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Flüchtlinge aus der Ukraine in die Seniorenresidenz Schliersee?

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Zufluchtsort? Vorstellbar. Die leer stehende Seniorenresidenz in Schliersee. Mit den Eigentümern steht die Gemeinde in Kontakt.
Zufluchtsort? Vorstellbar. Die leer stehende Seniorenresidenz in Schliersee. Mit den Eigentümern steht die Gemeinde in Kontakt. © Thomas Plettenberg

Hiermit könnte das skandalträchtige Haus mal gute Schlagzeilen machen. Die Gemeinde steht in Kontakt mit Eigentümern der Seniorenresidenz Schliersee. Der Grund ist klar: Flüchtlinge.

Schliersee – Ein paar Positiv-Schlagzeilen würden diesem Objekt sicher gut tun. Bei der Frage, wohin mit ukrainischen Flüchtlingen, fällt der Blick unweigerlich auf die Seniorenresidenz in Schliersee. Das Haus steht leer, aber nicht so lange, dass größere Schäden zu befürchten sind. Und tatsächlich ist die Gemeinde dran, die Möglichkeiten zu eruieren, wie Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer (CSU) auf Anfrage sagt. „Mit einem der Gesellschafter stehe ich in Kontakt.“

Gebäude gehört Holding aus Schweden, Pächter ist eine französische Aktiengesellschaft

Das ist gar nicht so einfach. Eigentümerin des Gebäudes sei eine schwedische Immobilien Holding, das Haus verpachtet an eine Aktiengesellschaft in Frankreich. Immerhin: Besagte Gesellschaft sitzt in Österreich, was die Sache etwas einfacher macht. Zu einem zweiten Gesellschafter habe er über einen Schlierseer Bürger Kontakt, so Schnitzenbaumer. Was wie schnell möglich ist, muss sich erst noch weisen.

Altes Schulhaus kommt für Flüchtlinge nicht in Frage

Wie berichtet, hat Landrat Olaf von Löwis (CSU) die Bürgermeister aufgefordert, ihre eigenen Liegenschaften im Hinblick auf eine Belegung mit Flüchtlingen zu prüfen. Die Rathausverwaltung hat dies mit Schnitzenbaumer getan. Nichts möglich ist definitiv im alten Schulhaus. Da stehe der Brandschutz entgegen. „Da hatten wir auch schon eine Nutzungsuntersagung“, erinnert der Bürgermeister.

In gemeindlichem Wohnhaus wäre Platz - doch es soll erstmal erweitert werden

Kurzfristig belegbar wäre hingegen das Wohngebäude an der Miesbacher Straße, das die Gemeinde vergangenes Jahr aus dem Bundeseisenbahnvermögen gekauft hat (wir berichteten). Heuer sollte dieses Jahr das Dach angehoben und zwei neue Wohnungen eingebaut werden. Theoretisch könnte die Gemeinde hier Wohnraum zur Verfügung stellen. „Zwei Wohnungen sind leer, die dritte wird bald frei“, sagt Schnitzenbaumer. Aber, fügt er an: „Das wäre ein Tropfen auf dem heißen Stein.“

Bürgermeister hat noch ein Objekt im Visier - muss aber erst Gespräche führen

Mehr Möglichkeiten verspricht demzufolge eine weitere Option, die Schliersee ins Auge gefasst hat. Doch bevor er diese öffentlich macht, müssten noch Gespräche geführt werden.

Ein leer stehendes Anwesen, das definitiv nicht für eine Belegung mit Flüchtenden in Frage kommt, ist der Gasthof Zur Post. „Der steht schon zu lange leer. Da wird durch keine Leitung Wasser fließen“, sagt Schnitzenbaumer.

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