Dort schreiben die Verbände auch von einem „Nobelrestaurant für ein exklusives Publikum“. Und zudem von einer „diskutierten Wiedereröffnung der ehemaligen Mautstraße von Spitzingsee zur Valepp für den Pkw-Verkehr, um den zahlungskräftigen Besuchern, die man offensichtlich als künftige Nutzer im Auge hat, einen möglichst bequemen Zugang zu ermöglichen“. Beides ist doch recht weit weg von dem, was Pachtinteressent Johannes Rabl gegenüber unserer Zeitung sagte, und was im Bauausschuss vorgestellt wurde. Und auch von dem, was Meyer kennt. „In dieser sensiblen Lage wollen wir ein naturverträgliches Konzept, keinesfalls eine Partylocation.“ Bestandteil der Bewerbung um eine Pacht ist auch ein Verkehrskonzept, das sich an Radfahrern und Wanderern orientiert. Von einer Diskussion um eine Öffnung der aktuell gesperrten Straße sei ihm nichts bekannt, und er würde sie auch nicht befürworten, sagt der Betriebsleiter. Die genannten Inhalte habe er „verwundert“ zur Kenntnis genommen.
Was Rabl eigenen Angaben zufolge in der Valepp vorschwebt, ist „ein Berggasthaus in bestem Sinne“, wie er unserer Zeitung im Januar sagte, „ein kulturhistorisches Konzept, das der Tradition und der Historie der Valepp gerecht wird“. Das Forsthaus solle daher originalgetreu hergestellt werden als „ein Begegnungsort für alle, nichts exklusives.“ Als Investitionskosten wurden im Dezember vier Millionen Euro genannt. Für eine moderne Gastronomie brauche es allerdings ein Nebengebäude, in dem man auch den hygienischen Anforderungen gerecht werden könne. Rabl sagt auch: „Ich möchte auf keinen Fall den Verkehr erhöhen.“ Der Individualverkehr über die Mautstraße von Rottach-Egern her könne zum Beispiel mit Pendelbussen gering gehalten werden. Eine neuerliche Stellungnahme zu der Kritik lehnte Rabl zuletzt mit Hinweis auf den bevorstehenden Ortstermin mit Gemeinde, Behörden und Staatsforsten ab.
Mindestens zu einem Missverständnis in der öffentlichen Wahrnehmung hat wohl der Begriff „Entkernung“ seitens der Naturschützer geführt. Wie Meyer schon zuletzt konkretisierte, wurde in Absprache mit dem Denkmalschutz Inneneinrichtung herausgenommen – Küche, Teppiche, Wandverschalung. Ans Gemäuer habe keiner Hand angelegt. „Auch das historische Holztreppenhaus ist natürlich noch drin.“ Mitnichten sei das Gebäude „völlig entkernt“, wie in der Petition gemutmaßt.