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Schliersee will "Original Bayern" sein

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Durchaus herzeigbar: Schliersee will sich touristisch „anders artikulieren als andere Orte“. Derzeit arbeitet der Markenentwickler Franz Schmid-Preissler an einem Konzept. Erste Mosaiksteine hat er nun vorgestellt. © Thomas Plettenberg

Schliersee - Seit einiger Zeit tüftelt Schliersee an einem Tourismuskonzept. Nun hat Markenentwickler Franz Schmid-Preissler erstmals öffentlich einzelne Mosaiksteine vorgestellt.

Zur Erinnerung: Nach dem Ende des Masterplans Tourismus ohne eine Fusion der Tourismusverbände sah sich Schliersee gefordert, selbst tätig zu werden. Dazu hat die Gemeinde den Markenentwickler Franz Schmid-Preissler aus Gmund beauftragt, ein Tourismus-Konzept zu entwerfen. Nach zwischenzeitlichen Dissonanzen mit den örtlichen Leistungsträgern, die sich nicht mitgenommen fühlten, scheint die Zusammenarbeit inzwischen zu klappen. So jedenfalls stellte es Schmid-Preissler im Gemeinderat dar.

„Wir haben in den letzten Wochen 30 Schlierseer gewonnen, die ohne einen Pfennig Geld helfen, das Premium-Konzept zu erarbeiten. Darauf können Sie stolz sein“, sagte Schmid-Preissler. Premium – das solle Schliersee wieder werden, nachdem es „unverschuldet in die Zweitklassigkeit geraten ist“. Der Gmunder Markenstratege sieht vielmehr den Tourismus in ganz Bayern in der Krise. Das klassische Urlaubsland sei zur Durchreiseregion geworden.

Das große Konzept hat Schmid-Preissler noch nicht präsentiert. Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer (CSU) hofft, das es noch vor der Sommerpause fertig wird. Aber einzelne Ideen, an denen gearbeitet wird, kamen zur Sprache. So hat eine Grafikerin das Schlierseer Ortssiegel umgearbeitet: „Bayern“ und „Schliersee“ sind als Begriffe geblieben, den „Markt“ ersetzt ein „Original“. Das Ergebnis möchte Schliersee quasi als Gütesiegel verwenden. Die Signet kann zum Beispiel in Speisekarten einzelne Gerichte kennzeichnen, wenn die Zutaten des Gerichts ausschließlich regionaler Herkunft sind – und das Rezept obendrein. So etwas soll unter dem Begriff „Landküche“ laufen. Als Starttermin des Projekts nannte Schmid-Preissler die Zeit des Kulturherbsts. Den Sommer über sollen sich ein paar Betriebe schon in dem Thema üben.

Drei Gruppen arbeiten mit dem Markenentwickler zusammen. Diese befassen sich mit den Themen „Essen und Trinken“, Internet-Präsenz sowie Einkaufen. In letztere Kategorie fällt die Entwicklung eines eigenen „Schliersee Dirndls“. Auch hier gilt das Regionalitätsprinzip. Herstellung und Vertrieb: so weit es geht vor Ort. Und auch hier soll der „Schliersee – Original Bayern“-Stempel drauf.

Die Stoßrichtung insgesamt: Schliersee soll sich „anders artikulieren und darstellen als andere Orte“, so Schmid-Preissler, der andere Themen wie den „ungeschliffenen Diamanten Vitalwelt“ oder den Kulturherbst, aus dem sich noch „enorm viel machen lässt“, nur streifte. „Wir sind auf Kurs“, schloss der Gmunder.

Daniel Krehl

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