Sorgte für Kritik: Die Fällarbeiten an der Tölzer Straße in Gmund. Nur der Baumstamm rechts bleibt stehen.
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Sorgte für Kritik: Die Fällarbeiten an der Tölzer Straße in Gmund. Nur der Baumstamm rechts bleibt stehen.

Sie waren nicht mehr standsicher

Nur der Käfer bleibt: Bauhof muss zwei Bäume in Gmund fällen - Kritik von Bürgerin

  • Jonas Napiletzki
    VonJonas Napiletzki
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Eine Esche und eine Linde an der Tölzer Straße in Gmund sind kürzlich der Motorsäge zum Opfer gefallen. Sie waren nicht mehr standsicher, erklärt das Landratsamt.

Gmund – Das Brummen der Motorsägen dauerte nicht lange; schnell waren zwei Bäume an der Tölzer Straße in Gmund gefällt. Während Josef Harraßer vom Technischen Bauamt der Gemeinde erklärt, die Sache sei vom Bauhof „ohne großes Aufsehen“ erledigt worden, beäugten Petra Heuberger-Birmoser und ihr Mann Erwin Birmoser das Geschehen am Freitagmorgen mit kritischem Blick. „Jeder will Klimaschutz – und dann haut man die Bäume um“, wettert die Anwohnerin. In Gmund sei man sensibilisiert, spätestens nach der Diskussion um den benachbarten Brenner-Wald. Die Gmunderin findet: „Das Ortsbild ist nur noch zum Durchfahren schön.“ Die Bäume hätten besser stehen bleiben sollen.

Lindenprachtkäfer darf wohnen bleiben

Allerdings, das bestätigt das Landratsamt auf Nachfrage, waren die Fällungen mit dem Umweltamt abgesprochen. „Anlass war die fehlende Stand- und Verkehrssicherheit der Bäume“, erklärt eine Sprecherin der Behörde. Der verbliebene Stamm einer Linde durfte indes nicht gefällt werden – er wurde auf gut zwei Metern Höhe abgeschnitten. „In diesem befindet sich der Lindenprachtkäfer“, heißt es aus dem Landratsamt. „Eine streng geschützte Art.“

Harraßer bestätigt, der Bauhof habe die Bäume auf Anordnung des Landratsamts gefällt. Sie standen auf gemeindeeigenem Grund und ragten auf die Staatsstraße. Seines Wissens nach, sagt er, bliebe es an dieser Stelle aber bei den beiden Fällungen. nap

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