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„We love Münchner“: Hotelier am Tegernsee startet Banner-Aktion - und wird wüst beschimpft

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Von: Gerti Reichl

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Corona Kohler Tegernsee
Mit diesem Banner will Korbinian Kohler ein Zeichen setzen für Offenheit und Sympathie gegenüber Münchner Gästen. © Thomas Plettenberg

Nach der hitzigen Debatte um Münchner Ausflügler am Tegernsee zu Beginn der Corona-Krise, setzt Hotelier Korbinian Kohler ein Zeichen - mit einer Banner-Aktion.

Weissach – „We love Münchner – in guten wie in schlechten Zeiten“. Mit diesem Slogan, gedruckt in großen weißen Lettern und mit einem Herz auf einem Bauzaun-Banner mit den für das Unternehmen typischen Farben grau und orange sorgt der Tegernseer Hotelier Korbinian Kohler wieder für Gesprächsstoff. Unübersehbar hat er die Aufsteller an der Bundesstraße vor seinem Hotel Bachmair Weissach postiert, am Hotel Bussi Baby in Bad Wiessee sowie am Café Kreutzkamm in Tegernsee.

Debatte um Münchner am Tegernsee: Hotelier will Zeichen setzen

„Es ist mir ein Herzensanliegen, gerade jetzt ein positives Zeichen der Menschlichkeit zu setzen, wo manchen der Abstand zu den Dingen und die richtige Einschätzung der Lage oft fehlen“, sagt Kohler, der wie alle Hoteliers und Gastronomen extrem unter den Coronabeschränkungen leidet.

Die kontroverse Debatte um Münchner am Tegernsee, ausgelöst nach dem Brandbrief der Tal-Bürgermeister wegen des anfangs ungebrochenen Ansturms der Münchner aufs Tegernseer Tal, sei für ihn unerträglich gewesen. „Die Reaktionen vieler Einheimischer, Eierwürfe auf Autos mit Münchner Kennzeichen und die unflätigen Beschimpfungen haben mich schockiert“, sagt Kohler. Er habe sofort reagieren wollen, „und da ist mir der Spruch eingefallen.“ Er solle Balsam auf die Seele der Münchner sein, die ihrerseits zu Normalzeiten ja auch Besuch von Tal-Bürgern bekommen.

Lesen Sie hier unseren Pro-Kommentar und unseren Contra-Kommentar zur Beschränkung der Münchner Touristen im Tegernseer Tal.

Hotelier vom Tegernsee reagiert mit Banner - und wird beschimpft

Die Reaktionen auf die Banner-Aktion fallen unterschiedlich aus. Er habe teils positiven Zuspruch bekommen, sagt Kohler. „Ich wurde aber auch schon am Telefon beschimpft und angeschrien, sogar eine völlig irrsinnige Anzeige wegen Volksverhetzung wurde mir angedroht“, berichtet der Hotelier.

Mit dem Tegernseer Bürgermeister Johannes Hagn, habe er sich inzwischen ausgesprochen. Der habe ihm erlaubt, das Banner für zwei Monate aufzuhängen. Danach braucht’s eine Genehmigung. 

Währenddessen ist schon die nächste traurige Corona-Entwicklung zu bedauern. Ein Sommer ohne Wald- und Seefeste – am Tegernsee eigentlich undenkbar. Doch Corona zwingt bis Ende August sämtliche Großveranstaltungen in die Knie. Damit fällt wohl auch die Waldfest-Saison flach.  

Die Corona-Pandemie trifft den Landkreis Miesbach bayernweit mit am stärksten. Alle News hier im Miesbacher Corona-Ticker.

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gr

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