Übertritt ohne Druck und Panik
- Baldham - Jedes Jahr stehen Viertklässler und ihre Eltern vor der Frage, wie es nach der Grundschule weitergehen soll. Welche Schule ist die Richtige? Je näher der Übertrittstermin rückt, umso unsicherer wird man. Deshalb lud das Netzwerk Schule in der Gemeinde Vaterstetten zu einem Infoabend unter dem Motto "Übertritt ohne Druck und Panik".
Eltern, deren Kinder auf die drei ortsansässigen weiterführenden Schulen - Hauptschule, Realschule, Gymnasium - gehen, informierten interessierte Grundschuleltern. Es waren bewusst keine Lehrer eingeladen, denn Stefanie Ederer, Organisatorin des Abends, wollte, dass die Eltern sich ohne Scheu über ihre Sorgen austauschen können.
Der Erwartungsdruck für Viertklässler ist groß: Wer auf die Hauptschule geht, wird schnell als Versager abgestempelt - völlig zu Unrecht, wie nicht nur Heike Tischler vom Elternbeirat der Hauptschule betonte. Alle Eltern am Rednertisch waren sich einig, dass man nicht schon in der Grundschule solch immensen Druck auf die Schüler ausüben sollte. Im Übertrittsalter sind viele Kinder bereits in der Pubertät und haben auch ohne Notendruck genug Probleme mit sich selbst. Bei vielen platzt der Knoten erst später und dann gibt es noch etliche Möglichkeiten, von der Hauptschule auf die Realschule oder sogar aufs Gym- Eltern können auf ihr Gefühl vertrauen nasium zu wechseln. In der Realität sieht es umgekehrt aus: Kinder werden von allzu ehrgeizigen Eltern aufs Gymnasium gedrängt, versagen dort und landen letztendlich doch in der Real- oder Hauptschule. Hätten sie ihre Schulkarriere gleich dort begonnen, wäre ihnen viel Frust erspart geblieben, sie hätten Erfolgserlebnisse gehabt und Selbstvertrauen entwickeln können.
Alle Redner betonten, dass Eltern bei dieser Entscheidung auf ihr Bauchgefühl achten und ihr Kind richtig einschätzen sollten. Ideal sei es, wenn die Viertklässler schon einmal in alle weiterführenden Schulen des Ortes hineinschnuppern können. Wenn der Übertritt dann geschafft ist, sollten die Eltern daran denken, welch enorme Umstellung die neue Schule für ihr Kind bedeutet.
Sie sollten den Kindern keinen zusätzlichen Freizeitstress aufbürden, sondern ihnen nachmittags viel Zeit zum Spielen lassen. Meist dauert diese Umstellungsphase zwischen drei und sechs Monaten.