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Wohnkomplex an der Schongauer Straße in Peiting: Baumasse reduziert

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Von: Johannes Jais

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Wohnkomplex Schongauer Straße Peiting
Kontrovers diskutiert: Auf dieser Fläche soll der Wohnkomplex entstehen. © Jais

Peiting – Beim Wohnkomplex an der Schongauer Straße, ein wegen Größe und Standort kontrovers diskutiertes Bauvorhaben in Peiting, wird die Baumasse „deutlich zurückgenommen“.

So formulierte es Peter Schrehardt, Chef der Firma Haseitl Bau aus Schongau. Die Wohnfläche wird reduziert, statt 45 werden es 43 Wohnungen sein; außerdem sind es künftig vier Häuser statt bisher drei. Eine Mehrheit der Marktgemeinderäte hat dem zugestimmt, dass der vorhabenbezogene Bebauungsplan mit dem Namen „Östlich der Schongauer Straße“ geändert wird. Allerdings gab es bei dem Beschluss acht Gegenstimmen.

Eigentlich kann, wenn es nach der Geschäftsordnung des Marktes Peiting geht, diese Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes im neunköpfigen Gremium des Bau- und Umweltausschusses behandelt werden. Doch wegen der „Brisanz“, so Bürgermeister Peter Ostenrieder, wollte er den gesamten Gemeinderat damit befassen.

Schrehardt von der Firma Haseitl, die das 5.000 Quadratmeter große Areal am Ortseingang gekauft hatte und bebauen möchte, verwies auf grundlegende Verwerfungen am Immobilienmarkt, die sich innerhalb des letzten Jahres ergeben hätten. Daher sei eine Anpassung beim Konzept zwingend notwendig.

Von ursprünglich knapp 4.000 Quadratmeter Wohnfläche wird Schrehardts Worten zufolge auf knapp 3.500 Quadratmeter reduziert. Zwischen dem nördlichen Gebäude und dem Trakt an der Schongauer Straße bleibt jetzt eine Lücke. Auch bei den Penthouse-Wohnungen im vierten und fünften Stockwerk ist die Wandlänge reduziert worden.

In der Summe geht man von 45 auf nunmehr 43 Wohneinheiten zurück. Dass durch die Änderung 500 Quadratmeter Wohnfläche verloren gingen, sei zu verschmerzen, sagte Schrehardt. Die Funktionalität sei dennoch gegeben; in der Qualität könne man sogar zulegen.

Auf Nachfrage der Redaktion erklärte Architekt Dietmar Hörner, dass die Änderungen im Zusammenhang mit einem anderen wirtschaftlichen Konzept zu sehen seien. Denn nun würden 13 Wohnungen errichtet, die unter die einkommensorientierte Förderung fallen und bei denen wegen staatlicher Förderung die maximale Größe vorgegeben werde. Z.B. sind es bei einer Zwei-Zimmer-Wohnung knapp 50 Quadratmeter. Zweitens gibt es weitere Mietwohnungen für den freien Markt – sechs an der Zahl. Gut die Hälfte, nämlich 24 Eigentumswohnungen, sollen zum Verkauf angeboten werden.

Michael Deibler (CSU) sprach von einer „ansprechenden Architektur“. Dennoch sei es „nicht mehr das, was es einmal war“. Franz Seidel (Bürgervereinigung) wunderte sich: „Jetzt geht’s doch kleiner“. Seine Frage war, ob dann das fünfte Stockwerk weggelassen werden könne. „Das ist leider nicht möglich“, so Schrehardt.

Christian Lory (Unabhängige) empfand die Wohnanlage nach wie vor als „zu wuchtig und zu hoch“. Auch Marion Gillinger (ÖDP) meinte, der Gebäudekomplex sei nach wie vor zu dominant am Ortseingang. Mit den gläsernen Schallschutzelementen zwischen den gemauerten Gebäuden entstünde zusammengerechnet eine Front mit mehr als 50 Meter Länge.

Andreas Barnsteiner (BV) griff zu deftigem Vokabular. Es sei „schlimmer geworden als es vorher war“. Die dichte Bebauung bezeichnete er als „reine Käfighaltung“. So ein wuchtiger Komplex habe an dem Platz da „nix zu suchen“.

Michael Deibler (CSU) rief schließlich dazu auf, das Thema nicht so emotional zu bewerten. Er finde nichts Verwerfliches daran, einen Gebäudekomplex zu verkleinern, um Wohnungen leichter zu vermarkten. Auf der anderen Seite höre man immer das Stichwort des Flächensparens.

Schließlich folgte die Abstimmung: 13 Räte waren mit der 1. Änderung des Bebauungsplanes einverstanden, acht hoben die Hand und votierten mit Nein.

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