1. Startseite
  2. Lokales
  3. Miesbach
  4. Miesbach

Die Weltmeister im Goaßlschnalzen - Bilder und Video von der Meisterschaft

Erstellt:

Kommentare

16 Mannschaften haben bei der 30. Bayerischen Meisterschaft im Goaßlschnalzen in der Oberlandhalle Miesbach um den Titel gekämpft. Die Meisterschaft und damit den inofiziellen Rang des Weltmeisters machten zwei Gruppen aus dem Landkreis unter sich aus.

null
1 / 10Die Goaßlschnalzer aus Fischbachau bei der 30. Bayerischen Meisterschaft in Miesbach in Aktion. © Thomas Plettenberg
null
2 / 10Die Goaßlschnalzer aus Niklasreuth feiern mit den Musikanten den Sieg bei der 30. Bayerischen Meisterschaft in Miesbach. © Thomas Plettenberg
null
3 / 10Die Oberlandhalle in Miesbach war zur 30. Bayerischen Meisterschaft der Goaßlschnalzer dicht besetzt. © Thomas Plettenberg
null
4 / 1030. Bayerische Meisterschaft der Goaßlschnalzer in Miesbach © Thomas Plettenberg
null
5 / 1030. Bayerische Meisterschaft der Goaßlschnalzer in Miesbach © Thomas Plettenberg
null
6 / 1030. Bayerische Meisterschaft der Goaßlschnalzer in Miesbach © Thomas Plettenberg
null
7 / 1030. Bayerische Meisterschaft der Goaßlschnalzer in Miesbach © Thomas Plettenberg
null
8 / 1030. Bayerische Meisterschaft der Goaßlschnalzer in Miesbach © Thomas Plettenberg
null
9 / 1030. Bayerische Meisterschaft der Goaßlschnalzer in Miesbach © Thomas Plettenberg
null
10 / 1030. Bayerische Meisterschaft der Goaßlschnalzer in Miesbach © Thomas Plettenberg

Miesbach – Rund 2000 Zuschauer zog es am Sonntag zur 30. Bayerischen Meisterschaft im Gruppenschnalzen in die Miesbacher Oberlandhalle, die damit fast voll besetzt war. Die Stimmung stand der auf einem Popkonzert in nichts nach, die Schnalzer wurden ordentlich angefeuert, während sie ihre Goaßln im Takt der Musik zum Knallen brachten.

Die Zuschauer hatten teilweise weite Wege auf sich genommen. Ein ganz eiserner Fan ist der 66-jährige Toni Metzger aus Dasing bei Augsburg. Er und seine Frau sind extra mit dem Wohnmobil angereist. „Ich hab früher selbst geschnalzt, aber jetzt bin ich zu alt dafür geworden. Seitdem schau ich mir jede Veranstaltung an und fahre dafür gerne auch mal weit“, sagt Metzger.

Dabei ist die Traditionsveranstaltung, in der nicht nur die Schnalzer, sondern auch fast alle Zuschauer in fescher Tracht erschienen sind, ein Ereignis für Alt und Jung. Einer der jüngeren Zuschauer war der 15-jährige Goaßlschnalzer Anian Niggl, der schon seit drei Jahren bei den „Beazara Schnalzern“ aus Pienzenau dabei ist. „Es macht einfach Spaß, in der Gruppe was zu unternehmen, und es ist schön, den Brauch weiterzuführen“, erzählte er.

Lesen Sie auch: So leicht, wie‘s ausschaut, ist es nicht: Goaßlschnalzen im Selbstversuch

Nach dem sogenannten Probeschnalzer startete die eigentliche Meisterschaft, die von den Gruppen aus Gmund, Agatharied, Fischbachau, Auerberg, Sachsenkam und Niklasreuth organisiert wurde. Da wird’s ernst: Jede Gruppe tritt ein Mal auf und wird von der 16-köpfigen Jury bewertet. Diese setzt sich aus jeweils einem Mitglied jeder Gruppe zusammen, das aber die eigenen Schnalzer nicht bewerten darf. Zu beachten sind für die Jury dabei drei Kriterien, für die jeweils maximal acht Punkte vergeben werden: der Gesamteindruck (Haltung, Aufstellung der Gruppe, Erscheinen in Tracht), die Musikalität (Übereinstimmung der Schnalzer mit der Musik) und der Schwierigkeitsgrad des Auftritts. Insgesamt kann jeder Wertungsrichter also 24 Punkte pro Mannschaft vergeben.

Auch interessant: Ein ganz besonderes Kunstwerk - Das hat‘s mit der Trophäe der Goaßlschnalzer auf sich

null
Die Goaßlschnalzer aus Niklasreuth feiern mit den Musikanten den Sieg bei der 30. Bayerischen Meisterschaft in Miesbach. © Thomas Plettenberg

Diese Kriterien gibt es seit der ersten Meisterschaft im Jahre 1989, erklärte Georg Auer, Ansager der Veranstaltung. Er ist im Vorstand des Trachtenvereins in Fischbachau und war selbst einmal aktiver Schnalzer. Über den Grundgedanken der Meisterschaften sagte er: „Es geht vor allem um den olympischen Gedanken, das Kameradschaftliche und den Zusammenhalt untereinander. Der Wettbewerb soll als Anreiz und Werbung dienen, die Tradition weiterzuführen.“

Denn der bayerisch-österreichische Brauch des Goaßlschnalzens geht weit zurück. Mit der „Goaßl“ ist ursprünglich die Fuhrmannspeitsche gemeint, mit der die Fuhrleute in früheren Jahrhunderten bei der Einfahrt in Ortschaften knallten, also „schnalzten“. Heute krachen die Goaßln im Takt der Musik.

Sie haben sich die Meisterschaft 2019 geholt

Die Sieger dieser Meisterschaft waren die Schnalzer aus Niklasreuth mit 298 Punkten, vor Fischbachau (294,5 Punkte) und Siegsdorf (283 Punkte). Spannend wurde es beim „Rittern“ zwischen Nußdorf und Gmund. Dabei müssen punktgleiche Teams noch einmal gegeneinander antreten, dann wird allerdings zu einem anderen Stück geschnalzt. Das Duell konnte Nußdorf für sich entscheiden und landete damit auf dem neunten Platz.

Höhepunkt war das Ehrenschnalzen der besten drei Gruppen. Die Stimmung in der Oberlandhalle erreichte dabei ihren Siedepunkt. Besonders schwere Passagen, die die Teilnehmer scheinbar mühelos meisterten, wurden mit tosendem Zwischenapplaus, stehenden Ovationen und Juhitzern belohnt.

Weitere Platzierungen: 4. Kreuth (270,5), 5. Schliersee (266,5), 6. St. Leonharter (256), 7. Peiting alt (248,5), 8. Sachsenkam (245,5), 9. Nußdorf (233), 10. Gmund (228), 11. Steingaden (223), 12. Auerberg (220,5), 13. Bad Kohlgrub (216,5), 14. Peiting jung (216), 15. Mittenwald (215), 16. Weilheim (189,5).

Lesen Sie auch: Ein Traditionssport, der allmählich ausstirbt - Warum das Ranggeln um Überleben kämpft

Valerie Haberle

Auch interessant

Kommentare