Neues Jodschwefelbad der Gemeinde Bad Wiessee öffnet am 15. Juni

Erst dauerte der Bau länger als erwartet, dann überrollte die Corona-Pandemie die lang geplante Einweihung. Jetzt endlich steht der Termin für die Eröffnung des Wiesseer Jodbads.
Bad Wiessee – Am 15. Juni startet der Betrieb im neuen Wiesseer Jodbad. „Endlich“, sagt Geschäftsführerin Renate Zinser.
Sie hat sehr viel zu tun in diesen Tagen. Erst am Montag gab’s das Okay der Behörden für die Eröffnung. Das Jodschwefelbad gilt als Massagepraxis mit Bäderabteilung und hat als Gesundheitseinrichtung nun die Erlaubnis, den Betrieb aufzunehmen. „Bei uns besteht auch keine Ansteckungsgefahr“, ist Zinser überzeugt. Denn in den 14 Bade-Kabinen ist der Gast für sich. Die Badefrauen tragen einen Mund-Nasenschutz, die Badenden dürfen ihn in der Kabine abnehmen. „Der Gast kann sich bei uns frei entspannen“, erklärt Zinser. Die gründliche Desinfektion nach jeder Nutzung ist im Jodschwefelbad ohnehin selbstverständlich. „Diesen Anspruch haben wir immer an uns“, meint Zinser. Sowohl die Kabinen als auch die Einrichtungen für die Augenbäder werden stets penibel gereinigt und desinfiziert.
Noch kein Termin für Einweihungsfeier
Es wird eine stille Eröffnung sein. Wann und in welchem Rahmen eine Einweihungsfeier stattfinden kann, ist noch völlig offen. „Ich würde gerne viele einladen, aber das geht wegen der Corona-Vorgaben leider nicht“, meint Zinser.
Die Nachfrage ist gut. Es sind zwar noch Termine für Anwendungen zu vergeben, aber es liegen bis in den Sommer schon reichlich Buchungen vor. „Es rufen auch ständig Leute an“, berichtet Zinser. Die Öffnungszeiten sind sehr viel großzügiger als zuvor. Das neue Jodschwefelbad hat an Werktagen von 8 bis 19 Uhr geöffnet, an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 8 bis 17 Uhr. Eine Stunde im Heilbad kostet 40 Euro.
Das ist deutlich mehr als im Übergangsquartier über dem Bade-Park, wo pro Stunde nur 28 Euro fällig waren. Aber das Ambiente ist auch ein ganz anderes. Mit dem neuen Bad hat Star-Architekt Matteo Thun eine Wohlfühloase geschaffen, die nichts mit den muffigen Therapieräumen der Vergangenheit gemein hat.
Edles Ambiente im Neubau
Der 7,6 Millionen Euro teure Neubau bezaubert mit viel Licht, edlen Hölzern und Fliesen, Wasserläufen und sorgsam arrangiertem Grün. Offiziell ist das Gebäude längst übergeben, als Folge der Krise fehlen aber doch noch ein paar Kleinigkeiten. Die Pflanzen für die Innenhöfe werden erst geliefert, eine Lampen-Lieferung aus Italien steht noch aus.
Die Kundschaft wird von kleinen Unzulänglichkeiten nichts merken. Um die Anlage zu testen und zu optimieren, hatte Zinser Mitarbeiter und vereinzelte Stammgäste zum Probebaden eingeladen (wir berichteten). „Es waren eigentlich alle begeistert“, berichtet Zinser. Aber die eine oder andere Nachbesserung war schon noch nötig. Teils blendete die Sonne, teils waren Geräusche zu hören, in einem Fall strömte kaltes Wasser in die Wanne. „Aber jetzt ist technisch alles bestens“, erklärt Zinser. Mit ihrem Team freue sie sich sehr auf den Start im neuen Haus.
Langes Warten auf die Eröffnung
Auf diesen Tag hat man in Bad Wiessee lange gewartet. Das historische Jodschwefelbad neben der Wandelhalle schloss bereits Ende Dezember 2016 seine Pforten. Der Badebetrieb ging im Übergangsquartier über dem Badepark weiter. Die Hoffnung war, es nur sehr kurz nutzen zu müssen. Doch am Ende währte der Notbehelf drei lange Jahre. Trotz der schwierigen Raumsituation gelang es, die Kundschaft zu halten. Jetzt ist die Hoffnung groß, dass das neue Haus dem Badebetrieb zu einem neuen Aufschwung verhilft.
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