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Chance für Schüler und Betriebe: Job-Speed-Dating in Miesbach soll bei der Berufswahl unterstützen

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Von: Jonas Napiletzki

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Gemeinsames Projekt: Die Organisatoren mit (v.l.) Alexander Schmid (REO-Vorstandsvorsitzender), Jens Wucherpfennig (IHK-Geschäftsstellenleiter Rosenheim), Jürgen Heiß (Schulamtsdirektor), dem Netzwerksvorsitzenden Ulrich Throner (Rektor GMS Rottach-Egern), Netzwerkgeschäftsführer Florian Gerhard (Lehrkraft GMS Rottach-Egern) und IHK-Regionalreferent Martin Gruber freuen sich aufs Job-Speed-Date.
Gemeinsames Projekt: Die Organisatoren mit (v.l.) Alexander Schmid (REO-Vorstandsvorsitzender), Jens Wucherpfennig (IHK-Geschäftsstellenleiter Rosenheim), Jürgen Heiß (Schulamtsdirektor), dem Netzwerksvorsitzenden Ulrich Throner (Rektor GMS Rottach-Egern), Netzwerkgeschäftsführer Florian Gerhard (Lehrkraft GMS Rottach-Egern) und IHK-Regionalreferent Martin Gruber freuen sich aufs Job-Speed-Date. © tp

In einem Job-Speed-Dating sollen Schulabsolventen und Wirtschaft im Austausch zusammenfinden. Die Aktion findet erstmals Anfang Februar statt.

Landkreis – Die Wirtschaft sucht Auszubildende, Schulabgänger suchen Betriebe – soweit decken sich die Interessen. Einen Haken gibt’s trotzdem: Nicht immer finden die beiden Parteien zusammen, zuletzt waren auch im Landkreis viele Lehrstellen offen geblieben (wir berichteten). Schwung in diese Sache soll nun ein Job-Speed-Dating im Waitzinger Keller am Donnerstag, 9. Februar, bringen – ein Format, das es im Landkreis in dieser Form noch nicht gab.

„In zehn Minuten zum passenden Ausbildungsmatch“, werben die Organisatoren. Genau so lange sollen Schüler ihren potenziellen Arbeitgebern gegenübersitzen und sie sollen sich kennenlernen. Vorab saßen sich die Vertreter aus Schule und Wirtschaft im Pressegespräch gegenüber und erklärten den Ablauf. Schulamtsdirektor Jürgen Heiß sprach von einem „Novum im Landkreis“, das endlich realisiert werde. „Endlich deshalb, weil wir das Format schon vor der Pandemie geplant hatten“, erklärte er. Alexander Schmid, Vorstandsvorsitzender der Regionalentwicklung Oberland (REO) bekräftigte: „Ich bin jetzt schon überzeugt davon, dass das ein Erfolg wird.“

Zehn Schulen, 35 Betriebe, 42 Ausbildungsberufe

Konkret richtet sich die Veranstaltung an alle neunten und zehnten Klassen der Mittelschulen im Landkreis, inklusive der Vorbereitungsklassen V2, in der Schüler den Mittleren Schulabschluss außerhalb des M-Zugs absolvieren. Außerdem dabei sind die neunten Klassen der Montessorischule und des Förderzentrums in Hausham sowie die zehnten Klassen der Realschulen – letztere aber nicht komplett, sondern je nach Interesse.

Schüler aus insgesamt zehn Schulen treffen in Miesbach auf 35 Betriebe, die 42 Ausbildungsberufe von 17 bis 19 Uhr vorstellen. In fünf Zeitslots á zehn Minuten führt jeder Schüler Einzelgespräche mit den Betrieben. Auch Eltern sind explizit gebeten, sich im eigens eingerichteten „Elterncafé“ im Waitzinger Keller auszutauschen und ihren Kindern zur Seite zu stehen. Beratung gibt’s dort auch von allen Organisatoren des Formats: die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rosenheim, das Netzwerk „SchuleWirtschaft“, die Agentur für Arbeit, die REO und das Berufsschulzentrum. Beteiligt an der Planung ist auch das Schulamt.

Persönlicher Austausch für Schüler wichtig

Jens Wucherpfennig erklärte im Gespräch: „Junge Leute sind sehr emanzipiert – aber gerade bei der Berufsorientierung sind Eltern nach wie vor sehr enge Berater.“ Der IHK-Geschäftsstellenleiter aus Rosenheim war gemeinsam mit IHK-Regionalreferent Martin Gruber gekommen. Beide waren sich einig, man müsse sich anstrengen, damit kein Absolvent „verloren geht“. Denn: Azubis seien wie Fachkräfte stark gesucht.

Heiß ergänzte, der persönliche Austausch sei gerade auch für Schüler sehr wichtig. „Hier kann auch mal über Noten hinweggesehen werden – der Fokus liegt auf der Persönlichkeit.“ Das sei eine Chance gerade für diejenigen, die auf dem Papier „nicht so glänzen“, für den jeweiligen Betrieb aber sehr passend erscheinen können. Schmid betonte, das Speed-Dating sei ein ergänzendes Format. Trotz der erfolgreichen Ausbildungsmesse „Stuzubui“ und dem REO-Projekt „Ausbildungstour“ sei der Markt an Angeboten noch nicht gesättigt.

Nicht immer muss ein Ausbildungsvertrag zustande kommen

Im Ergebnis des Treffens müsse nicht immer ein Ausbildungsvertrag zustande kommen, sagte Schulamtsleiter Heiß. Auch wenn Schüler im Anschluss sagen, „das ist nicht meins“, sei das eine wertvolle Erkenntnis. Aber: „Der Eindruck einer Person entscheidet.“ Die Veranstaltung sei eine Win-Win-Situation für Schulen und Betriebe gleichermaßen, sagte Florian Gerhard, Geschäftsführer des organisierenden Netzwerks. Ulrich Throner, Schulleiter der Grund- und Mittelschule Rottach-Egern, hob die Zusammenarbeit aus Schule und Wirtschaft hervor, die „hervorragend auf den Weg gebracht“ worden sei. nap

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