Zehn einfache Regeln: So funktioniert rücksichtsvoller Naturgenuss

Der Naturgenuss lockt Erholungssuchende und Freizeitsportler in die heimische Bergregion. Wie das im Einklang mit der Natur geschehen kann, erklärt Gebietsbetreuer Marco Müller.
1. Man ist nie der einzige
„Die Natur wird auf vielfältige Weise genutzt“, sagt Marco Müller, der vor Florian Bossert Gebietsbetreuer für das Mangfallgebirge war. In einem Gebiet sind Natursportler aus mehreren Sportbereichen aktiv. Man sei nie allein im Mangfallgebirge unterwegs.
2. Erst informieren, dann losgehen
Ohne Ortskenntnis kann es schwierig sein, Wald-Wild-Schongebiete auszumachen und zu umgehen. Das lässt sich mit einer guten Vorbereitung der Tour vermeiden. Das Internet hilft mit Seiten wie www.al penvereinaktiv.com/de/tourenplaner/ sowie www.outdooractive.com/de/tourenpla ner/. Diese zeigen Schutzgebiete an.
3. Schilder und Schongebiete respektieren
Um die Natur zu schützen, werden Schongebiete für Wald und Wild ausgewiesen. Wer sie beachtet, hilft mit beim Schützen.
4. Hunde anleinen
„Die Anwesenheit eines Hundes versetzt Wildtiere in höchste Unruhe“, erklärt Müller. Sie sollten deshalb möglichst angeleint den Menschen begleiten.
5. Ruhezeiten beachten
Um sensible Wildtiere nicht unnötig zu stören, sollte vor allem die Zeit der Dämmerung gemieden werden. Für den Hochwinter gilt die Regel: Gipfel, Rücken und Grate vor 10 Uhr und nach 16 Uhr meiden. Die Nacht als Zeitraum ohne Störung ist auch ohne Aktivität der Tiere wichtig – vor allem dann, wenn untertags schon Störungen da sind. Die Tiere ruhen dann in der Nacht, machen sich aber immer fluchtbereit, wenn sich ihnen ein Mensch nähert.
6. Auf Forst- und Wanderwegen bleiben
In Gebieten, in denen es keine Schongebiete gibt, sollte auch im Winter auf Forststraßen und Wanderwegen geblieben werden. Flächenhafte Störung ist zu vermeiden.
7. Nicht in den hintersten Winkel
Wildtiere ziehen sich in ruhige und entlegene Bereiche zurück. Werden sie auch dort gestört, fehlen ihnen Rückzugsorte.
8. Lärm vermeiden
Rufen und Schreie versetzen Wildtiere in Alarmbereitschaft und verleiten sie zur Flucht. So verlieren sie wichtige Energie.
9. Aufforstung und Jungwald schonen
Der Wald erfüllt eine wichtige Schutzfunktion, denn er schützt Straßen und Ortschaften vor Lawinen und Erdrutschen.
10. Winterfütterungen meiden
Damit das Rotwild keinen Verbiss am Baumbestand anrichtet, wird es über die Wintermonate gefüttert. Diese Bereiche gilt es zu meiden. Man erkennt sie oft schon auf den Karten oder wird auf Schildern im Gelände darauf hingewiesen. Auf keinen Fall sollte man Zäune von Wintergattern übersteigen.
ddy