Landkreis-Halle in Tegernsee als Notunterkunft: Lösung für Schulsport endlich gefunden - Transport mit dem Bus

Der Sportunterricht des Tegernseer Gymnasiums kann wieder stattfinden: Der Bus-Transport in die Nachbar-Hallen ist endlich gesichert.
+++ AKTUALISIERUNG +++
Tegernsee - Auch wenn die Landkreis-Sporthalle in Tegernsee derzeit als Notunterkunft für Geflüchtete dient: Der Sportunterricht am Gymnasium Tegernsee kann wieder stattfinden. Wie Landratsamt-Sprecherin Sabine Kirchmair mitteilt, ist es der Schulverwaltung am Landratsamt Miesbach geglückt, das Problem der Schülerbeförderung für den Sport-Unterricht zu lösen.
Eine sehr gute Nachricht für Schulleiter Werner Oberholzner: „Wir sind dankbar und freuen uns sehr.“ Überraschend sei es nun auf die Schnelle mit Hilfe von zwei Bus-Gesellschaften gelungen, das Transport-Problem doch noch zu lösen. „Wir haben jetzt alle untergebracht.“
Seit Ende November steht die große Landkreis-Turnhalle nicht mehr für den Schulsport zur Verfügung. Nutzen konnte das Gymnasium noch die Einfach-Halle der Stadt Tegernsee und das Medius-Fitnesszentrum. „Aber der Sportunterricht konnte nur sehr, sehr eingeschränkt stattfinden“, erklärt Oberholzner.
+++ URSPRÜNGLICHER ARTIKEL +++
Tegernsee – Grundsätzlich wäre ein Ausweichen in die Sporthallen der Realschule in Finsterwald sowie der Mittelschule in Rottach-Egern für die Gymnasiasten möglich – doch dafür fehlen die Busse. Der Tegernseer Schulleiter Werner Oberholzner ist angesichts der Situation zunehmend frustriert: „Es ist sehr deprimierend für uns alle.“
Regelmäßig kommen Eltern und Sportlehrer auf den Direktor zu, um nachzubohren, wie es mit dem Sportunterricht nun weitergeht. Eine befriedigende Antwort hat Oberholzner nicht: Um die Schüler in andere Hallen am Tegernsee zu befördern, gibt es nicht genügend Busse. „Wir bräuchten pro Schulwoche insgesamt elf Fahrten“, macht Oberholzner deutlich. Die zu bekommen, sei derzeit trotz aller Bemühungen der Schule und des Landratsamtes unmöglich. „Das ist unglaublich nervig“, gibt der Direktor zu.
Landratsamt Miesbach räumt ein: „Situation ist sehr unbefriedigend“
Auch das Landratsamt Miesbach räumt auf Anfrage ein: „Die Situation ist sehr unbefriedigend für alle.“ Die Schulverwaltung setze sich wirklich dafür ein, so bald wie möglich eine Lösung für den Schulsport anbieten zu können, sagt Behörden-Sprecherin Sophie Stadler. Bisher aber seien alle Versuche gescheitert.
Schulaufgaben-Raum notdürftig für Sport umgerüstet
Bleiben also nur die Notlösungen vor Ort. Das Gymnasium dürfe zu einem Großteil die städtische Einfachhalle nutzen und weiche für einen Teil der Sportstunden auch ins Tegernseer Medius aus, berichtet Oberholzner. „Das ist besser als nichts.“ Auch der Schulaufgaben-Raum im ersten Stock sei notdürftig so umgestaltet worden, dass dort ein wenig Sportunterricht möglich sei. „Wir versuchen, das Bestmögliche aus der Situation zu machen“, versichert der Direktor, der dennoch großes Verständnis hat für die Unzufriedenheit der Eltern und seiner Sportlehrer.
Nicht genügend Angebote für die künftigen Sport-Abiturienten
Besonders problematisch ist die Situation für jene Schüler der Oberstufe, die demnächst ihr Abitur im Fach Sport ablegen wollen. In den zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten könne das Gymnasium bei Weitem nicht die Fülle an Sportarten anbieten, die sie anbieten sollte, sagt Oberholzner. „Machen Sie im Medius mal Badminton – das geht einfach nicht.“ Schlimmstenfalls, so macht Oberholzner deutlich, brauche man für diesen Jahrgang eben Sonderregelungen bei den Abiprüfungen.
Dass die Landkreis-Sporthalle auf absehbare Zeit wieder für den Sportunterricht zur Verfügung steht, glaubt der Schulleiter angesichts des anhaltenden Zustroms von Geflüchteten nicht. „Dieses Schuljahr habe ich bereits abgeschrieben.“
Derzeit sind 50 Menschen in der Halle untergebracht - weitere werden erwartet
Derzeit, so teilt Stadler mit, seien 50 Menschen in der Tegernseer Halle untergebracht. Schon für Anfang nächster Woche sei die nächste Zuweisung angekündigt – wiederum ein Bus mit 50 Geflüchteten. Insgesamt können in der Landkreis-Sporthalle rund 200 Menschen vorübergehend unterkommen.
gab