Kabarettistin Margret Gilgenreiner auf der Suche nach ihrem Mann in Schongau

Schongau - Einen großen Besucheransturm hat das Schongauer Schalander-Team erlebt, als Margret Gilgenreiner im „Eulenspiegel“ auf der Kleinkunstbühne stand.
Einen großen Besucheransturm hat das Schalander-Team erlebt, als Margret Gilgenreiner im „Eulenspiegel“ auf der Kleinkunstbühne stand. In der vollbesetzten Schongauer Musikkneipe präsentierte die Kabarettistin ihr Programm „Immer is‘ was. Und jetzt ist auch noch Klaus weg“.
Mit gekonnter Mimik und Gestik verkörpert sie dabei die Metzgereifachverkäuferin und ehemalige Obstlerkönigin, die in der Fußgängerzone ihren Mann verliert und sich während der verzweifelten Suche nach ihrem Gatten schließlich über Gott und die Welt ihre Gedanken macht. Denn eigentlich wollte ihr Mann bloß schnell aufs Klo. Doch je länger das Warten dauert, umso mehr beschleicht die Gattin, die sich mit Shoppen ablenkt, der Gedanke: Kommt er überhaupt wieder zurück - oder hat er für immer die Kurve gekratzt?
Aber es gibt schließlich noch Hoffnung: „Vielleicht hat er sich auf dem Weg zum Klo verlaufen - Männer fragen ja nie nach dem Weg“, schlussfolgert die Wartende. Sogar aufs Herrenklo begibt sie sich, um ihren Mann zu suchen: Aber statt ihn dort vorzufinden, zerreißt sie sich ihre Strümpfe bei der Aktion.
Schön langsam hört sie schon die Stimmen der klatschwütigen Tratschweiber, die sich wohl bald über sie lustig machen würden: „Der is da Klaus davo gloffa“, werden sie alle herum erzählen - und h ihr die Schuld geben, weil sie dauernd nur an ihre Selbstverwirklichung gedacht hätte. Und dabei mimt Gilgenreiner schauspielerisch überzeugend die typischen Ratschkathln, die über alles und jeden herziehen und mit ihren Lästereien nicht hinter dem Berg halten.
Während des Wartens kommen der Metzgereifachverkäuferin Gedanken über alles Mögliche: Dass ihr Mann nur dorthin zum Einkaufen mitgeht, wo es auch eine Sitzgelegenheit gibt, dass sie vor lauter „Instandhaltungsmaßnahmen“ wie Maniküre, Beine rasieren etc. zu überhaupt nichts mehr kommt, und dass es Wurstsemmeln gibt, die aussehen wie eine Mutterbrust.
Viele Situationen, die Gilgenreiner auf der Kleinkunstbühne darstellt, sind direkt aus dem Leben gegriffen - was das Programm so authentisch macht und die Lachmuskeln der Besucher im Eulenspiegel kräftig strapaziert. Auch über die Anschaffung eines neuen Sofas sinniert sie: Doch würde ihr Klaus mit seiner alten Cordhose dann überhaupt noch zur Einrichtung passen?
Sehr gelungen ist auch der „vogelwilde Grundschullehrerinnen-Rap“, den die Kabarettistin darbietet - und dabei abwechselnd die Rolle der allwissenden Lehrerin, des kaugummikauenden Schülers und der treusorgenden Mutter übernimmt. Zum Schluss kommt jedenfalls doch noch der erlösende Anruf des verlorenen Gatten, bevor Gilgenreiner mit reichlich Applaus vom Publikum verabschiedet wird.