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Berufsschule Schongau sieht Pandemie auch als Chance

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Von: Jörg von Rohland

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Der Distanzunterricht über die Plattform „Teams“ klappt wie am Schnürchen: Dominik Oppermann lernt mit seinen Schülerinnen Andjela, Pia, Gina und Melanie von der Berufsfachschule für Kinderpflege über diese Plattform.
Der Distanzunterricht über die Plattform „Teams“ klappt wie am Schnürchen: Dominik Oppermann lernt mit seinen Schülerinnen Andjela, Pia, Gina und Melanie von der Berufsfachschule für Kinderpflege über diese Plattform. © Berufsschule

Neue Wege gehen auch die beruflichen Schulen in Schongau in Pandemiezeiten. Von Chaos beim Distanzunterricht ist bei den Lehrern keine Rede. Sie sehen die Arbeit auf den verschiedenen Plattformen sogar als Chance.

Schongau – Die beruflichen Schulen waren die ersten, die vor dem zweiten Lockdown schließen mussten. Deshalb ist der Distanzunterricht auch am Beruflichen Schulzentrum in Schongau ein Thema, berichtet dessen Sprecher Thilo Braun. Die Lehrkräfte der staatlichen Berufsschule und der Berufsfachschulen halten seinen Angaben nach den Unterricht am Laufen „und gehen dabei auch neue Wege.

Die Berufsschullehrer haben dabei gegenüber ihren Kollegen einen kleinen Vorteil: Laut Braun gelten sie als Pragmatiker, „denn die Berufsschule steht immer im engen Austausch mit den Ausbildungsbetrieben“.

Mehr Bezug zur beruflichen Praxis

Ihre Schüler absolvieren in aller Regel eine duale Ausbildung. Neben der Lehre im Betrieb besuchen sie im Schnitt an einem Tag der Woche den Unterricht der Berufsschule. „Deshalb liegt es in der Natur der Sache, dass Lehrkräfte, die in Berufsschulen arbeiten, einen starken Bezug zur beruflichen Praxis haben, nicht nur in Pandemiezeiten“, nennt der Sprecher die Vorzüge. Und deshalb weiß man sich an der Berufsschule in Schongau auch gut zu helfen.

„Man hört viel über das Chaos an Schulen im Distanzunterricht“, weiß Braun. Abstürzende Server, überforderte, Schüler, Eltern und Lehrkräfte. „Mebis“ sei zum Unwort des Schulalltags geworden. Am Beruflichen Schulzentrum Schongau wird weniger geklagt. Der Grund: Lehrkräfte und Schüler würden „Mebis“ zwar auch benutzen, aber nicht nur, erklärt der Sprecher. „Es gibt auch andere Plattformen. Und wenn alle Stricke reißen, kommt auch das gute alte Telefon zum Einsatz.“

Erstmals via Internet: Berufsschul-Lehrerin Ute Dülmer bereitet den Online-Infoabend der Berufsfachschulen vor. Für die Anmeldung reicht eine E-Mail.
Erstmals via Internet: Berufsschul-Lehrerin Ute Dülmer bereitet den Online-Infoabend der Berufsfachschulen vor. Für die Anmeldung reicht eine E-Mail. © Berufsschule

In der Schule verhält es sich da nicht anders als in der Praxis: „Viele Branchen und Betriebe müssen kreativ mit der Pandemie umgehen“, wissen die Berufsschullehrer. Und vor allem Betriebe, die Jugendliche ausbilden, würden sich oft kreative Lösungen einfallen lassen, um in der Pandemie den Betrieb weiter zu führen. Und das gelte auch für die beruflichen Schulen. „Denn am Ende stehen die Abschlussprüfungen an, und die Jugendlichen müssen für die berufliche Zukunft vorbereitet sein“, betont der Sprecher.

Für die Berufsfachschulen im Beruflichen Zentrum in Schongau ist die Nachwuchssicherung derweil eine noch größere Herausforderung, bestätigt Braun. Sie bilden anders aus als im dualen System. Die Schule sei gleichzeitig Ausbildungsbetrieb, die Jugendlichen würden im Vollzeitunterricht mit Praktikumsphasen ausgebildet.

Berufsinformationsabend erstmals im Online-Formatt

Die Schongauer Berufsfachschulen müssen laut Braun aktiv um ihre Auszubildenden werben. Es gilt, die attraktiven Ausbildungsinhalte bekannt zu machen, um den Nachwuchs für die Berufe der Ernährungsassistenten, Kinderpfleger, Sozialpfleger und der kaufmännischen Assistenten zu sichern.

Und auch hier gehen die Schongauer neue Wege. Zum ersten Mal findet am Mittwoch, 27. Januar, um 19 Uhr ein Online-Infoabend per Videokonferenz statt. Interessierte können sich über die schulischen Ausbildungsgänge informieren. Dazu sei es lediglich nötig, sich über die Verwaltung der Schule unter info@bs-schongau.de anzumelden, heißt es.

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