Absicht's Erklärung im Eulenspiegel

Schongau - Wer immer sich kürzlich im Eulenspiegel in Schongau aufhielt, tat es wegen Absicht.
Wer in diesem Satzgefüge einen grammatikalischen Patzer vermutet, irrt sich. „Absicht“ ist eine dreiköpfige Band aus Huglfing, die Blues, Funk, Latin&Swing in Eigenkompositionen und in Coverversionen drauf hat.
Der Spaßfaktor ist für E-Gitarrist und Sänger Günter Vomberg, Bassgitarrist Martin Kratzer und Schlagzeuger Boris A. Klöck ausschlaggebend für ihre Musik - und das ist mehr als hörbar, das kommt sofort rüber, das spürt man. Die Musik der, laut eigener Bezeichnung, Hobbykünstler reißt unglaublich mit, egal, ob Eigenkompositionen gebluest, geswingt oder auch gejazzed werden, ob sie Eddi Harris oder auch Pink Floyd covern. Die drei Musikbegeisterten sind ein perfekt eingespieltes Team, das auch mal zwischendurch improvisiert und gerade deshalb so authentisch wirkt. „Wir spielen mit Absicht nur die Stücke, die uns gefallen“, sagt der unglaublich talentierte Schlagzeuger Boris, und wegen dieser Intention stand vor sechs Jahren spontan der Name der Band fest.
Die Ideen für ihre Eigenkompositionen kommen ihnen meist bei Proben. Da wird mal ein wenig hin- und hergespielt und probiert, plötzlich fließen die Ideen nur so und es entsteht jene gute Bauchgefühl-Musik, die nur durch gemeinsame innere Harmonie funktioniert und so einmalig wird. Daher spielt „Absicht“ mit Absicht auch immer ohne Noten, sonst gehe die Improvisation, das Gefühl verloren, sind sich die Musiker sicher. Sie spielen auf Anfrage, und es ist ihnen egal, wenn in kleinen Kneipen oder Cafés auch mal nur fünf Zuhörer da sind. „Für die geben wir genauso unser Bestes“, sagt Günter.
Seit einiger Zeit spielen sie auch unplugged, was aus einer Notlage geboren wurde. Eine Kneipe, in der sie auftreten sollten, war so klein, dass unmöglich das gesamte Verstärkerequipment hineingepasst hätte. Da spielten sie eben unplugged. „Das ist dann richtig kuschelige Rotweinmusik“, sagen die drei übereinstimmend, überzeugt, dass beide Spielversionen ihren Reiz haben, unplugged jedoch eine größere Herausforderung bedeute.
Fehler kann man sich da weniger leisten, da Patzer nicht so gut zu überspielen sind. Aber das sollte für die Musiker kein Problem sein, denn sie sind so gut, dass ihre Bauchgefühl-Musik auch ohne Verstärker ausgezeichnet funktioniert.
regina wahl-geiger