Miesbach: Nach 25 Jahren ein neuer THW-Chef - Siegfried Faltlhauser verabschiedet sich

Siegfried Faltlhauser hat sich als Ortsbeauftragter des Technischen Hilfswerks (THW) Miesbach verabschiedet. Rund 150 Kameraden dankten ihm und begrüßten seinen Nachfolger.
Miesbach – Einsatzkräfte von THW, Feuerwehr, Rotem Kreuz, Bergwacht, Wasserwacht, DLRG, Bundeswehr, Polizei und Vertreter aus den Ämtern für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz füllten am Samstagnachmittag den Festsaal des Bräuwirts in Miesbach. Bürgermeister aus dem gesamten Landkreis, Vize-Landrat Jens Zangenfeind, Freunde und Familie von Siegfried Faltlhauser waren gekommen, um seine Verdienste aus 25 Jahren THW-Ortsbeauftragter (OB) zu würdigen und ihm zu danken. Vor allem eines wurde während der emotionalen zwei Stunden mit Lob- und Dankesreden klar: Faltlhauser ist nicht nur maßgeblich dafür verantwortlich, dass das THW mit Personal, technischem Gerät und einem funktionalen Dienstgebäude für sämtliche Katastrophenfälle in der Region und darüber hinaus gerüstet ist. Er ist der gute Geist, der die Kameradschaft innerhalb der THW-Ortsgruppe, aber auch mit den anderen Blaulichtorganisationen hat wachsen lassen.
Laudatoren loben Faltlhausers Verdienste
„Das ist in Bayern leider nicht immer üblich. Aber mit Dir schon“, sagte Kreisbrandrat Anton Riblinger voller Anerkennung. Im Namen des ganzen Landkreises dankte Jens Zangenfeind dem Ortsbeauftragten, der insgesamt über 40 Jahre im Dienst des THW stand, für sein unermüdliches Engagement. „Du bist engagiert, freundlich und hilfsbereit, ein liebenswerter und bescheidener Mensch, der sich für andere einsetzt, der es ernst meint und ausgleichend wirkt. Leute wie Dich gibt es nicht viele“, lobte Zangenfeind. Beide Laudatoren ließen Faltlhausers Verdienste beim Bau der THW-Unterkunft, bei der vorbildlichen technischen Ausstattung, bei der Jugendarbeit und insbesondere bei den unzähligen Einsätzen während der Schneekatastrophe 2019, den zahlreichen Hochwasser-Ereignissen und bei der Umgestaltung von Turnhallen zu Unterkünften für Asylbewerber und Geflüchtete Revue passieren.
Auch Faltlhauser selbst blickte auf sein Werden beim THW und seine Amtszeit als Ortsbeauftragter zurück, während der er „vier Präsidenten, drei Landesbeauftragte, drei Regionalleiter, vier Landräte, drei Bürgermeister und zwei Kreisbrandräte“ erlebte. Dabei ging er zwar insbesondere auf den langen Kampf für das neue THW-Dienstgebäude und dessen Bau ein, mahnte aber: „Das Wichtigste sind die Helfer. Ohne sie ist so ein Gebäude nur Beton und Glas, das technische Equipment nur Stahl und Motorenöl.“ Faltlhauser dankte seinen Kameraden und besonders Ernst Fichter, der für die Jugend und den Nachwuchs verantwortlich zeichnet.
Wunsch nach ehrenamtlichem Engagement
Bevor er sich in einer emotionalen Geste das OB-Abzeichen von der Uniform riss und seinem Nachfolger Mathias Huber anheftete, wünschte sich der scheidende Ortsbeauftragte, dass sich die Bürger ehrenamtlich engagieren mögen: „Es gibt für jeden ehrenamtlich was zu tun, ganz egal wie alt man ist. Zuverlässige, verantwortungsbewusste und selbstständige Menschen werden immer und überall in unserer Gesellschaft gebraucht.“
Der THW-Referatsleiter für den Landesverband Bayern, Tilman Gold, der die Herausforderungen für alle Blaulichtorganisationen während der zurückliegenden drei Jahre inklusive der logistischen Einsätze während Corona, der Unwettereinsätze in Bayern, NRW und Rheinland-Pfalz und des Ukraine-Kriegs herausstellte, sprach Faltlhauser unter Applaus seine „höchste Anerkennung“ aus und händigte ihm die Abberufungsurkunde aus. Es folgten Umarmungen, kulinarische Geschenkkörbe und eine feurige Dankesrede von Nachfolger Mathias Huber.
Als Überraschung zeichnete Regionalstellenleiter Manfred Bock den neuen OB Mathias Huber und seinen Stellvertreter Sebastian Panradl jeweils mit dem THW-Helferzeichen in Gold mit Kranz aus. Dabei machte er deutlich: „Das sind keine Vorschusslorbeeren, sondern die Anerkennung der bereits geleisteten Dienste.“ ak
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