Neues Brauhaus nahe dem Tegernsee: Hoppe-Bräu mit viel Prominenz eröffnet

Hier floss nicht nur der Gerstensaft, sondern auch Freudentränen: Bei der Eröffnung der neuen Hoppe Brauerei mit angeschlossener „Zapferei“ ging es emotional zu.
Waakirchen – Die Gebirgsschützenkompanie Waakirchen gab im neuen Biergarten vor der Hoppe Brauerei in Waakirchen den Startschuss. Dreimal ließ Kommandant Martin Beilhack Salut schießen, bevor er dem jungen Brauereibesitzer Markus Hoppe alles Gute wünschte. Dies tat er vor rund 250 Einweihungsgästen – darunter Brauerfreunde, Kunden und Geschäftspartner, alle am Neubau und an der Brauereianlage beteiligten Gewerke.
Sie schauten sich interessiert das Bräustüberl, die sogennanten „Zapferei“, an. Hinter der Theke beeindrucken elf Zapfhähne, aus denen Zwickl, Weißbier, Helles, als Saisonbier der Bock, die fünf „Wuiden...“-Biersorten von Hoppe, Limo und Brauwasser fließt. Künftig sollen in dem Stüberl mit 55 Plätzen und auf der Terrasse mit 40 Plätzen unter anderem Brotzeiten und Bierbratwurst – erzeugt mit der „Wuiden Sau“ von einem befreundeten Metzger in Königsdorf – serviert werden. „Wir verstehen uns nicht als Gasthaus, sondern als Pub. Denn das Wichtigtste ist unser Bier“, sagt Wirtin Susi Hoppe, Mutter von Markus und bekannt als begnadete Köchin. Gemeinsam mit einem australischen Koch wird sie sich künftig um die Speisen kümmern.
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Neues Brauhaus nahe dem Tegernsee: Hoppe-Bräu mit viel Prominenz eröffnet
Bürgermeister Sepp Hartl lobte in seinem Grußwort den jungen Waakricher: „Du hast Dich nicht nur was getraut, Du hast auch etwas Wunderbares geschaffen, das seinesgleichen sucht. Da brauchen wir keinen Tunnel mehr an der B 472.“ Den Glückwünschen schloss sich auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner an, die die Entwicklung der Marke Hoppe seit ihren Anfängen vor neun Jahren mitverfolgt habe. „,I have a dream‘, hat er gesagt“ erinnerte sich Aigner. Mit Blick auf die Brauerei meinte sie: Das sei Unternehmertum und betonte, dass Hoppe mit seinem Start-up Arbeitsplätze schaffe und für Wirtschaftskraft sowie Steuereinnahmen sorge.
Lothar Ebbertz, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Brauereibunds, würdigte besonders Hoppes Experimentierfreude in Verbindung mit der handwerklichen Tradition. Zudem erinnerte er daran, dass in den vergangenen 70 Jahren über 1000 Brauereien in Bayern verloren gegangen sind, mit ihnen auch Bierkultur und damit ein Stück Heimat. Insofern zähle jede einzelne der noch verbliebenen 654 Brauereien in Bayern.
Markus Hoppe war sichtlich gerührt von all dem Lob und den Glückwünschen. Er dankte seinerseits den regionalen Handwerkern, die Hand in Hand gearbeitet hätten. Bereits acht Monate nach dem Spatenstich habe er so das erste Bier in seiner neuen Brauerei brauen konnte. Das war im November. Für 2019 schätzt er einen Ausstoß von 4000 Hektoliter. Zum Vergleich: 2018 hatte er 2500 Hektoliter verkauft. Drei neue Gär- und Lagertanks seien bestellt, sodass er seinem Traum und Zehn-Jahres-Plan von 15 000 Hektolitern ein gutes Stück näher gekommen sei. Sein ganz besonderer Dank – für Rückhalt und Unterstützung – galt seiner Familie.
Noch bis in den späten Abend hinein erfreute neben den Brauerei-Erzeugnissen auch die schmissige Musik der Gumpenbridschler die Gäste.