Nach Corona-Totalausfall: Alpenplus-Gebiete hoffen auf ungehinderte Skifreuden

Der vergangene Winter war für Bayerns Skigebiete ein Totalausfall. Jetzt setzen die Alpenplus-Partner ihre Hoffnungen auf die anstehende Saison. Der Verkauf der Saisonskipässe hat schon begonnen.
Schliersee/Bayrischzell/Rottach-Egern – Für die Liftbetreiber im Landkreis Miesbach waren in der vergangenen Wintersport-Saison die schlimmsten Befürchtungen wahr geworden. Wegen der Corona-Pandemie konnten sie ihre Anlagen nicht einen einzigen Tag in Betrieb nehmen. Betroffen waren davon auch die im Alpenplus-Verbund zusammengeschlossenen Gebiete Spitzingsee-Tegernsee, Sudelfeld (Bayrischzell), Wallberg (Rottach-Egern) und Brauneck (Lenggries). Noch so ein Totalausfall, sagt Pressesprecherin Antonia Asenstorfer, wäre für die Betreiber nur schwer zu verkraften. „Wir sind aber zuversichtlich, dass unsere Lifte heuer laufen können.“
Bis zum 26. November gibt es die Saisonpässe zum Vorverkaufspreis
Die Vorbereitungen für die Saison 2021/2022 haben jedenfalls begonnen. Seit Kurzem sind die Alpenplus-Saisonskipässe erhältlich – noch bis 26. November zum ermäßigten Vorverkaufspreis. Auch in der vergangenen Saison hatten viele Wintersportler einen solchen Pass erworben, am Ende mussten die Alpenplus-Partner den Kaufpreis auf Wunsch zur Gänze zurückerstatten. Alternativ konnten sich die Saisonpass-Inhaber die Karte für die diesjährige Saison gutschreiben lassen. Laut Asenstorfer hat ein Großteil der betroffenen Kunden – etwa 70 Prozent – von diesem Angebot Gebrauch gemacht. „Das hat uns sehr gefreut, für diese Treue wollen wir uns ausdrücklich bedanken.“
Auch heuer gibt‘s für die Saisonpass-Käufer ein Rückzahlungsversprechen
Nachdem die Corona-Pandemie längst nicht ausgestanden ist und das Damoklesschwert einer Schließung weiterhin über den Skigebieten schwebt, wiederholen die Alpenplus-Partner heuer ihr Rückzahlungsversprechen. Heißt: Für jeden komplett ausgefallenen Kalendermonat zwischen Dezember und März erhält der Saisonskipass-Inhaber eine Rückzahlung von 25 Prozent des Kaufpreises. „Damit wollen wir unseren Kunden die nötige Sicherheit geben“, erklärt Peter Lorenz als Geschäftsführer von Wallberg- und Brauneckbahn. Asenstorfer betont allerdings, dass die Rückzahlung nur dann greife, wenn die Lifte ihren Betrieb pandemiebedingt komplett einstellen müssten. Sollten neue Regeln – etwa 2G oder 1G – in Kraft treten, gebe es für die Kunden keinen Anspruch auf eine Erstattung.
Liftbetreiber hoffen: 3G-Nachweis nur in Gondeln erforderlich
Nach derzeitigem Stand gehen die Alpenplus-Partner davon aus, dass die aktuellen Corona-Regeln für den Sommerbetrieb der Bahnen auch für die Winter-Saison übernommen werden. Das würde bedeuten: Wer die Kabinenbahnen – das wären in diesem Fall lediglich die Brauneck-Bergbahn im Tölzer Nachbarlandkreis und die Wallbergbahn in Rottach-Egern – nutzen möchte, braucht einen gültigen 3G-Nachweis (geimpft/genesen/getestet). Noch nicht eingeschulte Kinder und Schüler ausgenommen. Für Sessel- und Schlepplifte würde die 3G-Regel bei dieser Variante nicht gelten, hier könnten also auch Ungeimpfte ohne negativen Testnachweis Platz nehmen. Ob die Politik an dieser Stelle möglicherweise noch nachbessert, ist derzeit unklar.
Kontrolle von Nachweis macht mehr Kassenpersonal erforderlich
Wie Asenstorfer und Lorenz deutlich machen, werde der 3G-Nachweis an den Kassen der jeweiligen Kabinenbahnen kontrolliert – so wie es auch derzeit schon der Fall ist. „Das ist ein erheblicher Mehraufwand“, erläutert Asenstorfer. An Wochenenden und schönen Ausflugstagen habe man an der Wallbergbahn und am Brauneck mindestens eine Kassenkraft mehr benötigt als üblicherweise. Insgesamt seien die Kunden während der Wandersaison recht vernünftig mit der seit Anfang September geltenden Regelung umgegangen. „Es gibt aber auch immer wieder Leute, die sich furchtbar aufregen“, berichtet Asenstorfer. Glücklicherweise seien dies Einzelfälle.
Pressesprecherin Asenstorfer: „Die Leute haben Lust aufs Skifahren“
Der Skisaison sieht die Sprecherin zuversichtlich entgegen. „Die Leute wollen raus und haben Lust aufs Skifahren“, glaubt sie. Und sollte es bei der 3G-Regel ausschließlich für die Kabinenbahnen bleiben, „so gibt es in unseren Skigebieten ja kaum Einschränkungen“, fügt sie hinzu.
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