Hohenfurch will ganz vorsichtig wachsen

„Bauen, Bauen, Bauen und nochmal Bauen!“, fordert die Bayerische Staatsregierung von Städten und Gemeinden. Wohnraum wird im Freistaat immer knapper. Wir wollen in unserer Serie zur Ortsentwicklung von den 22 Kommunen aus dem Verbreitungsgebiet der Schongauer Nachrichten wissen, wie stark sie in den kommenden 20 Jahren wachsen möchten und können. Heute: Hohenfurch.
Hohenfurch – Hohenfurchs Bürgermeister Guntram Vogelsgesang hält für die kommenden 20 Jahren in seiner Gemeinde „ein vorsichtiges Wachstum um ein paar Prozent“ als sinnvolle Entwicklung.
Junge Familien und Senioren
Der Zuzug junger Familien ist für den Hohenfurcher Rathauschef „selbstverständlich erwünscht“. Aber wichtig ist ihm auch, dass die Gemeinde junge Familien, die in Hohenfurch aufgewachsen sind, am Ort halten kann, betont er. Die Versorgung von Senioren sieht der Bürgermeister unter anderem durch den ortsansässigen REWE-Markt mit allen Lebensmitteln des täglichen Bedarfs gesichert. Als Angebot für die ältere Generation nennt er außerdem einen Spielenachmittag, der privat organisiert wird.
Einheimische
Die Gemeinde Hohenfurch hat ein Einheimischenmodell, muss es aber „demnächst aufgrund der neuen Rechtsprechung überarbeiten“, sagt Vogelsgesang mit Blick auf den von Bund und Freistaat mit der EU ausgehandelten Kompromiss. Die derzeitige Kriterien für die Bewerber sind: „Im Ort aufgewachsen oder mindestens drei Jahre in Hohenfurch wohnhaft, noch kein Immobilienbesitz sowie die Einhaltung bestimmter Vermögens- und Einkommenswerte“, zählt der Bürgermeister auf.
Bauland
Erst vor Kurzem hat Hohenfurch ein kleines Baugebiet ausgewiesen, bei dem drei Parzellen durch die Gemeinde vergeben werden. Das Verfahren, die Grundstücke zu veräußern, hat begonnen, und der Rathauschef bittet um Verständnis, „dass wir Details nur an die Personen herausgeben, die sich bereits vormerken haben lassen“. In Planung ist laut Vogelsgesang seitens der Gemeinde auch noch ein größeres Baugebiet mit zirka 10 bis 15 Grundstücken. Zu privaten Grundstücksangeboten im Ort kann er keine Angaben machen, über diese werde die Gemeinde nicht unterrichtet. Der allgemeine Preis für den Quadratmeter Bauland in Hohenfurch dürfte bei 130 bis 150 Euro liegen, schätzt der Rathauschef.
Verdichtung
Neben der Baulandneuausweisung sieht Vogelsgesang auch Möglichkeiten, innerorts Baulücken zu schließen: „Es besteht sicherlich noch Potenzial zur Nachverdichtung“, meint der Bürgermeister.
Infrastruktur
Alles im allen erachtet Vogelsgesang die vorhandene Infrastruktur im Ort auch für die geplanten Erweiterungen ausreichend.
Gewerbeansiedlung
Platz für neues Gewerbe ist derzeit in Hohenfurch wie vielerorts Mangelware. Zwar gebe es im Gewerbegebiet Nord noch Flächen, diese seien jedoch „vorreserviert“, erklärt der Bürgermeister.