Nach Rückzug der Seniorenresidenz: Schulen am Tegernsee finden neue Partner für die Verpflegung

Auch nach den Faschingsferien wird es keine knurrenden Mägen an der Realschule Gmund sowie an der Grund- und Mittelschule Rottach-Egern geben. Die Schulen haben nach dem Rückzug der Seniorenresidenz Wallberg neue Partner für die Verpflegung gefunden.
Gmund/Rottach-Egern – Viel Zeit blieb den Schulen nicht, um die Verpflegung ihrer Schützlinge auf neue Beine zu stellen. Doch in beiden Fällen gibt es eine Lösung: In Gmund übernimmt ab sofort die Frischeküche Holzkirchen die Versorgung der Schüler, in Rottach-Egern das bewährte Mensa-Team des Tegernseer Gymnasiums.
Ehepaar Ziesing von der Gymnasiums-Mensa liefert künftig Essen nach Rottach-Egern
Christian Köck, Rottacher Bürgermeister und Vorsitzender des Schulverbands Tegernseer Tal, ist froh, dass ein „nahtloser Übergang“ bei der Verpflegung der Grund- und Mittelschüler gesichert ist. Das Ehepaar Ziesing, das seit vielen Jahren erfolgreich die Schulküche des Tegernseer Gymnasiums betreibt, liefert das Essen ab sofort auch nach Rottach. „Die Qualität bleibt die gleiche, und auch an den Preisen ändert sich nix“, berichtet Köck. Die Eltern müssten lediglich beachten, dass die Bezahlung über eine neue Bankverbindung läuft.
Seniorenresidenz Wallberg wollte nicht länger Schulverpflegung übernehmen
Noch bis vor Kurzem hatte die Rottacher Seniorenresidenz Wallberg verschiedene Einrichtungen im Tal – darunter eben auch die beiden Schulen in Gmund und Rottach-Egern – mit Essen beliefert. Nach dem überraschenden Tod von Leiter Peter Wisgott und einem daraus resultierenden Eigentümerwechsel wollte die Seniorenresidenz diese Angebote jedoch nicht mehr aufrecht erhalten. Die Schulen mussten sich kurzfristig nach neuen Versorgern umsehen.
„Wir haben einige gute Gespräche gehabt“, berichtet Köck. Auch die Frischeküche, ein gemeinsames Kommunalunternehmen des Marktes Holzkirchen und des Landkreises Miesbach, sei als neuer Partner in der engeren Auswahl gewesen. Weil das Unternehmen aber auf ein Konzept setzt, bei dem die Essensportionen heruntergekühlt und später vor Ort wieder aufgewärmt werden, hätte dies einen Umbau in Rottach-Egern erfordert. „Das wäre eine größere Investition gewesen“, sagt Köck. Daher hätten die Mensa-Betreiber aus der Nachbargemeinde den Zuschlag erhalten.
Die Ziesings freuen sich auf ihre neue Aufgabe in Rottach-Egern
Rolf und Iris Ziesing freuen sich auf die neue Aufgabe – und betreten damit keineswegs unbekanntes Terrain. Übergangsweise habe man die Rottacher Schüler schon einmal bekocht, als die Seniorenresidenz wegen Personalengpässen um Unterstützung gebeten habe, erzählt Iris Ziesing. Das Liefern an die neue Außenstelle sei kein Problem, sagt sie. Vor Ort gebe es zwei Mitarbeiterinnen, die sich schon länger um die Essensausgabe und den Kiosk kümmern würden – „die haben wir nun übernommen und bei uns angestellt“.
Mensa-Betreiber wollen auch To-Go-Geschäft aufrecht erhalten
Neben den beiden Schulen versorgen die Ziesings seit der Corona-Zeit übrigens auch anderweitig hungrige Kundschaft an ihrem Mensa-To-Go-Standl vor dem Gymnasium. Bis zu den Sommerferien dürfe das Hütterl noch stehen bleiben, danach müsse es aus Denkmalschutzgründen von diesem Standort entfernt werden. Wie es danach mit dem Mitnahme-Geschäft weitergeht, wüssten sie noch nicht genau, erklärt die Betreiberin. Aber: „Wir möchten auf jeden Fall gerne weitermachen.“
Realschule in Gmund setzt künftig auf Partnerschaft mit der Frischeküche
Zurück zu den Schulen: Die Realschule in Gmund arbeitet künftig mit der Holzkirchner Frischeküche zusammen. „Die stand sofort zur Verfügung“, teilt Rektor Tobias Schreiner erleichtert mit. Wegen des sportlichen Zeitrahmens, der nach dem Absprung der Seniorenresidenz zur Verfügung stand, sei die Neuaufstellung der Schulverpflegung dennoch eine Herausforderung gewesen. „Jeder Caterer macht es ja ein bisserl anders“, erklärt Schreiner. Neben dem Zubereitungsverfahren mit der Essens-Erwärmung vor Ort seien auch das Bestell- und das Kassensystem neu. Bis zu den Sommerferien ist laut Schreiner an der Essenausgabe und am Kiosk noch das Bezahlen mit Bargeld möglich, zum neuen Schuljahr aber werde man komplett auf ein bargeldloses Verfahren umstellen. „Das ist hygienischer und geht schneller“, sagt er.
Nach den Faschingsferien also startet die Frischeküche an der Realschule durch: Zunächst wird es einen erweiterten Kioskverkauf geben, die Versorgung mit vollwertigem Mittagessen beginnt dann nach einer Übergangswoche am 6. März.
gab