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Regionalentwicklung Oberland startet: Einblicke in Personal, Projekte und Budget

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Von: Sebastian Grauvogl

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„Gemeinsam stark“: (v.l.) REO-Vorstand Harald Gmeiner, Landrat Olaf von Löwis und REO-Vorstand Alexander Schmid vor dem neuen Logo.
„Gemeinsam stark“: (v.l.) REO-Vorstand Harald Gmeiner, Landrat Olaf von Löwis und REO-Vorstand Alexander Schmid vor dem neuen Logo. © Stefan Schweihofer

Die Fusion von SMG und ATS ist vollbracht: Am 1. August startet das neue Kommunalunternehmen Regionalentwicklung Oberland (REO). Ein Überblick über Personal, Projekte und Budget.

Landkreis – Die Büros teilen sie sich bereits seit mehr als einem Jahr, in wenigen Tagen sind sie auch formell unter einem Dach vereint: Ab dem 1. August sind die 13 Mitarbeiter der Standortmarketing-Gesellschaft (SMG) und die neun Angestellten der Alpenregion Tegernsee Schliersee (ATS) für ein gemeinsames Kommunalunternehmen tätig: die Regionalentwicklung Oberland (REO). Bei einem Pressegespräch haben Landrat Olaf von Löwis und die beiden Vorstände Harald Gmeiner und Alexander Schmid einen Ausblick darauf gegeben, wie das Motto „gemeinsam stark“ in konkrete Projekten umgesetzt werden soll, um den Landkreis Miesbach nach vorn zu bringen.

Landrat: Gründung war „politische Schwerstarbeit“

Zunächst jedoch nutzte Löwis die Gelegenheit, um kurz auf die anstrengende Gründungsphase von REO zurückzuschauen. Es sei „politische Schwerstarbeit“ gewesen, die Bedenken in den kommunalen Gremien zu entkräften. Für ihn sei die Fusion von ATS und SMG seit jeher ein logischer Schritt gewesen, bekannte der Landrat. Daher habe er nie mit so viel Widerstand gerechnet. Und auch nicht damit, dass manche den Prozess dazu nutzen würden, um die beiden Organisationen und ihr Personal und ihre Projekte einer „Generalinventur“ zu unterziehen. In vielen Sitzungen sei es dann aber doch gelungen, die notwendigen Kreistagsbeschlüsse vorzubereiten und so das REO aufs Gleis zu setzen.

Im Ergebnis steht nun ein Unternehmen, in dem nicht nur alle bisherigen 20 Vollzeitäquivalente der 2001 als Tourismusverband bayerisches Oberland (TBO) gegründeten ATS und der 2007 gestarteten SMG, sondern auch deren Projekte wieder einen Platz gefunden haben. Während sich bei der ATS, die bereits seit 2015 als KU firmiert, nur Name und Satzung geändert haben, wird die SMG als GmbH zum 31. Juli aufgelöst, erklärte der Landrat.

REO-Budget speist sich aus Landkreis-Zuschuss und selbst erwirtschafteter Gelder

Als Jahresbudget des REO sind aktuell rund 2,3 Millionen Euro eingeplant, erklärte Gmeiner. 1,5 Millionen Euro als Zuschuss des Landkreises, die übrige Summe generiere man aus Fördergeldern oder Umsätzen von angebotenen Dienstleistungen. „Damit erwirtschaften wir jeden dritten Euro selbst“, betonte Schmid. Für den Landrat liegt hier mit das größte finanzielle Potenzial der Fusion. Statt Synergieeffekte über Einsparungen quasi zu erzwingen, solle das REO vielmehr durch seine Arbeit Mehrwerte generieren – nicht nur in finanzieller Hinsicht. Als erstes Beispiel für ein gemeinsames Projekt nannte Schmid einen „Förderlotsen-Service“, der Unternehmen und Kommunen beim Akquirieren von Zuschüssen helfen soll.

Die durch die Zusammenlegung bedingte Verzahnung von Wirtschaft und Tourismus, die auch Eingang ins REO-Logo gefunden hat, habe sich letztlich aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre ergeben. Werde beispielsweise ein neues Hotel gebaut, habe dies Auswirkungen auf Wohnen und Verkehr, erklärte Schmid. Im Tourismus habe sich der Fokus ohnehin von Marketing und Werbung in Richtung Besuchermanagement und -lenkung verschoben, ergänzte Gmeiner. Die Auswirkungen auf die Einheimischen würden mehr mitgedacht als früher.

REO als Denkfabrik ohne bürokratische Zwänge

Auch Löwis ist es wichtig, dass die Aufgaben und Ergebnisse der Regionalentwicklung stärker bei den Bürgern ankommen. Regelmäßige Sachstandsberichte im Kreisentwicklungsausschuss seien geplant. Besonders eng soll der Austausch beim Schlüsselthema Mobilität sein. Das REO biete die Chance, Lösungen im Sinne einer Denkfabrik frei von bürokratischen Zwängen zu entwickeln.

Visionären, aber durchaus konkreten Charakter hat das Wort „Oberland“ im Namen des REO, erklärte Löwis. So sei – wie bei der Oberlandcard bereits praktiziert – eine stärkere Zusammenarbeit mit den Landkreisen der Planungsregion 17, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen und Weilheim-Schongau geplant. Die REO-Gründung habe hier jedenfalls für ein „großes Hallo“ gesorgt. Damit die regionale Identität nicht verloren geht, bleiben etablierte Marken wie die Alpenregion Tegernsee Schliersee innerhalb des REO erhalten.

Dass die REO-Mitarbeiter ihre Projekte selbst leben, zeigt das Schreibtischkonzept. So stehen nur 14 Arbeitsplätze für 22 Kollegen zur Verfügung. Wer sein Laptop einstecken möchte, muss sich vorher einen Platz buchen. Dank Urlaub, Homeoffice oder Außentermine sei bislang niemand leer ausgegangen, berichtet Schmid. „Das“, ist der REO-Vorstand überzeugt, „ist New Work“.

sg

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