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Gymnasium Miesbach wird Testschule

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Von: Vera Markert

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Zuschlag erhalten: Am Gymnasium Miesbach startet im Herbst die „Mittelstufe Plus“. © Andreas Leder

Miesbach - Das Gymnasium Miesbach gehört zu den Auserwählten: Das Haus zählt zu 47 Schulen bayernweit, die die „Mittelstufe Plus“ anbieten dürfen – ein Pilotprojekt für zunächst zwei Jahre.

Der Einsatz hat sich für Rainer Dlugosch vollends gelohnt. Der Direktor des Gymnasiums Miesbach erhielt gestern vom Bayerischen Kultusministerium die Nachricht, dass seine Schule beim Pilotprojekt „Mittelstufe Plus“ dabei ist. „Wir freuen uns unheimlich“, sagt Dlugosch gut gelaunt. „Wir wollten die ,Mittelstufe Plus’ und haben alles dafür getan, sie auch zu kriegen.“ Die Schule in der Kreisstadt hatte sich Ende Februar für das Angebot, das ein zusätzliches Jahr in der Mittelstufe vorsieht, beworben (wir berichteten) – als eines von 71 Gymnasien in Bayern. Letztlich wählte das Ministerium 47 Schulen in acht Bezirken aus, gut zwei Drittel der Interessierten.

Im Ministerialbereich Oberbayern-Ost ist die Miesbacher Schule eine von insgesamt fünf – neben Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Traunstein und Laufen – mit dem neuen Angebot. Das auch „G9 light“ genannte Projekt bietet für Schüler einige Vorteile: eine Entschleunigung des Lehrstoffs wegen der vier statt drei Jahre dauernden Mittelstufe sowie nahezu keinen Nachmittagsunterricht mehr. Die „Mittelstufe Plus“ startet ab dem kommenden Schuljahr als zweijähriger Versuch. „Wir werden jetzt alles tun, um das Ganze, das mit ziemlich heißer Nadel gestrickt ist, auf die Erfolgsschiene zu bringen“, kündigt Dlugosch an.

Immerhin läuft die Zeit. Bis Ende April müsse die Schule üblicherweise die vorläufige Unterrichtsübersicht an das Kultusministerium melden, wofür konkrete Zahlen notwendig sind. Auch zum Probelauf „Mittelstufe Plus“. Diesbezüglich steht laut Dlugosch am Mittwoch, 18. März, ein Treffen zwischen Schulleitern und Vertretern des Kultusministeriums an, bei dem die Verantwortlichen nähere Details und Rahmenbedingungen erfahren, um erste Schritte einzuleiten. Kurz darauf, noch vor den Osterferien, möchte der Direktor die vier jetzigen siebten Klassen an der Schule via Rundschreiben und Info-Abend benachrichtigen. Bekanntlich startet die verlängerte Mittelstufe mit der achten Klasse. „Nach Möglichkeit sollen in der Woche von 13. bis 17. April die Voranmeldungen oder verbindlichen Anmeldungen eingehen“, ergänzt er.

Einen großen Unsicherheitsfaktor bildet allerdings die Frage: Auf welche Resonanz stößt die „Mittelstufe Plus“ bei den Gymnasiasten? Im Zuge der Bewerbung habe er in der Bevölkerung bereits großen Zuspruch dafür erhalten, erklärt Dlugosch. Darauf hofft er nun ebenso bei den Siebtklässlern. „Wir wollen auf jeden Fall eine Klasse einrichten, bei Bedarf auch zwei“, sagt er. Für dieses Ziel ist erneut sein Einsatz gefragt. „Wir wollen die Vorzüge für alle Interessensgruppen aufzeigen."

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