- vonAlexandra Korimorthschließen
Zweitwohnungssteuer und schwindelerregende Bodenpreise, Feuerwehrhaus und Quartier Tegernsee: In der Stadt Tegernsee gibt’s viele bewegende Themen. Bei der Bürgerversammlung kamen sie zur Sprache.
– Aktuell zähle Tegernsee 4363 Einwohner, davon 677 im Nebenwohnsitz – Tendenz nach der Erhöhung der Zweitwohnungssteuer sinkend, berichtete Hagn. 52 Mal sei gegen die Satzung Einspruch erhoben worden. 35 der Verfahren seien seitens der Stadt, 17 seitens des Landratsamts erledigt worden. Vier Klagen seien nun noch anhängig. „Die Satzung ist bestandskräftig“, sagte Hagn erfreut. 964.000 Euro hat die Stadt 2018 durch die Zweitwohnungssteuer eingenommen. „Wir setzen das Geld ein, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“, erklärte Hagn und verwies auf die Anwesen Neureuthstraße 4 und 6. Auch in der Max-Josef-Straße 14 und 16, die nicht mehr saniert werden können, sollen Wohnungen entstehen. Die Miete bei der Stadt betrage zwischen sieben und neun Euro.
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Dem gegenüber stellte der Bürgermeister die Entwicklung der Bodenrichtwerte in der ersten Baureihe entlang der B 307: Die stiegen von 500 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2014 über 630 Euro im Jahr 2016 auf 900 Euro im Jahr 2018. Der Quadratmeterpreis am Seeufer liege zwischen 3000 und 4000 Euro. Im Ranking der Schweizer UBS-Bank belege die Stadt in der Kategorie „Alpine Schlüsseldestinationen“ Platz sieben, Davos beispielsweise Platz 13 und Kitzbühel Platz 3. „Die Stadt Tegernsee muss sich alles an Wohnraum sichern, was geht“, folgerte Hagn. „Wir haben kein Interesse, dass im Außenbereich gebaut wird.“
Der Bürgermeister warf einen Blick auf die abgeschlossenen Bauvorhaben wie den dritten Beachvolleyballplatz oder die neue Panoramasauna und die Stegsanierung innerhalb der Seesauna. Auch wenn man dort den Sprungturm abbauen musste und ungewiss sei, ob man das Floß erhalten könne, tue man alles, um diese top instandzuhalten. „Wir wollen schließlich keinen Tegernseer Badepark haben.“ Die neue, 600.000 Euro teure Stromtrasse zum Neureuthhaus, wo weitere Sanierungsarbeiten anstehen, kam ebenso zur Sprache wie der Neubau des Feuerwehrhauses in L-Form. Derzeit laufe bei dem Projekt, das hohe Wellen schlug, die Ausschreibung für die Fachplanung.
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Durch die Erweiterung der Tiefgarage im Kurpark für etwa sechs Millionen Euro bekomme die Stadt 158 Stellplätze hinzu. Martin Mihalovits, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee, habe Einverständnis signalisiert. Was den Fortgang bei der Orthopädischen Klinik angeht, liege der Bauantrag für die Therapiehalle gerade beim Landratsamt. Anstelle des Sportheims sei ein neues Bettenhaus geplant.
Über das Quartier Tegernsee mit Wohnungen und Hotel, das der Bauträger Planquadrat T2 auf dem früheren Krankenhausareal umsetzt, konnte Hagn berichten, dass dort alle Wohnungen nach dem Tegernseer Modell vergeben wurden. Aktuell kämen die Betonierarbeiten gut voran, die wegen der Schulwegsicherheit in strengen Zeitfenstern abliefen. Die Tiefgarage soll im Februar fertiggestellt sein – ebenso wie der Hochwasserschutz an der Rottach. Der Westerhof und das Almdorf steckten indes noch mitten im Verfahren.
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Dafür zeigte sich der Rathauschef sowohl von den Plänen für den früheren Gasthof Schandl begeistert, wo ein Personalhaus für Tegernseer Hotelangestellte mit zehn Wohneinheiten entsteht, als auch fürs Hotel Guggemos mit zwei großen und zwei kleinen Baukörpern, Tiefgarage mit 45 Stellplätzen und Biergarten am See. Das Ganze werde soweit zurückgesetzt, dass an der Hauptstraße Platz für eine Grünfläche, Radfahrer und Fußgänger bleibe.
ak