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Altargemälde kehrt zurück

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- Pöcking – Pöcking hat allen Grund zur Freude: Bürgermeister Schnitzler, Kulturreferent Albert Luppart und Alexander Bagusat als Vertreter der Familie des früheren Schlosseigentümers (1952 bis 1982) präsentierten am Donnerstag das barocke Altargemälde „Die Geburt Christi mit anbetenden Engeln umgeben“. Es handelt sich um das bedeutendste Ausstattungsstück der Schlosskapelle Possenhofen aus der Hofmarks- und Herzogszeit, das an seinen angestammten Platz zurückkehren wird.

VON doris hiltl

1700 hatte der damalige Hofmarksherr Johann Rudolf Freiherr von Wämppl das Altarbild vom Münchner Hofmaler Andreas Wolff für den Kapellenraum im ersten Stock des Possenhofener Schlosses erworben. Herzog Max in Bayern, ab 1834 Herr von Possenhofen, ließ das Bild über dem Altar der von ihm neu erbauten Kapelle anbringen. Seit dem Umbau des Schlosses in Eigentumswohnungen galt das Altargemälde in Fachkreisen und bei der Bevölkerung als verschollen.

Vor 15 Jahren gab der damalige Bürgermeister Konrad Krabler einen Hinweis auf den Verbleib des Gemäldes bei der Familie Bagusat. Verhandlungen der Gemeinde mit dem Besitzer über die Rückgabe des Bildes blieben damals jedoch ohne Erfolg. Erst die Bemühungen von Bürgermeister Schnitzler und Kulturreferent Luppart um die Image-Pflege der Seegemeinde und der Hinweis auf das Gemälde in einem Bericht im Starnberger Merkur vor gut einem Jahr brachten die Verhandlungen wieder in Gang und führten dieser Tage zur Übergabe des Gemäldes.

Das Altarbild und eine steinerne Engelsfigur aus dem 19. Jahrhundert, die ebenfalls in der Schlosskapelle gestanden haben soll, sind ein Geschenk der Familien Bagusat an die Gemeinde Pöcking. Bürgermeister Schnitzler und Kulturreferent Luppart zeigten sich gestern erleichtert, begeistert und dankten den Stiftern. Alexander Bagusat erläuterte, beim Verkauf des Schlosses 1982 an einen Finanzinvestor habe sein Großvater das Bild aus der Kapelle genommen, da damals noch unklar war, was mit dem Besitz geschieht. Die geplante Wiederaufhängung des Gemäldes in der Kapelle und die Verknüpfung mit dem Kaiserin-Elisabeth-Museum habe die Familie davon überzeugt, dass das Bild wieder zurückgeführt werden müsse.

Die Schlosskapelle gehört der Eigentümergemeinschaft. Wie berichtet, will die Gemeinde die Kapelleder Öffentlichkeit zugänglich machen. Grundlage ist ein Dauernutzungsrecht, das sich Pöcking als Grunddienstbarkeit bei der Umbaugenehmigung gesichert hatte. Eine Öffnung des nahezu leeren Kapellenraumes erschien bislang wenig sinnvoll. Der alte Altartisch ist noch vorhanden und, so Luppart, eine ehemalige Chorbank in Possenhofen gelagert. Mit dem Verein Kaiserin Elisabeth Museum sollen noch vor Wiederaufhängung ein Führungskonzept erarbeitet und Verhandlungen mit der Eigentümergemeinschaft geführt werden. Vermutlich 2007 wird dann die Schlosskapelle in eine Kaiserin-Elisabeth-Führung, ausgehend vom Museum im Bahnhof Possenhofen über die Schlosskapelle zur alsbald renovierten Schlossmauer am See eingebunden.

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