätten sich auch der Stadtrat und der AK Soziales Wohnen sehr engagiert.
ddy