Vom Escape-Room zum Klimawandel bis Archiv-Digitalisierung im Radom: Förderung für vier Projekte im Landkreis Weilheim-Schongau

Vier Projekte aus dem Landkreis Weilheim-Schongau dürfen sich über Fördergelder freuen. Darunter ein Escape-Room, der sich mit dem Klimawandel beschäftigt.
Landkreis – Viele Neuerungen beim Radom in Raisting: Am Sonntag wurde wie berichtet die neue Traglufthülle angebracht. Und es gibt weitere Pläne. In einer vorherigen Sitzung des Lenkungsausschusses der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Auerbergland-Pfaffenwinkel hatte Rene Jakob, Geschäftsführer des Radom, bereits Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vorgestellt. Nun geht es an die Umsetzung. In einer ersten Projektphase sollen in Zusammenarbeit mit der Landesstelle für nicht staatliche Museen die umfangreichen Archive gesichtet und digitalisiert werden, für künftige Ausstellungen und Visualisierungen. „Wir wollen den Bildschatz zugänglich machen“ erklärte Jakob in der jüngsten LAG-Sitzung im Schongauer Sparkassenforum. Zeigen, wie sich Radom und die Landschaft über die Jahre verändert haben. Auch externe Bestände sollen erfasst werden.
Die Kosten dazu belaufen sich auf rund 15 000 Euro – die Hälfte davon kann über Leader gefördert werden, dem stimmte die LAG einstimmig zu. Heißt: Beim Radom freut man sich über 6300 Euro Zuschuss.
Es dürfte nicht das letzte Projekt des Radoms sein. „Wir liegen im schönsten Winkel Deutschlands“, so Jakob. Das wolle man sowohl Gästen als auch Einheimischen bewusst machen. Allerdings: Die Erreichbarkeit sei ausbaubar. Und in gewissen Flächen komme man nicht um einen Umbau herum – aber die Originalität des Radoms solle unbedingt erhalten bleiben, gab Jakob einen Ausblick.
„MiA - Miteinander im Alter“ in Wielenbach
Ebenfalls über eine Förderung freuen kann sich die Gemeinde Wielenbach. Die zweite Bürgermeisterin Christine Ulbrich stellte der LAG mit Gemeinderätin und Seniorenreferentin Maria Rettig das Projekt „MiA – Miteinander im Alter“ vor. Das leer stehende Sparkassengebäude im Ortskern soll gekauft und das Erdgeschoss so umgebaut werden, dass es von allen Bevölkerungsgruppen, insbesondere älteren Personen, genutzt werden kann. Eine 400-Euro-Kraft soll sich um Beschäftigungen kümmern. Auch Vereine und andere Gruppen sollen in dem Haus eine Heimat finden. Die Kosten belaufen sich auf 235 000 Euro, gefördert werden sollen 112 000, so der einstimmige Beschluss.
„Ein leerstehendes Haus wieder mit Leben zu füllen, spiegelt absolut den Leader-Gedanken wieder“, so Sachbereichsleiterin Kirsten Hosse. Maiken Winter regte an, die Senioren mit einer Fahrrad-Rikscha zum Haus zu bringen. Das habe man schon überlegt, so Rettig. Es soll ein Anschlussprojekt werden.
„Bernried kann Klima“ plant einen Escape Room
„Die letzte Chance“ lautet das Motto eines Escape Rooms, den die Bürgervereinigung „Bernried kann Klima“ verwirklichen möchte. Eine Gruppe von drei bis acht Menschen soll in einem Raum innerhalb einer Stunde mehrere Rätsel lösen, die sich mit dem Klimawandel beschäftigen. Zur Ausstattung des Raums werden rund 2000 Euro benötigt, schätzten Konrad Lang und Marina Saur. Die Gruppe kann sich über 1600 Euro Förderung freuen.
Hausnamen-Schilder für Eglfing
Der Orts- und Museumsverein Eglfing hat eine neue Ortschronik verfasst. Allerdings soll es auch etwas Greifbares geben: Schilder der Hausnamen sollen im Ort auf die Geschichte aufmerksam machen. Insgesamt 5000 Euro soll die Anschaffung kosten. Mehr als man über Leader fördern könne, so Landrätin Andrea Jochner-Weiß. Man stimmte für den Maximalbetrag von 2500 Euro Förderung – mit einer Gegenstimme: Josef Taffertshofer monierte die hohen Kosten. In Wildsteig habe man vor einiger Zeit Hausnamen angebracht. Die Gemeinde hatte den Impuls gegeben und interessierte Bürger nahmen selbst Kontakt zu örtlichen Handwerkern und Künstlern auf, die individuelle Schilder anfertigten. Für die Allgemeinheit entstanden keine Kosten. So würde das auch in Eglfing funktionieren, war sich Taffertshofer sicher.
Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Schongau-Newsletter. Und hier geht‘s zum Weilheim-Penzberg-Newsletter.