Beliebte Burgruine am Schliersee wohl noch über Jahre gesperrt - Wanderer ignorieren Absperrung

Ein beliebtes Wanderziel in Schliersee bleibt weiterhin abgesperrt – und das womöglich noch ziemlich lange. Bis die Burgruine Hohenwaldeck, seit Sommer 2020 gesperrt, fertig saniert und gesichert ist, wird es wohl 2023 werden.
Schliersee - Der Schritt ist den Bayerischen Staatsforsten und der Gemeinde Schliersee schwergefallen, war aber unumgänglich. Weil die alten Mauern der Burgruine Hohenwaldeck ein Sicherheitsrisiko darstellen, haben die Verantwortlichen den Zugang zur Ruine und zum Aussichtspunkt gesperrt.
Teile der Mauern, auf denen Wanderer gerne herumklettern, könnten abbröckeln oder ins Rutschen geraten. Die Staatsforsten haben als Eigentümer der Ruine die Verkehrssicherungspflicht und könnten bei Unfällen haftbar gemacht werden – zumal, seit die Gefahr bekannt ist.
Schliersee: Sicherung der Burgruine Hohenwaldeck erfolgt in Schritten - Vor 2023 nicht fertig
Damit das beliebte Wanderziel wieder zugänglich gemacht werden kann, sind mehrere Schritte nötig. Der erste ist inzwischen abgeschlossen, wie Forstbetriebsleiter Jörg Meyer auf Anfrage mitteilt. Mit einer Laservermessung – teils von einem Hubschrauber aus – hat ein Fachbüro den Bestand haarklein erfasst. „Eine Riesen-Datensammlung“, sagt Meyer. Diese wurde den Bayerischen Staatsforsten inzwischen übergeben. Als Nächstes soll ein zweites Fachbüro erarbeiten, welche Maßnahmen nötig sind, damit die Bauzäune wieder abgebaut werden können.
Burgruine Hohenwaldeck: Fachbüro soll klären - Was muss wo gemacht werden?
Wo ist es nötig, eine Mauerkrone zu verschließen, damit kein Wasser eindringt oder Wurzelwerk von neuerlichem Bewuchs die Stabilität gefährdet? Wo sind Mauern auszubessern oder abzustützen? Diese und weitere Fragen sollen Experten klären. Und bis ein solcher Maßnahmenkatalog steht, geht angesichts der enormen Datenmenge etwas Zeit ins Land.
Meyer spricht von Sommer 2023, ehe das Projekt abgeschlossen ist. „Das ist realistischerweise vorstellbar.“ Vielleicht könne man nach ersten Sicherungsschritten Teile der Burg schon früher wieder freigeben. Das sei aber mit viel Unsicherheit behaftet. „Die Erfahrung zeigt, dass je tiefer man einsteigt, desto aufwendiger wird’s.“
Burgruine am Schliersee: Staatforsten wollen weitere Infos über Historie der Burg
Apropos Aufwand: Mit den erhobenen Daten wollen die Staatsforsten nach Möglichkeit auch mehr über die Historie der Burg herausfinden, etwa zum Grundriss. Diese Erkenntnisse sollen dann auf einer Info-Tafel auch dem Wanderer mitgeteilt werden – als „Lern- und Erlebnis-Effekt“, wie es Meyer nennt. Alles werde abgestimmt mit einem Burg-Spezialisten und dem Denkmalschutz. Freilich, das hatte der Forstbetriebsleiter schon anlässlich der Sperrung gesagt, soll „die Ruine Ruine bleiben“ – und kein Disneyland werden.
Gefährlich: Manche Wanderer ignorieren die Absperrung
Bis das Areal wieder sicher ist, hofft Meyer auf die Vernunft der Menschen. Nicht wenige würden die Absperrung ignorieren. Gefährlich. Wohl noch zwei Jahre lang.
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